Star Wars Erben des Imperiums
zumindest waren wir es. Aber ich habe gehört, daà du ehrbar geworden bist.«
Han zuckte vielsagend mit den Schultern. »Ehrbar ist ein vager Begriff.«
Dravis wölbte eine Augenbraue. »Oh, dann werde ich genauer sein«, sagte er sardonisch. »Ich hörte, daà du dich der Rebellen-Allianz angeschlossen hast, zum General ernannt worden bist, eine ehemalige alderaanische Prinzessin geheiratet hast und bald Vater von Zwillingen wirst.«
Han winkte ab. »Um ehrlich zu sein, ich habe schon vor ein paar Monaten den Generalsjob wieder an den Nagel gehängt.«
Dravis schnaubte. »Verzeih mir. Aber warum hast du mich herbestellt? Um mich zu warnen?«
Han runzelte die Stirn. »Wie meinst du das?«
»Spiel nicht den Unschuldigen, Solo«, sagte Dravis hart. »Die Neue Republik ersetzt das Imperium â gut und schön, aber du weiÃt so gut wie ich, daà es für uns Schmuggler keinen Unterschied macht. Wenn dies also eine offizielle Aufforderung ist, unsere geschäftlichen Aktivitäten einzustellen, dann erlaube mir, dir ins Gesicht zu lachen und zu verschwinden.« Er stand auf.
»Darum geht es nicht«, erklärte Han. »Um ehrlich zu sein, ich hatte gehofft, dich anheuern zu können.«
Dravis erstarrte. »Was?« fragte er ungläubig.
»Du hast richtig gehört«, sagte Han. »Wir wollen Schmuggler anheuern.«
Langsam sank Dravis wieder auf seinen Platz. »Hat es irgend etwas mit eurem Kampf gegen das Imperium zu tun?« wollte er wissen. »Denn wenn es darum geht...«
»Keine Sorge«, beruhigte ihn Han. »Natürlich geht es auch
darum, aber der springende Punkt ist, daà es der Neuen Republik zur Zeit an Frachtschiffen mangelt, von erfahrenen Frachterpiloten ganz zu schweigen. Wenn du schnelles, ehrliches Geld verdienen willst, dann ist jetzt der richtige Moment gekommen.«
»Hm, hm .« Dravis lehnte sich in seinem Sessel zurück und legte einen Arm auf die Rückenlehne, während er Han argwöhnisch musterte. »Und wo ist der Haken?«
Han schüttelte den Kopf. »Es gibt keinen Haken. Wir brauchen Schiffe und Piloten, um den interstellaren Handel wieder in Gang zu bringen. Ihr habt beides. Das ist alles.«
Dravis schien darüber nachzudenken. »Warum sollten wir für euch und eure Hungerlöhne arbeiten?« fragte er. »Wenn wir das Zeug schmuggeln, verdienen wir bei jeder Reise viel mehr.«
»Das stimmt«, gab Han zu. »Aber nur, wenn eure Kunden Zölle zahlen müssen, die das Schmuggeln lohnenswert machen. In diesem Fall« â er lächelte â »müssen sie es nicht.«
Dravis starrte ihn an. »Oh, komm schon, Solo. Eine brandneue Regierung, die Geld dringender braucht als alles andere â und du willst mir erzählen, daà sie auf hohe Zölle verzichten wird?«
»Glaub, was du willst«, entgegnete Han in frostigem Tonfall. »Versuch es einfach. Aber wenn du dich überzeugt hast, sag mir Bescheid.«
Dravis kaute an der Innenseite seiner Wange, ohne die Augen von Han zu wenden. »WeiÃt du, Solo«, sagte er nachdenklich, »ich wäre nicht gekommen, wenn ich dir nicht vertrauen würde. Nun, vielleicht war ich auch neugierig, was du wieder im Schilde führst. Und vielleicht werde ich dir in diesem Fall auch glauben â zumindest, bis ich deinen Vorschlag überprüft habe. Aber ich sage dir ganz offen, daà viele von meinen Freunden es nicht tun werden.«
»Warum nicht?«
»Weil du ehrbar geworden bist, deshalb. Oh, schau mich nicht
so gekränkt an â du bist schon zu lange aus dem Geschäft, um dich überhaupt noch daran erinnern zu können, wie es einmal war. Einem Schmuggler geht es nur um den Profit, Solo. Um den Profit und um den Nervenkitzel.«
»Was willst du statt dessen machen? Etwa in den imperialen Sektoren arbeiten?« konterte Han, sich im letzten Moment an die Lektionen in Diplomatie erinnernd, die Leia ihm erteilt hatte.
Dravis zuckte mit den Schultern. »Es lohnt sich«, sagte er schlicht.
»Im Moment vielleicht«, erinnerte ihn Han. »Aber ihr Territorium schrumpft seit fünf Jahren kontinuierlich, und es wird weiter schrumpfen. Wir sind inzwischen genausogut bewaffnet, und unsere Leute sind motivierter und besser ausgebildet als die ihren.«
»Vielleicht.« Dravis hob eine Braue. »Vielleicht aber auch nicht. Ich habe gerüchtweise
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