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Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Titel: Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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darin bestanden hatte, sein Versprechen Qui-Gon gegenüber zu halten…
    Doch er durfte keine Zeit mit Nostalgie vergeuden. Er konnte praktisch hören, wie Qui-Gon ihn dazu aufforderte, sich auf das Hier und Heute zu konzentrieren und sich der lebenden Macht hinzugeben.
    Und das tat er.
    Obi-Wan ließ sich vom Gebrüll den Weg weisen, schritt durch halbdunkle, leere, in den Sandstein gemeißelte Tunnel und erreichte schließlich einen großen, runden Bereich, der an eine Arena erinnerte. Ein Ring aus Baikonen erstreckte sich unten an der Wand entlang, von Speichen aus breiten, gerieften Rampen abgestützt. Gelbliche Lampen hingen an der Decke, und ihr Licht hatte die gleiche Farbe wie der Sonnenschein, der durch ovale, zum Schlundloch hin offene Tore hereinfiel. Mit dem Sonnenschein kam Wind und sorgte dafür, dass der intensive Reptiliengestank nicht mehr überwältigend war, nur Übelkeit erregend.
    Mehr als zehn große, echsenartige Geschöpfe hockten und lagen in der Arena oder wanderten ziellos umher. Sie wirkten wie das Werk eines irren Genetikers, wie eine Kreuzung zwischen Kraytdrachen von Tatooine und Ankkochsen von Haruun Kal: Schulterhöhe vier Meter; lange, krumme Beine, die in Füßen mit fünf Klauen endeten, ganz offensichtlich für das Klettern an steilen Felsen bestimmt; der stachelbesetzte Schwanz zehn Meter lang, an seinem Ende ein natürlicher Streitkolben; auf dem langen, flexiblen Hals ein gepanzerter Kopf mit weiteren eindrucksvollen Stacheln. Sie sahen so furchteinflößend aus, dass Obi-Wan sie zunächst für gefährliche Raub- oder Wachtiere hielt – bis er sah, wie fügsam sie den Utai gegenüber waren, die zwischen ihnen gingen, sie abspritzten, Dreck von den Schuppen kratzten und sie mit grünen Bündeln fütterten.
    Nicht weit von Obi-Wan entfernt standen mehrere große Gestelle mit unterschiedlichen Sätteln, die meisten von ihnen mit hohen Rückenlehnen, einige üppig verziert. Sie ähnelten den Sätteln, die die Alwari von Ansion bei ihren Suubataren verwendet hatten.
    Jetzt vermisste er Anakin wirklich…
    Anakin verabscheute Reittiere fast ebenso sehr wie Obi-Wan das Fliegen. Schon seit einer ganzen Weile vermutete Obi-Wan, dass sich Anakins besonderes Talent in Hinsicht auf Maschinen gegen ihn wandte, wenn es um Suubatare, Taurücken oder Bantha ging – er konnte sich einfach nicht an ein Transportmittel gewöhnen, das über einen eigenen Willen verfügte. Er stellte sich Anakins Klagen vor, während er auf einem jener Sättel Platz nahm.
    Es schien schrecklich lange her zu sein, seit Obi-Wan zum letzten Mal Gelegenheit bekommen hatte, Anakin ein wenig aufzuziehen.
    Seufzend besann er sich wieder auf seine Aufgabe. Er trat aus dem Schatten, ging zu einer der gerieften Rampen und machte eine knappe Handbewegung, die einem der Utai galt. »Ich brauche ein Beförderungsmittel.«
    Die hervorquellenden Augen des Kurzen blickten in die Ferne und wurden glasig, und er antwortete mit einigen knackenden Pfeiflauten, die bestätigend klangen.
    Obi-Wan bewegte erneut die Hand. »Bring mir einen Sattel.«
    Die bestätigenden Laute wiederholten sich, und der Kurze watschelte fort.
    Während Obi-Wan auf den Sattel wartete, verschaffte er sich einen Eindruck von den Drachenrössern. Das größte und muskulöseste beachtete er ebenso wenig wie das schlankste, das besonders schnell zu sein schien. Dem Tier mit dem wildesten Funkeln in den Augen näherte er sich nicht einmal. Eigentlich hielt er gar nicht nach äußeren Anzeichen für Kraft, Gesundheit oder Persönlichkeit Ausschau. Hände, Augen und Ohren benutzte er nur als kanalisierende Mittel für die Macht. Er wusste nicht, wonach er suchte, vertraute aber darauf, dass er es erkennen würde, wenn er es fand.
    Qui-Gon hätte ihm seine Anerkennung dafür ausgesprochen, dachte er mit einem inneren Lächeln.
    Schließlich gelangte er zu einem Drachenross mit einem klaren, beständigen Glühen in seinen runden gelben Augen und mit kleinen, dichten Schuppen, die sich warm und trocken anfühlten. Das Tier scheute nicht vor seiner Hand zurück, duckte sich auch nicht unterwürfig. Es erwiderte seinen Blick mit ruhiger, nachdenklicher Intelligenz. Durch die Macht spürte Obi-Wan, dass dieses Tier seinem Reiter unter allen Umständen gehorchen würde – es schien wie ein Jedi bereit zu sein, bis zum Letzten seine Pflicht zu erfüllen.
    Deshalb zog Obi-Wan in jedem Fall ein Reittier vor. Ein Speeder kümmert sich nicht um die Insassen, wenn er

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