Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
der Stille.
Noch etwas länger.
»Möge die Macht mit Euch sein.«
»Das sie ist. Und möge die Macht mit dir sein, junger Obi-Wan.«
Damit endete der Kontakt.
Yoda stand auf.
Eine Geste öffnete das Gitter des Belüftungsschachts, in dem er meditierend gewartet hatte, und dahinter erstreckte sich die weite Leere des großen Versammlungssaals des Galaktischen Senats. Manchmal nannte man diesen riesigen Raum auch Senatsarena.
Heute war dieser Name durchaus gerechtfertigt.
Yoda streckte sich, und Blut floss wieder durch grünes Fleisch.
Es war so weit.
Neunhundert Jahre des Lernens und der Ausbildung, des Lehrens und der Meditation, konzentriert, zusammengefasst und auf diesen einen Moment fokussiert. Dies war der Sinn seines enorm langen Lebens. Neunhundert Jahre hatten ihn darauf vorbereitet, das Herz der Nacht zu betreten und sein Licht der Dunkelheit gegenüberzustellen.
Er rückte das Lichtschwert am Gürtel zurecht.
Er zog sich den weißen Umhang über die Schultern.
Voller Demut und Dankbarkeit, ohne Furcht und ohne Zorn zog Yoda in den Kampf.
Ein silbriges Blitzen draußen weckte Darth Vaders Aufmerksamkeit – ein elegant gewölbter Spiegel schien durch Rauch und Asche zu gleiten und das Glühen der Lava zu reflektieren. Er war auf ein Knie gesunken, blickte durch das Holobild seines Meisters und setzte den Bericht fort.
Er fürchtete sich nicht mehr, denn er war viel zu sehr damit beschäftigt, Respekt zu heucheln.
»Die Führung der Separatisten existiert nicht mehr, Meister.«
»Dann ist es also vollbracht.« Das Bild präsentierte ein durchsichtiges Lächeln. »Du hast der Galaxis Frieden und Gerechtigkeit gebracht, Lord Vader.«
»Das ist meine einzige Absicht, Meister.«
Das Holobild neigte den Kopf, und aus dem Lächeln wurde übergangslos eine Grimasse. »Lord Vader… Ich fühlte eine Störung in der Macht. Vielleicht bist du in Gefahr.«
Darth Vader sah zu dem Blitzen jenseits des Transparistahls. Er kannte das Schiff. Vielleicht droht mir die Gefahr, zu Tode geküsst zu werden…
»Wie könnte ich in Gefahr sein, Meister?«
»Ich weiß es nicht. Aber die Gefahr existiert. Gib Acht.«
Gib Acht, gib Acht, dachte Darth Vader mit einem geistigen höhnischen Grinsen. Etwas Besseres hast du nicht anzubieten? Das habe ich auch immer von Obi-Wan gehört…
»Das werde ich, Meister. Danke.«
Das Holobild verschwand.
Er stand auf, und das höhnische Grinsen erreichte Lippen und Augen. »Du bist derjenige, der Acht geben sollte, ›Meister‹. Ich bin eine Störung in der Macht.«
Draußen sank das Skiff aufs Landedeck. Er verbrachte einige Sekunden damit, sein Anakin-Skywalker-Gesicht wiederherzustellen. Er ließ sich von Anakin Skywalkers Liebe durchströmen, gab seinen Schritten das freudige Federn von Anakin Skywalkers jugendlicher Energie, als er an dem Durcheinander aus Leichen und abgeschnittenen Körperteilen vorbei zum Ausgang eilte.
Er würde Padmé draußen empfangen, und sie würden draußen bleiben. Vermutlich wäre sie nicht begeistert gewesen von der Art und Weise, wie er das Kontrollzentrum… neu dekoriert hatte.
So was ist eben Geschmacksache, dachte er.
Das Empfangsbüro des Obersten Kanzlers der Republik befand sich unten in der Senatsarena. Es handelte sich um einen schlichten runden Raum, in dem Gäste des Kanzlers unterhalten wurden, bevor sie das Senatspodium betraten – die runde, schalenförmige Loge auf der riesigen hydraulischen Säule, deren Kontrollen die Bewegungen der schwebenden Delegationslogen koordinierten – und zur Mitte des gewaltigen Versammlungssaals emporgetragen wurden.
Auf jenem Podium verbeugte sich gerade die große Holopräsenz eines knienden Sith vor einem Schatten. Wächter in Scharlachrot flankierten den Schatten; ein chagrianischer Speichellecker katzbuckelte in der Nähe.
»Aber die Gefahr existiert. Gib Acht.«
»Das werde ich, Meister. Danke.«
Das Holobild löste sich auf, und wo es eben noch geglüht hatte, erschien eine andere Präsenz, eine physische, klein und alt, in Weiß gekleidet und auf einen Stock gestützt. Doch das körperliche Erscheinungsbild täuschte; die wirkliche Natur dieser Person konnte man nur in der Macht sehen.
In der Macht war sie eine Fontäne des Lichts.
»Euren neuen Schüler ich bemitleide. Erst seit kurzer Zeit ein Schüler, und schon bald ohne Meister.«
»Oh, Meister Yoda, welch eine angenehme Überraschung! Willkommen!« Freude vibrierte in der Stimme des Schattens. »Lasst
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