Star Wars Erben des Imperiums
es aus, wobei sie Mühe hatte, nicht das Gesicht zu verziehen. Warme Milch gehörte nicht unbedingt zu ihren Lieblingsgetränken, aber sie half, die periodisch auftretenden stechenden Schmerzen in ihrem Verdauungstrakt zu lindern. Die Ãrzte hatten gesagt, daà ihre Magenprobleme bald vorbei sein würden. Sie hoffte inbrünstig, daà sie recht hatten.
Aus dem Nebenzimmer drangen Schritte. Leia stellte das Glas hastig mit einer Hand auf den Nachttisch und zog mit der anderen die Decke bis zum Kinn. Die Nachttischlampe war noch immer an, und sie griff mit der Macht nach ihr, um sie auszuschalten.
Die Lampe flackerte nicht einmal. Sie bià die Zähne zusammen und versuchte es erneut; und erneut versagte sie. Offenbar hatte sie noch immer keine volle Kontrolle über die Macht, zumindest nicht, wenn es um Kleinigkeiten wie einen Lichtschalter ging. Sie schlug die Decke zurück und streckte die Hand nach der Lampe aus.
Auf der anderen Seite des Raums öffnete sich die Tür zum Nebenzimmer, und eine hochgewachsene Frau im Morgenrock wurde
sichtbar. »Eure Hoheit?« sagte sie leise und strich sich das schimmernd weiÃe Haar aus den Augen. »Ist alles in Ordnung?«
Leia seufzte resignierend. »Komm herein, Winter. Wie lange hast du schon an der Tür gelauscht?«
»Ich habe nicht gelauscht«, wehrte Winter ab, als sie ins Zimmer trat, und sie klang gekränkt, daà Leia ihr etwas Derartiges überhaupt zutraute. »Ich habe das Licht unter der Tür gesehen und dachte, Sie würden etwas brauchen.«
»Mir geht es gut«, versicherte Leia, und sie fragte sich, ob diese Frau je aufhören würde, sie zu verblüffen. Mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen, nur mit einem alten Morgenrock bekleidet, das Haar in völliger Unordnung, wirkte Winter trotzdem weitaus königlicher als Leia an ihren besten Tagen. Sie hatten ihre Kindheit gemeinsam auf Alderaan verbracht, und die meisten Besucher am Hof des Vizekönigs â mehr, als Leia sich erinnern konnte â hatten Winter automatisch für die Prinzessin gehalten.
Winter hatte es wahrscheinlich nicht vergessen. Wer wie sie ganze Gespräche Wort für Wort wiedergeben konnte, sollte auch in der Lage sein, genau anzugeben, wie oft sie mit einer Prinzessin verwechselt worden war.
Leia hatte sich oft gefragt, was die übrigen Mitglieder des Provisorischen Rates denken würden, wenn sie wüÃten, daà die schweigsame Assistentin, die bei offiziellen Anlässen neben ihr saà oder bei zwanglosen Gesprächen an ihrer Seite stand, jedes einzelne Wort behielt, das sie von sich gaben. Einigen, so vermutete sie, würde es ganz gewià nicht gefallen.
»Soll ich Ihnen noch etwas Milch bringen, Eure Hoheit?« fragte Winter. »Oder einige Kekse?«
»Nein, danke.« Leia schüttelte den Kopf. »Im Moment macht mein Magen keine Probleme. Es... nun, du weiÃt es. Es ist Luke.«
Winter nickte. »Immer noch das gleiche Problem, das ihn seit neun Wochen beschäftigt?«
Leia runzelte die Stirn. »Geht es schon so lange?«
Winter zuckte mit den Schultern. »Sie sind sehr beschäftigt gewesen«, meinte sie mit der ihr eigenen Diplomatie.
»Du sagst es«, entgegnete Leia trocken. »Ich weià es nicht, Winter â ich weià es wirklich nicht. Er hat Dreipeo erzählt, daà er Ben Kenobi vermiÃt, aber ich weiÃ, daà es nicht nur das ist.«
»Vielleicht hat es mit Ihrer Schwangerschaft zu tun«, vermutete Winter. »Das würde auch erklären, warum es vor neun Wochen angefangen hat.«
»Ja, ich weië, stimmte Leia zu. »Aber zur selben Zeit haben auch Mon Mothma und Admiral Ackbar den Regierungssitz nach Coruscant verlegt. Und zur selben Zeit erhielten wir die ersten Berichte aus den Grenzregionen über das geheimnisvolle taktische Genie, das das Kommando über die imperiale Flotte übernommen hat.« Sie machte eine hilflose Geste. »Such dir etwas aus.«
»Ich schätze, Sie werden warten müssen, bis er bereit ist, mit Ihnen darüber zu reden.« Winter überlegte. »Vielleicht kann ihn Captain Solo nach seiner Rückkehr aus der Reserve locken.«
Leia preÃte Daumen und Zeigefinger zusammen, überwältigt von zorniger Einsamkeit. Daà Han erneut eine dieser dummen Kontaktmissionen übernommen und sie allein zurückgelassen hatte...
Der Zorn wich, verwandelte sich in
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