Star Wars™ - Einsame Entscheidungen: Roman (German Edition)
damit auf Hüfthöhe quer durch die Wand, bis sie einen Hauch kühler, abgestandener Luft spürte. Sie hatte die Geheimtür und den Gang dahinter gefunden. Rasch schnitt sie an dieser Stelle ein Loch in die Wand, dann warf sie das Lichtschwert hindurch. Im schwachen Glühen der Klinge konnte sie einen kurzen Gang sehen, der von der Bürowand zu einer schmalen Treppe führte. »Axlon, schaffen Sie es die Treppe hinunter?«
»Kein Problem«, behauptete der Rebell. Er hatte sich Ferrouz in einem Standardrettungsgriff über die Schulter geworfen. »Soll ich vorangehen?«
»Ich gehe voran«, erklärte Mara, anschließend trat sie in den Gang. »Marcross geht als Zweiter, dann Sie, und LaRone bildet die Nachhut. Gib Grave und den anderen Bescheid. Sie sollen zum Laster zurückkehren, ihre Rüstung verstauen und auf weitere Befehle warten.«
Sie wandte sich wieder dem Gang zu und atmete tief ein. Manchmal, und auch das wusste sie, platzierten Gouverneure Fallen in ihren Geheimgängen, um Verfolger abzuhalten. »Gehen wir.«
Caldorf- VII -Abfangraketen waren groß und klobig, und obwohl er auf die Hilfe von zwei ASP -7-Lastendroiden zurückgreifen konnte, fand Han schnell heraus, warum Ranquiv bereit war, ganze zweihundert Credits für jede Rakete zu zahlen, die seine Arbeiter erfolgreich montieren konnten.
Leia war natürlich auch keine Hilfe. Sie gab sich Mühe, und Han war ziemlich sicher, dass sie zumindest glaubte , ihm zu helfen, aber die meiste Zeit stand sie ihm einfach nur im Weg oder gab ihm die falschen Werkzeuge und Ratschläge, die er nicht brauchte.
Doch das konnte er ihr wohl kaum sagen. Sie würde nur wieder einen ihrer Wutanfälle haben, und ein öffentlicher Streit würde mehr Aufmerksamkeit auf sie lenken, als sie sich leisten konnten. Also schwitzte und fluchte er und ließ sie helfen. Hin und wieder befolgte er sogar ihre Ratschläge, auch, wenn er dann schon längst wusste, was er tun musste.
Er hatte die Raketenschiene am Schiff angebracht und die ersten vier Bolzen der Raketenummantelung bereits festgezogen, als ihm einer der Menschen auffiel, ein Mann mit stacheligem, braunem Haar, der eine lebhafte Unterhaltung mit einem der gelbäugigen Fremdweltler führte. Die beiden standen in der Nähe des Tunnels, wo die Gleiterbusse abgestellt waren, und noch während Han hinübersah, gesellten sich zwei weitere Fremdweltler zu ihnen. Ein unauffälliger Blick in die Runde zeigte ihm außerdem, dass drei weitere Nichtmenschen aus den anderen Teilen der Höhle ebenfalls herüberkamen. Irgendetwas ging da vor sich. Er sollte wohl besser herausfinden, was.
Zunächst wandte er der Unterhaltung aber den Rücken zu. »Hydroschraubenschlüssel«, sagte er zu Leia und deutete auf den Werkzeugkasten, den man ihnen gegeben hatte. »Den größten, den Sie finden können.«
Sie blickte in den Kasten und griff nach der Fünf-Zentimeter-Version. »Ist der groß genug?«, fragte sie dann und hob den Schraubenschlüssel hoch.
»Perfekt«, meinte Han. Er nahm das Werkzeug und setzte einen der Bolzen mit dem falschen Ende auf den Steckgriff, und nachdem er sich verstohlen umgeblickt hatte, um sicherzugehen, dass niemand ihn beobachtete, schaltete er ihn ein und drückten den Bolzen fest nach unten. Ein leises, mahlendes Geräusch von Metall auf Metall erklang, und als er den Steckgriff löste, sah er, dass das Gewinde des Bolzens leicht verbogen war.
»Was tun Sie da?«, wollte Leia wissen, während er den Bolzen entfernte und einen zweiten auf den Schraubenschlüssel drückte.
»Ich schaffe einen Vorwand, um ein wenig zu lauschen«, erklärte Han und presste auch diesen Bolzen in den Steckgriff. »Was denken Sie? Sind zwei genug? Oder sollte ich drei draus machen?«
Sie antwortete nicht, starrte ihn nur an, als hätte er den Verstand verloren.
»Ja, drei sind besser«, entschied Han und verformte das Gewinde eines dritten Bolzens. »Das können Sie jetzt wieder zurücklegen«, sagte er dann und drückte ihr das Werkzeug in die Hand. Anschließend hob er die drei beschädigten Bolzen auf, drehte sich um und marschierte durch die Höhle auf die Diskussionsrunde zu.
Die drei anderen Fremdweltler hatten sich inzwischen zu der Gruppe gesellt, aber es war der Mensch mit dem stacheligen Haar, der das Wort hatte. »… Männer mehr im Palast«, schnappte er gerade, als Han in Hörweite kam. »Diese verfluchte, kleine Schlange hat sie alle umgebracht. Jeden Einzelnen.«
»Dann schick mehr Männer rein«, sagte Ranquiv
Weitere Kostenlose Bücher