Star Wars - Episode III - Die Rache der Sith
Kommandoturm könnte bersten…«
»Dann werden wir alle zusammen im All treiben.« Anakin sah zum Obersten Kanzler auf, und in diesem einen Augenblick mochte er ihn ganz und gar nicht. Doch dann erinnerte er sich: So tapfer Palpatine auch sein mochte – seine Tapferkeit war eine Tapferkeit der Gesinnung und nicht die des Soldaten. Er wusste nicht, wozu er Anakin gerade aufgefordert hatte.
»Sein Schicksal wird das gleiche sein wie unseres«, betonte Anakin für den Fall, dass Palpatine nicht verstanden hatte.
Mit dem bewusstlosen Obi-Wan und dem oben wartenden Palpatine, mit der auf ihm lastenden Verantwortung für seine beiden engsten Freunde… Damit fand Anakin sein inneres Gleichgewicht wieder. In einer schwierigen Situation, wenn er unter Druck stand und niemanden um Hilfe rufen konnte, war er imstande, sich zu konzentrieren. Die Umstände verlangten es von ihm.
Dazu war er geboren: um Personen zu retten.
Die Macht brachte Obi-Wans Lichtschwert in seine Hand, und er befestigte es am Gürtel des Meisters. Dann legte er sich den schlaffen Körper über die Schulter und ließ sich von der Macht helfen, als er über das steile Deck zu Palpatine eilte.
»Beeindruckend«, sagte der Kanzler, doch dann blickte er demonstrativ die Treppe hoch – durch die Verschiebung der künstlichen Schwerkraft war sie zu einer vertikalen Klippe geworden. »Aber was jetzt?«
Bevor Anakin antworten konnte, ließ die launische Gravitation das Schiff erneut kippen. Während sie sich beide am Geländer festhielten, schien der Raum um sie herum zu rollen. Die von Lichtschwertern zerschnittenen Sessel, Fragmente des Lagetisches und Trümmerteile rutschten zur gegenüberliegenden Seite des Raums, und die Treppe war plötzlich keine Klippe mehr, sondern ein geriefter Boden.
Anakin nickte zur Tür des Turboliftfoyers. »Es heißt, wenn die Macht eine Luke schließt, öffnet sie ein Fenster. Nach Euch?«
5. KAPITEL
Grievous
D ie ARC-170-Piloten von Staffel Sieben hatten sich den V-Flüglern von Staffel Vier angeschlossen, und gemeinsam jagten sie die letzten Vulture-Jäger, die das riesige Flaggschiff der Föderation, die Invisible Hand, abgeschirmt hatten. Mit maschinenartiger Präzision zerstörten Klonpiloten einen Droiden nach dem anderen. Als sich der allerletzte Vulture-Jäger in eine heiße Gaswolke verwandelt hatte, drehten die Klonjäger ab und überließen die Invisible Hand dem konzentrierten Feuer der Einsatzgruppe Fünf der Heimatflotte: drei leichte Kreuzer der Carrack-Klasse – die Integrity, die Indomitable und die Perseverance – und das Schlachtschiff Mas Ramdar.
Die Einsatzgruppe Fünf bildete ein Dreieck um die Mas Ramdar und befand sich in einem höheren Orbit, um die Invisible Hand tief in Coruscants Gravitationsschacht zu halten. Turbolaser feuerten auf die instabilen Schilde, doch das Flaggschiff steckte nicht nur ein, sondern teilte auch aus: Die Mas Ramdar war so schwer beschädigt, dass sie eigentlich nur noch als Ziel diente, das das Abwehrfeuer der Hand auf sich zog. Die Indomitable war nur noch eine Hülle, die meisten ihrer Besatzungsmitglieder tot oder evakuiert; ihr Kommandant und die Brückencrew steuerten sie mit Funksignalen. Sie bewegte sich unstet durch den Vektorkegel der für die Invisible Hand infrage kommenden Fluchtrouten, um das Flaggschiff daran zu hindern, höher aufzusteigen und zu springen.
Als ihre Schilde schließlich ganz zusammenbrachen, begann die Hand zu rollen. Sie drehte sich wie die Kugel einer Projektilschleuder, und das aus zahlreichen Rissen in der Außenhülle entströmende, sofort kristallisierende Gas bildete spiralförmige Fahnen. Die Rotation wurde schneller, was die Schiffe der fünften Einsatzgruppe daran hinderte, ihre Zielerfassung stabil zu halten. Die Turbolaser konnten nicht immer wieder auf die gleiche Stelle feuern, und bei einzelnen Treffern reichte ihre Energie nicht aus, um die schwere Panzerung der Invisible Hand zu durchschlagen. Die anvisierten Ziele wurden zu Ringen, die das Schiff umgaben und sich wie Garotten aus Feuer allmählich tiefer fraßen.
Auf der Brücke der Hand hatten sich überhitzte Neimoidianer vor ihren Gefechtsstationen in Schutzgewebe gehüllt. Es roch nach verbranntem Metall und den Stresshormonen von Reptilien, und die sich immer wieder verschiebende Gravitation drohte, einen noch strengeren Geruch hinzuzufügen: Die Gesichter mehrerer Brückenoffiziere zeigten kein gesundes Graugrün mehr, sondern von Übelkeit kündendes
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