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Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Titel: Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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eleganter Schachzug, wenn es sich bewerkstelligen lässt. Es würde bedeuten, dass der Jedi aus eigenem Antrieb den Kontakt mit seinem Mörder sucht, selbst dann noch, wenn er begriffen hat, dass er in einer Falle steckt – aus reinem Pflichtbewusstsein und nicht ganz ungerechtfertigter Arroganz.
    Das vierte wichtige Element einer wirkungsvollen Jedi-Falle besteht aus einer großen, überwältigenden Streitmacht, die bereit ist, nötigenfalls den ganzen Planeten zu verbrennen, auch sich selbst, um sicherzustellen, dass der betreffende Jedi nicht entkommt.
    Das Paradebeispiel einer idealen Jedi-Falle erwartete Obi-Wan Kenobi auf Utapau.
     
    Als Obi-Wan seinen Sternjäger spiralförmig zu einem Landedeck steuerte, das aus der steilen Sandsteinwand der größten von Utapaus Schlundlochstädten ragte, rief er sich ins Gedächtnis zurück, was er über den Planeten und seine Bewohner wusste.
    Es war nicht viel.
    Er wusste, dass Utapau trotz seines äußeren Erscheinungsbilds kein wirklicher Wüstenplanet war: Es gab reichlich Wasser in einem subplanetaren Ozean, der um den ganzen Globus reichte. Die Erosion hatte weite Bereiche der Oberfläche instabil werden lassen, und durch häufige Erdbeben entstanden an jenen Stellen Schlundlöcher, die einem Sternzerstörer der Victory -Klasse genug Platz boten. Dort konnte sich die Zivilisation entwickeln, geschützt vor den Hyperwinden an der Oberfläche. Obi-Wan wusste auch, dass es auf Utapau nur wenig Hightech gab und die Energiewirtschaft auf Windkraft basierte. Erst vor einigen Jahrzehnten hatte ein begrenzter interstellarer Handel begonnen, als Außenweltfirmen entdeckten, dass das Wasser des subplanetaren Meeres viele Spurenelemente enthielt. Die Bewohner des Planeten ähnelten Menschen und bildeten zwei unterschiedliche Spezies; die großen, stolzen und langsamen Utapauner, die man wegen ihrer erstaunlichen Langlebigkeit auch »Uralte« nannte; und die untersetzten Utai, »Kurze« genannt, was sich nicht nur auf ihre Statur bezog, sondern auch auf ihr kurzes, geschäftiges Leben.
    Und Obi-Wan wusste, dass Grievous auf Utapau weilte.
    Woher er das wusste, konnte er nicht sagen. Soweit er das feststellen konnte, hatte seine Überzeugung nichts mit der Macht zu tun. Doch schon wenige Sekunden nach der Rückkehr der Vigilance in den Realraum war er sicher. Die Entscheidung stand bevor. So oder so, dies war der Ort, an dem die Jagd auf General Grievous enden würde.
    Obi-Wan spürte es in den Knochen: Utapau war ein Ort des Todes.
    Er war allein unterwegs. Commander Cody und drei Bataillone Klonsoldaten warteten in für schnelle Einsätze bestimmten Einheiten, in LAAT/i-Einheiten und Landeschiffen der Jadthu -Klasse , direkt hinter dem Horizont. Obi-Wans Plan sah vor, Grievous’ Position festzustellen und den Biodroiden-General beschäftigt zu halten, bis die Klonsoldaten angreifen konnten. Er war eine Ein-Mann-Ablenkungstruppe für tausende oder zehntausende von Kampfdroiden, die zu ihm und Grievous unterwegs sein würden; er musste ihre Aufmerksamkeit binden, damit die Klonsoldaten vorstoßen konnten. Zwei Bataillone würden einen direkten Angriff führen, während sich das dritte in Bereitschaft hielt, um die Truppen zu verstärken und eventuelle Fluchtwege abzuschneiden.
    »Ich kann die Droiden für eine ganze Weile ablenken«, hatte Obi-Wan auf dem Flugdeck der Vigilance zu Cody gesagt. »Aber lasst Euch nicht zu viel Zeit.«
    »Ich bitte Euch, Boss«, hatte Cody erwidert und gelächelt. »Habe ich Euch jemals im Stich gelassen?«
    »Nun…« Obi-Wan hatte ebenfalls gelächelt. »Da wäre zum Beispiel Cato Nemoidia…«
    »Das war Anakins Schuld. Er kam zu spät…«
    »Ach? Und wem wollt Ihr diesmal die Schuld geben?« Obi-Wan hatte leise gelacht, als er ins Cockpit seines Sternjägers gestiegen war. »Na schön. Ich werde versuchen, nicht alle Droiden zu zerstören, bis Ihr eintrefft.«
    »Ich verlasse mich auf Euch, Boss. Enttäuscht mich nicht.«
    »Habe ich das jemals?«
    »Nun…«, hatte Cody gesagt und breit gegrinst, »… da wäre zum Beispiel Cato Nemoidia…«
    Obi-Wans Sternjäger erzitterte in heftigen Turbulenzen. Die Randbereiche des Schlundlochs bekamen so viel von den Hyperwinden an der Oberfläche ab, dass die obersten Stockwerke der Stadt einem permanenten Orkan ausgesetzt waren. Rotorblätter wirbelten an Generatorkapseln, die von den heftigen Winden so glatt gerieben waren, dass sie den Eindruck erweckten, aus flüssigem Sandstein geformt zu sein.

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