Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
roten Licht merkwürdig glänzte – war in Bewegung. Sie rannte über die Schiene auf die Treppe und die kleine Kabine zu, wo Ferrouz’ Familie gefangen gehalten wurde. Im Laufen schwang sie ihr Lichtschwert, und ihre Klinge wehrte den Hagel aus Blasterstrahlen ab, den Stelikag und die anderen Entführer ihr von unten entgegenschickten.
Doch die Klinge lenkte nicht einfach nur die Schüsse ab, so wie Luke in seinen Übungseinheiten derartige Angriffe abblockte, nein, sie flackerte in einem ungleichmäßigen Muster an und aus, wie ein magentafarbenes Stroboskoplicht. Die Frau rannte weiter und drehte den Oberkörper, als sie über ihren Gegnern hinwegeilte, sodass das Lichtschwert zwischen ihr und dem Feindfeuer blieb, das nun nicht länger von den Seiten, sondern hauptsächlich von hinten zu ihr hochzuckte.
Axlon hatte gesagt, dass es eine imperiale Agentin auf Poln Major gab, die ein Lichtschwert trug. Doch nach all den anderen Lügen des Verräters hatte Luke angenommen, dass auch das nicht stimmt. Offensichtlich hatte er sich geirrt.
Doch was tat sie da? Das Lichtschwert flackerte noch immer, während sie dahineilte, und jedes Mal, wenn es ausging, eröffnete sich den Entführern die Möglichkeit, dass einer ihrer Blasterstrahlen sein Ziel traf. Hatte die Waffe vielleicht einen Defekt?
Luke hielt den Atem an, als er plötzlich begriff. Sie schaltete das Lichtschwert an und aus, damit sie nicht die Stützstreben der Schiene durchtrennte, während sie ihre Klinge hin und her schwang, um das feindliche Feuer abzuwehren.
Einen Moment lang stand er einfach nur da und blickte nach oben, vor Ehrfurcht erstarrt angesichts der unglaublichen Kontrolle und Kunstfertigkeit, die dieses Manöver demonstrierte. Sie lenkte einen Schuss zurück, riss das Lichtschwert zum nächsten herum, schaltete die Klinge dabei aus und sofort wieder an, um eine Stützstrebe zu umgehen, und wehrte auch diesen Lichtblitz ab …
Ein Schuss von der Treppe zischte an Lukes Schulter vorbei, das brach den Bann. »Richtig«, murmelte er sich selbst zu, anschließend wirbelte er herum und feuerte selbst zweimal auf die Kerle über ihm … nur, um festzustellen, dass sie beide einen Treppenabsatz weiter nach oben gelangt waren, während er den Lichtschwert-Kunststücken beigewohnt hatte.
Zu seinem Grauen erkannte er überdies, dass sie nun außerhalb der Reichweite seines Blasters waren. Er duckte sich zurück hinter die teilweise Deckung der Erzlore und wandte sich den Kidnappern zu, die durch die Höhle weiter auf ihn zurannten. Doch sie waren noch weiter entfernt als die Kerle auf der Treppe und somit erst recht außer Schussweite.
Vielleicht konnten aber auch sinnlos abgefeuerte Schüsse sie von der Agentin ablenken, die auf dem Geländer über ihnen dahinrannte. Denn mehr konnte er im Moment nicht tun, so frustrierend diese Erkenntnis auch war. Er hatte keinen Einfluss mehr auf den Kampf. Von jetzt an lag alles bei ihr.
Durch den Tunnelblick, den die Macht ihr im Kampf schenkte, nahm Mara vage wahr, dass sie die Kontrollkabine beinahe erreicht hatte – die beiden Männer auf der Treppe aber auch.
Sie konzentrierte sich und lenkte einen Teil ihrer Aufmerksamkeit fort von der Verteidigung und hin zu den Gestalten, die die Stufen nach oben kletterten. Dabei fiel ihr auf, dass sie sich langsamer bewegten, als es eigentlich der Fall sein sollte. Sie konzentrierte sich noch ein wenig mehr auf die beiden, und jetzt erkannte sie, dass sie schwer humpelten. Offensichtlich hatte Skywalker es bei all seinem Herumgeschieße geschafft, die beiden zu verletzen.
Zumindest für etwas war er also doch zu gebrauchen.
Die Kranschiene bebte und wankte unter ihren Schritten, als sie mit dem Lichtschwert eine weitere Stützstrebe durchtrennte. Offensichtlich hatte sie sich zu sehr ablenken lassen. Rasch bündelte sie wieder ihre Aufmerksamkeit und wehrte die Angriffe der Feinde ab, während sie weiterrannte. Einen Augenblick später war sie plötzlich da.
Sie kam gerade noch rechtzeitig zum Stehen, bevor sie gegen die Höhlenwand geprallt wäre. Unter ihr befand sich jetzt das Dach der Kontrollkabine, und sie hieb rasch ihr Lichtschwert hindurch, dann schnitt sie einen Kreis in das alte Metall und Plastik, sodass ein Teil der Decke krachend auf den Kabinenboden fiel, als sie fertig war. Nachdem sie noch die letzten beiden Blasterstrahlen abgewehrt hatte, die in diesem Moment auf sie zuzuckten, ließ sie sich durch das Loch fallen.
Und tatsächlich, da
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