Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
würde.
Mara hatte vielleicht ein Viertel des Weges auf der Schiene zurückgelegt, als sie unter sich einen Schrei in der Höhle hörte. Sie erstarrte, und ihre Augen huschten zur Quelle des Rufes hinüber. Vor ihr, zwischen der Treppe und dem Fahrzeugtunnel, hatte einer der Entführer seinen Blaster gezogen und legte auf eine schlecht gekleidete und augenscheinlich verrückte Gestalt an, die wie aus dem Nichts aufgetaucht war und direkt auf ihn zurannte.
Sie zuckte zusammen. Skywalker – das musste LaRones Kontaktperson sein. Entgegen seiner Befehle hatte er seine Deckung verlassen und preschte nun allein vor. Jede intelligente Lebensform hätte es besser wissen sollen, und er war im Begriff, den Preis für seine Torheit zu bezahlen.
Es gab nichts, was Mara tun konnte, um das zu verhindern. Die Reichweite ihres Miniblasters reichte nicht ansatzweise aus, um den Kidnapper auszuschalten, und selbst wenn er stark genug wäre, hätte sie es nicht wagen können, ihn zu benutzen. In dem Moment, in dem sie abdrückte, würden die anderen Entführer dort unten sie angreifen, und Ferrouz’ Familie wäre so gut wie tot.
Vielleicht war ihr Schicksal aber ohnehin schon besiegelt. Jetzt, da ihre Aufmerksamkeit auf diesen Teil der Höhle gerichtet war, konnte sie nämlich auch zwei Männer sehen, die die Treppe hinaufstiegen, und sie hatten den Gesichtsausdruck und die Körpersprache von Menschen, die sich auf einen Mord vorbereiteten.
Sie stieß einen lautlosen Fluch aus und konzentrierte sich wieder auf die Schiene vor ihr. Sie würde es nie rechtzeitig schaffen, nicht bei ihrer gegenwärtigen Geschwindigkeit. Vermutlich nicht einmal dann, wenn sie aufstand und rannte. Ferrouz’ Frau und Tochter würden sterben, und wie bei Skywalkers bevorstehendem Ende war Mara auch bei ihnen zur Tatenlosigkeit verdammt. Der Kerl auf dem Höhlenboden zielte und schoss.
Da sprang mit dem Zischen eines Lichtschwertes eine blau-weiße Klinge aus Skywalkers Hand und lenkte den Blasterstrahl direkt auf den Schützen zurück. Maras Mund klappte auf. Skywalker hatte ein Lichtschwert? Und er wusste, wie man damit umging?
Ohne seine Schritte zu verlangsamen, rammte der junge Mann dem Kidnapper die Schulter gegen die Brust und brachte ihn so zu Fall. Bevor der Kerl sich erholen konnte, zuckte das Lichtschwert wieder vor und halbierte seinen Blaster, und dann, gerade als der Entführer sich wieder aufrichten wollte, verpasste Skywalker ihm einen Tritt, der ihn endgültig ausschaltete.
Maras Lippen zuckten. Das war wohl kaum die Taktik eines Lichtschwertmeisters. Dass er den Schuss abgewehrt hatte, musste Glück gewesen sein.
Die beiden potenziellen Mörder oben auf der Treppe waren stehen geblieben und starrten noch immer auf die Szene hinab, als Skywalker sich ihnen zuwandte. Doch beinahe wäre er noch im selben Moment gestorben, als Stelikags Leute hier auf Maras Seite der Höhle das Feuer eröffneten und zwei Blasterblitze an ihm vorbeizischten.
Mara traf eine rasche Entscheidung. Sie konnte die Männer auf der Treppe nicht rechtzeitig ausschalten, Skywalker aber vielleicht schon. Falls er einen Blaster hätte. Mit zusammengebissenen Zähnen richtete sie sich auf die Knie auf. LaRones Freund war weit entfernt, und selbst, wenn sie die Macht benutzte, würde sie die ganze Kraft in ihrem Oberkörper brauchen. Skywalker rannte inzwischen wieder auf die Treppe zu, und die beiden Gestalten auf dem Absatz lösten sich aus ihrer Versteinerung und eilten ebenfalls weiter nach oben.
Mara zog ihren Miniblaster, streckte den Arm über die Schulter und schleuderte ihn so fest sie konnte in Skywalkers Richtung. Drei Meter vor ihm landete die Waffe klappernd auf dem Boden, und eine Sekunde glaubte sie schon, er würde einfach daran vorbeirennen, doch dann blieb er abrupt stehen, während immer mehr Energiestrahlen von hinten die Luft um ihn zerschnitten, und hob den Blaster auf.
Doch dann verharrte er und blickte sich um, als wäre er ein Volltrottel. Nicht , flehte Mara ihn stumm an und ließ sich wieder flach auf die Schiene fallen. Sie beobachten dich. Such nicht nach mir! Aber natürlich tat er genau das. Und er entdeckte sie.
Mara zuckte zusammen und presste sich eng an die Schiene. Vielleicht würde es Stelikag nicht auffallen. Vielleicht hatte er nicht gesehen, aus welcher Richtung der Blaster geworfen worden war.
Doch es fiel Stelikag auf. Natürlich fiel es ihm auf. »Da!«, hörte sie seinen Schrei unter sich. »Da oben.«
Einen
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