Star Wars™ Feuerprobe
wusste er nun, dass die Qrephs nicht nur Machtnutzer sein würden, falls sie aus dem Monolithen entkamen, sondern wahnsinnige Machtnutzer, beseelt von einer Dunkelheit, die Luke noch nicht begreifen konnte. »Wir halten sie jetzt gleich auf. Greif nach ihnen .« Während er diese Worte aussprach, streckte er bereits die Sinne nach ihnen aus.
Es war nicht schwer, die Qrephs zu finden, zwei dunkle schmierige Präsenzen, die kalt in der Macht brannten. Luke zog, und dann waren er und Leia auch schon da, im Schatten der hoch aufragenden Säule. Wie ein Wirbelwind sausten sie durch die blumenbedeckte Schlucht und fingen Blitze aus Machtenergie mit den Klingen ihrer Lichtschwerter ab, während sie in immer kleiner werdenden Kreisen um die beiden Columi herumtanzten.
Ein dunkler Machtstoß traf Leia mitten in die Brust, und sie kippte taumelnd nach hinten – aber dann stieß sie sich mit der Hand vom Boden ab, sprang in die Luft und krümmte sich zu einem von der Macht beschleunigten Überschlag zusammen, der sie bis auf ein Dutzend Schritte an ihr Ziel heranbrachte.
Was als Nächstes geschah, konnte Luke nur spüren, denn die unsichtbare Hand der Macht schloss sich um seine Kehle, und sein Blickfeld schrumpfte augenblicklich zusammen. Die Blutversorgung des Gehirns wurde abgeschnitten, und er wusste, dass er noch fünf Sekunden hatte – fünf Sekunden, bis er das Bewusstsein verlor, vielleicht auch weniger. Er griff in die Macht hinaus und versuchte, den Qreph zu finden, der ihn attackierte – oder überhaupt irgendeinen Qreph – aber er war bereits zu benommen. Sein Gehör ließ nach, die Sicht ging gegen null.
Drei Sekunden noch – vielleicht. Luke stieß sich mit einem Machtsprung vom Boden ab und wirbelte mit seiner Klinge ein Jedi-Angriffsmuster in die Luft, während er gleichzeitig die Beine in blinden Rundumtritten und ungezielten Fußfegern hin und her riss. Inzwischen konnte er überhaupt nichts mehr hören, und er spürte, wie er das Gleichgewicht verlor – dann rutschte ihm der Boden unter den Füßen weg, und die Knie knickten ein.
In einem verzweifelten Versuch, seinen Angreifer zu lokalisieren, streckte Luke den Geist in alle Richtungen aus, dann packte er alle Wesen, die er spüren konnte, und zog . Als er die leichte Überraschung bei Leia verspürte, ließ er von ihr ab, dann entdeckte er endlich die Qrephs, direkt vor ihm. Sie standen ein Stück voneinander entfernt, zwei Wesen voller Furcht, Zorn und Hass, und als er fester an ihnen zog und sie langsam auf ihn zurutschten, spürte er, wie ihre Furcht in Panik umschlug und ihr Zorn in wilde Rage ausartete.
Der Machtgriff um seinen Hals löste sich, und das Blut brandete zurück in Lukes Kopf. Das Gehör kehrte als Erstes zurück, und was er hörte, war Leia, ein paar Meter zu seiner Rechten, als sie mit zischendem und surrendem Lichtschwert einen Machtblitz abwehrte.
Da erklang das Knistern weiterer Machtblitze in seiner Nähe, aber diesmal stammte es hoch oben von der Seitenwand der Schlucht. Luke versuchte, das Lichtschwert herumzureißen und den Angriff noch abzuwehren, aber seine Reflexe waren noch immer nicht ganz zurückgekehrt. Der Blitz traf ihn mit voller Wucht, und jeder Muskel im Körper verkrampfte sich. Er ignorierte den Schmerz und schob , bis sein Angreifer nach hinten stolperte und die zuckenden Machtblitze von ihm abließen. Er sprang auf – oder besser gesagt, er versuchte aufzuspringen – und schaffte es gerade so, auf die Füße zu kommen.
Lukes Blickfeld klärte sich wieder so weit, dass er die Qrephs sehen konnte, die zwanzig Schritte vor ihm auf beiden Seiten der Schlucht in Position gegangen waren. Craitheus befand sich auf der rechten Seite und wirbelte einer beständig näher kommenden Leia Woge um Woge dunkler Energie entgegen. Ein halbes Dutzend dornenartiger Stachel war dort aus seinem Schädel gewachsen, wo Han ihn mit Blasterschüssen durchlöchert hatte. Marvid hingegen, der halb von rautenförmigen Echsenschuppen bedeckt war, kauerte auf dem gegenüberliegenden Hang und versuchte noch immer, Lukes Machtschub abzuschütteln.
Allerdings stand keiner der Columi auf seinen krummen Beinen, vielmehr schwebten sie über dem Boden. Ihre grauen nasenlosen Gesichter hatten sich dunkel verfärbt und einen geisterhaften Ausdruck angenommen, allein in den Tiefen ihrer gewaltigen Augen funkelte noch ein bösartiger gelber Funke. Wenn sie die Hände bewegten, taten sie das mit einer unheimlichen Anmut, sodass
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