Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
erklärte der Duros hastig, dann hob er beide Hände und hielt sie dem Wookiee hin. »Ich habe nichts mehr mit den Hutt-Kartellen zu tun, und das Kopfgeld, das man angeblich auf euch ausgesetzt hat, interessiert mich auch nicht.«
Han blickte gequält drein. Selbst hier draußen wurde Jabbas Wort also gehört. »Aber andere sind vielleicht nicht so wählerisch«, brummte er.
Die Augen des Duros funkelten. »Macht euch keine Sorgen. Die meisten hier kennen die Hutts nur vom Hörensagen, und die wenigsten sind an Geschäften mit ihnen interessiert.« Er neigte den Kopf. »Ich für meinen Teil finde es sehr inspirierend, wenn ich auf andere treffe, die sich erfolgreich aus Jabbas Griff herausgewunden haben.«
»Freut mich, das zu hören«, sagte Han. »In dem Fall kannst du uns vielleicht helfen. Du arbeitest jetzt mit Söldnern zusammen, richtig?«
Der Duros schüttelte den Kopf. »Das Leben eines Söldners wäre nichts für dich, Solo«, erklärte er ernst. »Es sei denn, du hast in der Zwischenzeit besser gelernt, Befehle zu befolgen.«
»Nicht wirklich«, gestand Han. »Wonach ich suche, ist …«
»Heute Nacht lässt sich auf leichtere Weise Geld verdienen«, fuhr der Duros fort. »Weißt du, wie man Caldorf- VII -Abfangraketen montiert und kalibriert?«
Hans Rücken wurde steif. Bei der Caldorf VII handelte es sich um eine schwere Mittelstreckenrakete, die für gewöhnlich auf großen Schlachtschiffen zum Einsatz kam. Die Allianz hatte ein paar davon, die meisten auf Fregatten, der Rest auf ihre Kanonenboote verteilt. »Sicher«, sagte er. »Ich kann sie montieren«, fügte er dann hinzu. »Und ich habe einen Freund, der weiß, wie man sie kalibriert. Wieso?«
»Jemand durchkämmt die Stadt nach Leuten, die sich mit so was auskennen. Er bietet gutes Geld, aber nur, wenn man auch den Mund halten kann«, erklärte der Duros. »Sofern du Interesse hast, kann ich dich ihm ja vorstellen, falls er hier auftaucht.« Er schob den Kopf nach hinten. »Für, sagen wir, zweihundert?«
Han lehnte sich zurück. »Klingt etwas übertrieben.«
»Dieser Betrag versteht sich natürlich einschließlich des Preises für meine Empfehlung. Ich muss ihm schließlich von deinen Talenten und deiner Diskretion erzählen.«
»Hat deine Empfehlung denn so viel Gewicht?«, fragte Han.
»Mehrere Leute aus meiner Bande wurden bereits angeheuert«, sagte der Duros. »Aber wir brechen heute Nacht auf, und unsere Experten nehmen wir mit. Ich versichere dir, die Bezahlung für diesen Job wird meine Gebühr um ein Vielfaches übersteigen.«
»Ihr brecht auf, hm?«, hakte Han nach. »Dann fliegt ihr direkt an dem Schlachtkreuzer und der Golan vorbei? Und das ist kein Problem für euch?«
Der Duros winkte ab. »Die stellen keine Gefahr dar«, meinte er. »Soll ich dir nun den Auftraggeber zeigen, falls er hier auftaucht?«
Hans Blick schweifte über die gut gefüllte Cantina. »Ich hab einen Vorschlag«, sagte er dann. »Wie wäre es, wenn du losgehst und ihn hierherbringst? Für fünfhundert.«
Der Duros musterte ihn skeptisch. » Fünf hundert?«
»Genau«, bestätigte Han, während er einhundert Credits in Münzen mit hoher Stückelung über den Tisch schob. »Hier ist deine Anzahlung. Bring ihn her, und du bekommst den Rest.«
»In Ordnung.«
Der Duros wollte sich schon umdrehen, da griff Han nach seinem Arm. »Aber«, fügte er hinzu, »solltest du versuchen mich hereinzulegen, etwa, indem du einen deiner Freunde herbringst und ihn als diesen Auftraggeber vorstellst, dann bekommst du es mit Chewie zu tun.«
Der Wookiee grollte, und seine Stimme war noch tiefer als sonst.
»Keine Spielchen«, versicherte der Duros. »Jabba sucht bereits die Galaxis nach mir ab. Da möchte ich nicht auch noch von dir verfolgt werden.«
»Gut«, brummte Han. »Beeil dich.«
Der Duros nickte und ging schnellen Schrittes zum Ausgang der Cantina hinüber. Als er in die gewaltige Höhle hinaustrat, die den Großteil der Siedlung beherbergte, sah Han, wie er ein Komlink hervorholte.
Chewie schnaubte abfällig.
»Natürlich wird er seinen Freunden Bescheid geben, damit sie den Kerl für mich finden«, sagte Han, dann zog er sein eigenes Kom-Gerät aus der Tasche. »Niemand arbeitet schwerer für sein Geld als unbedingt nötig. Aber ein wenig Zeit haben wir trotzdem.«
Er hätte damit gerechnet, dass Leia um diese Uhrzeit schon längst im Bett lag. Doch falls sie geschlafen hatte, war es zumindest nicht in ihrer Stimme zu hören. »Haben Sie etwas
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