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Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)

Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)

Titel: Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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wenn jemand es durch Zufall entdeckte – die Schnitte waren so präzise, dass er sich wundern würde, ob diese Linien vielleicht schon immer da gewesen waren und er sie bislang nur nicht bemerkt hatte. Bis sich hier Unsicherheit und Misstrauen ausbreiteten, sollte ihre Mission ohnehin schon beendet sein. Jemand in diesem Palast würde dann bereits imperiale Gerechtigkeit gekostet haben.
    Im schwachen Licht, das um die Ränder der Vorhänge hereinsickerte, nahm sie ihren Hut ab, dann schlüpfte sie aus dem blau-silbernen Kleid und rückte die lange, dunkelgrüne Tunika und die Leggins zurecht, die sie darunter trug. Es war neutrale, aber berufsmäßig aussehende Kleidung nach einem Stil, der gegenwärtig überall im Imperium Mode war. Am vergangenen Abend hatte sie mehrere der weiblichen Angestellten des Palastes in solcher Kleidung gesehen, als sie das Gelände verlassen hatten, um nach Hause zu gehen. Als sie fertig war, riss Mara das Innenfutter des blauen Kleides auf und holte die platt gedrückte Kuriertragetasche hervor, die darin verborgen gewesen war. Sie wölbte sie wieder aus und legte das Lichtschwert hinein. Nun war sie bereit, sich in den Korridoren des Palastes umzusehen.
    Die Tür war doppelt verschlossen, und das vermutlich schon, seitdem man die Suite aufgegeben hatte. Normalerweise könnte man sie weder von der einen noch von der anderen Seite öffnen, aber Major Pakries Schlüsselkarte war selbst für diese abgesperrten Bereiche codiert, und so ließ sich die Tür problemlos entriegeln.
    Einen Moment später ging Mara lautlos den Gang hinab, auf das Summen von Leben und Aktivität zu. Es war Zeit, sich nach einem Computer umzusehen.
    Es war Viertel nach zehn, und Luke hatte sich gerade neben einem Laden gegenüber dem Gouverneurspalast postiert, als er sah, wie Axlon aus der Menge auftauchte und zu der kleinen Tür neben dem Haupttor ging.
    Ein unangenehmes Kribbeln rann über Lukes Körper. Axlon hatte den Sonderausweis von Gouverneur Ferrouz, und bislang hatten sowohl die patrouillierenden Sturmtruppen als auch die Handvoll Wachen in ihren hellen, blau-roten Uniformen dem näher kommenden Mann nur ruhig entgegengeblickt. Doch das bedeutete nicht, dass die Menge, die dieses Viertel bevölkerte, nicht neugierig werden würde, wenn sie sah, wie eine schlicht gekleidete Person einfach so in den am besten gesicherten Ort auf ganz Poln Major hineinspazierte. Wichtiger noch, wie würde die imperiale Agentin reagieren, sofern sie sich hier irgendwo unter die Menge gemischt hatte?
    Luke runzelte die Stirn, und ein zweiter Schauder rann über seine Haut. Wieso war hier überhaupt eine Menge vor dem Palast versammelt? Vielleicht hatte es nur mit den beiden Landgleitern zu tun, die offenbar vor dem Tor zusammengeprallt waren. Luke war noch nicht hier gewesen, als sich der Unfall ereignete, aber viel Zeit konnte noch nicht vergangen sein, denn einige grau uniformierte Männer arbeiteten unter dem wachsamen Blick eines Dutzend Sturmtruppen noch immer an den beiden Fahrzeugen.
    Doch bei dieser Menge hier handelte es sich nicht nur um die gewöhnliche Ansammlung gaffender Schaulustiger, wie man sie in der Nähe eines jeden Unglücksortes antraf. Da war etwas Unnachgiebiges an diesem Gedränge, ein Gefühl der Erwartung, das Luke selbst ohne den Einsatz der Macht spüren konnte. Während er ruhig dastand und versuchte, möglichst unaufmerksam zu wirken, spürte er, dass mehr und mehr Leute forschende Blicke in seine Richtung warfen. Irgendetwas würde hier geschehen, und vielleicht wollten die Einheimischen nicht, dass ein Fremder es miterlebte.
    Luke verzog das Gesicht. Sein gesunder Menschenverstand riet ihm, von hier zu verschwinden, sich einen anderen Aussichtspunkt zu suchen, wo man ihn nicht so deutlich sehen konnte. Doch Axlon hatte ihm seine Befehle gegeben und darauf bestanden, dass er hierblieb – um darauf zu warten, dass eine imperiale Agentin ihr Gesicht zeigte.
    Er musste hart schlucken. Es ergab keinen Sinn. Falls die Agentin auch nur halbwegs im Lichtschwertkampf bewandert war, könnte sie ihn mühelos in Stücke schlagen. Es sei denn, Axlon wusste etwas, das er Luke nicht gesagt hatte. Vielleicht trug die Agentin ihr Lichtschwert nur zur Täuschung, vielleicht konnte sie damit auch nicht besser umgehen als er. Andererseits hatte Axlon aber vielleicht auch recht, dass allein der Anblick seines Lichtschwertes sie zurückhalten und Axlon die nötige Zeit verschaffen würde, um zu tun, wofür immer

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