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Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith

Titel: Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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Textreader. »Weißt du, was das ist?«
    Anakin erkannte das von Padmé aufgebrachte Siegel. »Ja, Sir. Die Petition der Zweitausend…«
    »Nein, Anakin! Nein!« Palpatine ließ den Textreader so laut auf den Schreibtisch knallen, dass Anakin zusammenzuckte. »Es ist eine Liste mit den Namen von Verrätern.«
    Anakin erstarrte. »Was?«
    »In unserer Regierung gibt es jetzt nur noch zwei Arten von Senatoren, Anakin«, sagte Palpatine. »Jene, deren Namen unter dieser so genannten Petition stehen, und jene, die bald von den Jedi verhaftet werden.«
    Anakin fehlten die Worte.
    Er konnte nicht widersprechen. Er brachte es nicht einmal fertig zu zweifeln.
    Er hatte nur einen Gedanken.
    Padmé… ?
    Wie groß waren die Schwierigkeiten, in denen sie steckte?
    »Habe ich dich nicht gewarnt, Anakin? Habe ich dich nicht darauf hingewiesen, worin Obi-Wan verwickelt ist? Warum hat er sich wohl hinter deinem Rücken mit den Anführern der… Delegation getroffen?«
    »Aber… Sir, bitte, den Senatoren ging es doch nur um ein Ende des Krieges. Und das wollen auch die Jedi. Ich meine, wir wollen doch alle, dass der Krieg beendet wird, oder?«
    »Vielleicht. Doch wie er endet – das könnte der wichtigste Aspekt des Krieges sein. Vielleicht noch wichtiger als die Frage, wer gewinnt.«
    Oh, Padmé, stöhnte Anakin in Gedanken. Padmé, worauf hast du dich eingelassen?
    »Die… Aufrichtigkeit der Senatoren wäre bewundernswert«, fügte Palpatine hinzu. »Wenn es da nicht noch mehr gäbe, als auf den ersten Blick zu erkennen ist.«
    Anakin runzelte die Stirn. »Wie meint Ihr das?«
    »Ihre… Petition… war gar keine. In Wirklichkeit handelte es sich um eine kaum verhüllte Drohung.« Palpatine seufzte. »Es war eine Demonstration der Stärke, Anakin. Eine Demonstration der politischen Macht, die den Jedi für ihre Rebellion zur Verfügung steht.«
    Anakin blinzelte. »Aber…«, begann er und trat um den Schreibtisch herum, »aber… zumindest Senatorin Amidala verdient Vertrauen…«
    »Ich verstehe, wie gern du das glauben möchtest«, sagte der Kanzler. »Aber Senatorin Amidala verbirgt etwas. Das hast du sicher gefühlt.«
    »Wenn sie…« Anakin schwankte. Der Boden schien unter ihm zu kippen. »Selbst wenn sie etwas verbirgt…«, sagte er mit gepresst klingender, verzweifelt kontrollierter Stimme. »Es bedeutet nicht, dass das auf Verrat hinausläuft.«
    Palpatine zog die Brauen zusammen. »Es erstaunt mich, dass deine Jedi-Sinne solchen Dingen gegenüber nicht empfindlicher sind.«
    »Ich spüre in Senatorin Amidala keinen Verrat«, beharrte Anakin.
    Palpatine lehnte sich in seinem Sessel zurück, presste die Fingerspitzen aneinander und musterte Anakin skeptisch. »Doch, du fühlst es«, sagte er nach einigen Sekunden. »Aber du willst es nicht zugeben. Vielleicht liegt es daran, dass weder ihr noch dir klar ist: Indem sie mich verrät, verrät sie auch dich.«
    »Sie könnte nicht…« Anakin hob die Hand zur Stirn, als das Schwindelgefühl schlimmer wurde. Wann hatte er zum letzten Mal etwas gegessen? Er erinnerte sich nicht daran. Vielleicht bevor er zum letzten Mal geschlafen hatte. »Sie könnte nie… «
    »Natürlich könnte sie«, sagte Palpatine. »Das ist die Natur der Politik, mein Junge. Nimm es nicht zu persönlich. Es bedeutet keineswegs, dass ihr beide nicht zusammen glücklich sein könnt.«
    »Was…?« Um Anakin herum schien sich der Raum zu verfinstern. »Was meint Ihr damit?«
    »Bitte, Anakin. Sind wir nicht längst über das Stadium irgendwelcher kindischen Spiele hinaus? Ich weiß Bescheid, verstehst du? Ich habe immer Bescheid gewusst. Ich habe Unkenntnis vorgegeben, um dir Verlegenheit zu ersparen.«
    Anakin musste sich am Schreibtisch abstützen. »Was… was wisst Ihr?«
    »Padmé war meine Königin, Anakin. Ich bin ihr Botschafter beim Senat gewesen. Naboo ist meine Heimat, Gerade du weißt, was mir Loyalität und Freundschaft bedeuten. Glaubst du, ich hätte keine Freunde beim zivilen Klerus von Theed? Eure geheime Zeremonie ist nie wirklich geheim gewesen. Ich wusste die ganze Zeit über davon und habe mich immer sehr für euch gefreut.«
    »Ihr…« Worte wirbelten durch Anakins Bewusstsein, und keines von ihnen ergab einen Sinn. »Aber wenn sie vorhat, uns zu verraten… «
    »Das, mein Junge, hängt ganz von dir ab«, sagte Palpatine.
    Der Nebel in Anakins Kopf schien sich zu verdichten und zu einem langen, dunklen Tunnel zu werden. Der Lichtpunkt an seinem Ende war Palpatines Gesicht.

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