Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
zuckte zusammen. »Noch nicht.«
Er blickte wieder zu LaRone hoch. »Aber vielleicht kann ich ja von hier aus etwas tun. Gib mir einen Lagebericht, dann wird mir schon etwas Schlaues einfallen.«
21. Kapitel
Luke beobachtete die Wachen noch immer vom Rand der Wachnische aus, als plötzlich eine heftige Explosion die Höhle erbeben ließ. Instinktiv zuckte er zurück in Deckung. Seine Ohren klingelten, und ein Schwall modrig riechender Luft rauschte an ihm vorbei, doch dieser Windhauch ebbte schnell ab, und als er sich wieder zum Rand der Nische vorschob und hinausblickte … sah er, dass die gesamte Höhle in hektischer Bewegung war.
Sein erster Impuls war es, sich wieder zurückzuziehen, für den Fall, dass einer der Kidnapper in diese Richtung blickte, aber es war offensichtlich, dass keiner von ihnen im Moment auch nur das geringste Interesse an dem Fahrzeugtunnel hatte. Dem Wallen von Staub und Rauch und der schwächer werdenden Reflexion von Licht an der gegenüberliegenden Wand nach zu schließen, hatte sich die Explosion wohl dort drüben ereignet.
Der Donner verhallte, sodass er wieder die Stimmen der einander zurufenden Wachen hören konnte, doch sie klangen nicht im Mindesten beunruhigt ob der Detonation, und zumindest einer der Männer stieß einen eindeutig triumphierenden Pfiff aus. Hatten sie mit der Explosion gerechnet? Hatten sie sie geplant? War es eine Falle für die Verstärkung gewesen, die LaRone ihm versprochen hatte?
Luke kniff die Augen zusammen. Natürlich, so musste es sein. Sie hatten ihnen einen Hinterhalt gestellt, und sie waren geradewegs hineingelaufen. Jetzt lag alles an ihm.
Eine letzte Gestalt rannte an der Tunnelmündung vorbei, dann konnte Luke nur noch die Gebäude und die vorbeiziehenden Rauchschwaden sehen. Er zählte in Gedanken bis fünf, um auf Nummer sicher zu gehen, dann schlich er aus der Nische und hinüber zum Eingang der Höhle.
Das Gewölbe war viel größer, als er es sich vorgestellt hatte, mindestens 150 Meter lang und 20 hoch. Rechts von ihm, am Ende der Höhle, konnte er das Ergebnis der Explosion sehen: eine erstarrte Düne aus eingestürztem, zerschmettertem Metall auf dem Boden vor einer geschwärzten, verkohlten Wand. Die meisten der Entführer waren noch auf dem Weg dorthin, aber ein paar hatten die Stelle bereits erreicht und arbeiteten sich vorsichtig durch die Trümmer vor.
Doch nicht alle versammelten sich dort. Als Luke den Kopf in die andere Richtung drehte, entdeckte er drei Männer am entgegengesetzten Ende der Höhle, die, offenbar in eine Unterhaltung vertieft, dicht beisammenstanden. Hinter ihnen führte eine Treppe zu einer kleinen Kabine dicht unter der Höhlendecke hinauf.
Hastig zog Luke sich in den Tunnel zurück, bis er außerhalb ihres Blickfeldes war, dann ging er hinüber zur linken Wand, schob sich an ihr entlang zur Ecke vor und spähte von hier aus wieder in die Höhle. Die Männer hatten ihre Unterhaltung inzwischen beendet, und einer von ihnen ging in Lukes Richtung davon, während die beiden anderen bei der Treppe blieben.
Luke runzelte die Stirn, und ein unangenehmes Gefühl zerrte an ihm. Die Männer standen nicht grundlos dort drüben, und sie plauderten auch nicht nur einfach miteinander. Einer von ihnen sprach in ein Komlink, während seine freie Hand mit dem Messer an seinem Gürtel spielte, und der andere stand dicht neben ihm und lauschte, sein Körper angespannt, die Augen nach oben gerichtet.
Plötzlich, überkam Luke dieses Gefühl völliger Gewissheit, das, wie ihm allmählich klar wurde, mit der Macht zu tun hatte, und dann erkannte er die Wahrheit. Ferrouz’ Frau und Tochter wurden in dieser kleinen Kabine am oberen Ende der Treppe festgehalten.
Der eine Kerl steckte das Komlink ein und zog sein Messer, dann drehte er es ein paarmal in der Hand, während er der anderen Wache etwas erklärte, und nachdem er noch einmal damit herumgefuchtelt hatte, wie um seine Worte zu unterstreichen, schob er es zurück in die Scheide. Einen Moment später gingen die beiden die Treppe hinauf.
Luke musste schlucken, und ein halbes Dutzend Möglichkeiten raste ihm durch den Kopf. Vielleicht hatte Stelikags Killerkommando Erfolg gehabt, und Gouverneur Ferrouz war jetzt tot. Oder er lebte noch und war nun außerhalb ihrer Reichweite. Vielleicht hatte jemand aber auch nur beschlossen, dass sowohl Ferrouz als auch die Geiseln ihren Nutzen verloren hatten.
Doch eines war sicher – so sicher wie der Blitz der Erkenntnis, der
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