Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
eine Haube, die dem Hyperantriebring eines Sternjägers ähnelte. Statt eines Lächelns, statt Sonnenschein in den Augen, statt der glockenklaren Freude, mit der sie ihn sonst immer begrüßte, war ihr Gesicht fast ausdruckslos – eine Ausdruckslosigkeit, die nichts verraten sollte.
Anakin nannte diesen Gesichtsausdruck die »politische Maske«, und er hasste ihn.
»Ich habe auf dich gewartet«, erwiderte er, und seine Stimme schwankte ein wenig. »Was machst du hier, mitten am Nachmittag?«
»In zwei Stunden habe ich einen sehr wichtigen Termin«, sagte Padmé steif. »Ich habe heute Morgen einen Textreader hier zurückgelassen…«
»Dein Termin… betrifft er den Kanzler?« Eine gewisse Schärfe lag in Anakins Stimme. »Ist es seine letzte Besprechung an diesem Nachmittag?«
»J-ja, ja, das stimmt.« Padmé runzelte die Stirn und blinzelte. »Anakin, was…«
»Der Kanzler hat mich gebeten, dabei zu sein.« Er ließ die Liste wieder im Ausrüstungsgürtel verschwinden. »Ich fange an, mich darauf zu freuen.«
»Was ist los, Anakin?« Padmé näherte sich und streckte eine Hand aus. »Was ist los?«
Er stand auf. »Obi-Wan ist hier gewesen, nicht wahr?«
»Er kam heute Morgen.« Sie blieb stehen und ließ die Hand langsam sinken. »Warum?«
»Worüber habt ihr gesprochen?«
»Was ist los mit dir, Anakin?«
Ein langer Schritt brachte ihn zu ihr. Er ragte vor ihr auf, und für eine sich dehnende Sekunde wirkte sie sehr klein und sehr unbedeutend, wie ein Käfer, den er unter seinem Stiefel zertreten konnte, um anschließend einfach weiterzugehen.
»Worüber habt ihr gesprochen?«
Padmé sah ruhig zu ihm auf, und ihr Gesicht zeigte jetzt Sorge und wachsenden Schmerz. »Wir haben über dich gesprochen.«
»Und was habt ihr euch über mich erzählt?«
»Obi-Wan macht sich Sorgen um dich, Anakin. Er meinte, du seiest hohen Belastungen ausgesetzt.«
»Und er nicht?«
»So wie du dich seit deiner Rückkehr verhältst…«
»Ich verhalte mich offen und ehrlich! Ich verstelle mich nicht! Ich schleiche mich nicht frühmorgens hier herein!«
»Nein«, erwiderte Padmé mit einem Lächeln. Sie hob die Hand und hielt sie ihm an die Wange. »Für gewöhnlich schleichst du dich frühmorgens hinaus.«
Ihre Berührung öffnete sein Herz.
Er fiel halb in einen Sessel und presste sich seine Hand aus Fleisch an die Augen.
Als er seine Verlegenheit weit genug unter Kontrolle gebracht hatte, um wieder sprechen zu können, sagte er leise: »Es tut mir Leid, Padmé. Es tut mir Leid. Ich weiß, dass ich… schwierig gewesen bin. Es ist nur… Ich habe das Gefühl, endlos zu fallen, wie bei einem freien Fall im Dunkeln. Ich weiß nicht, wo oben ist. Ich weiß nicht, wann und wo ich landen werde oder wo mich der Aufprall zerschmettern wird.«
Er runzelte die Stirn und kniff die Augen zusammen, um Tränen zurückzuhalten. »Ich fürchte, mir steht ein fataler Aufprall bevor.«
Padmé setzte sich auf die breite Armlehne des Sessels und schlang ihm den Arm um die Schultern. »Was ist geschehen, Liebling? Du bist dir deiner immer so sicher gewesen. Was hat sich geändert?«
»Nichts«, sagte er. »Alles. Ich weiß nicht. Es ist alles so verkorkst. Der Rat traut mir nicht, Palpatine traut dem Rat nicht. Beide Seiten schmieden Ränke gegeneinander und setzen mich unter Druck, und…«
»Das bildest du dir bestimmt nur ein, Anakin. Der Jedi-Rat ist das Fundament der Republik.«
»Demokratie ist das Fundament der Republik, Padmé – und das scheint dem Rat nicht sehr zu gefallen, wenn Abstimmungen nicht so ausgehen, wie er es gern hätte. ›Wer Macht gewinnt, fürchtet sich davor, sie zu verlieren.‹ Daran solltest du denken.« Anakin sah Padmé an. »Du und deine Freunde im Senat.«
Sie wich seinem Blick nicht aus. »Aber Obi-Wan ist im Rat. Er würde sich nie auf irgendetwas Hinterhältiges einlassen…«
»Glaubst du?«
Weil es kein offizieller Auftrag ist, Anakin. Den Grund dafür solltest du verstehen können.
Er schüttelte die Erinnerung ab. »Es spielt keine Rolle. Obi-Wan ist nach Utapau unterwegs.«
»Was ist wirklich los?«
»Ich weiß es nicht«, sagte Anakin hilflos. »Ich weiß überhaupt nichts mehr. Nur eines ist mir klar: Ich bin nicht der Jedi, der ich sein sollte. Ich bin nicht der Mann, der ich sein sollte.«
»Du bist der richtige Mann für mich«, sagte Padmé und beugte sich zu ihm, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben, doch er wich zurück.
»Du verstehst nicht. Niemand versteht. Ich
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