Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
sich die Ereignisse während der letzten Tage überschlagen hatten, hatte er diese Stimme beinahe vergessen. »Hallo, Crovendif«, sagte er gelassen. »Genießen Sie die Show?«
»Jetzt genieße ich sie schon viel mehr«, knurrte der andere. »Villachor hat mir gar keine Ruhe mehr gelassen. Er möchte unbedingt mehr von dem Glitzerstim, das du mir untergejubelt hast. Nur hast du dich nicht blicken lassen. Nirgends.«
»Ich war beschäftigt«, entgegnete Dayja, wobei er zwanglos über die Schulter blickte. Falls er sich aus Crovendifs Schusslinie herausdrehen konnte, wäre es vielleicht möglich, ihn leise genug auszuschalten, dass die Menge ringsum es nicht einmal mitbekam. Leider würden die beiden Marmorwald-Sicherheitsleute, die aus ein paar Metern Entfernung zu ihm herüberstarrten, nicht so unachtsam sein. Er hätte nicht gedacht, dass Crovendif intelligent oder vorsichtig genug wäre, um Verstärkung mitzubringen, wenn er einen potenziell gefährlichen Verdächtigen stellte. Da hatte er den Mann wohl offensichtlich unterschätzt. »Ich nehme an, Master Villachor war von der Qualität der Probe überzeugt?«
»Keine Ahnung«, sagte Crovendif. »Warum gehen wir nicht und fragen ihn?« Er drückte den Blaster fester in Dayjas Seite. »Jetzt sofort!«
Seit nunmehr fast zwei Minuten blickte Villachor schon mit finsterer Miene zum Kinderpavillon hinüber und malte sich dabei bis ins kleinste, wundervolle Detail aus, was er mit seinem Gefangenen anstellen würde, falls Kwerve ihn angelogen hatte und er endlich den Beweis dafür erhielt.
»Sie haben den Koffer«, teilte Manning seinem Boss leise mit, nachdem er den Kopf ein wenig näher an seinen Komlink-Clip geneigt hatte. »Es ist derselbe wie beim letzten Mal.«
Derselbe Koffer. Hieß das, es gab auch dieselben Sprengfallen? »Haben sie ihn schon geöffnet?«
»Nein, Sir«, antwortete Manning. »Sie bringen ihn ins Wachzimmer.
Wo Dempsey schon mit seiner Bomben-Scanausrüstung bereitstand. »Gut.« Er blickte sich um, erwartete dabei halb, Kwerve zu sehen, der ihn vom Rand der Menge aus beobachtete. Doch er konnte den Mann nirgends entdecken. »Geh wieder rein«, befahl er. »Informiere Seine Exzellenz, dass das Kryodex in ein paar Minuten im Südwestfoyer eintreffen sollte.«
»Er ist bereits dort«, sagte Manning voller Unbehagen. »Bromly meint, er sieht ziemlich ungeduldig aus.«
Villachor verkniff sich eine Verwünschung. Natürlich war Qazadi ungeduldig. Er wollte endlich einen Kopf rollen sehen. Doch zumindest würde es nicht Villachors Kopf sein. Nicht, wo er beweisen konnte, dass Kwerve ihm wirklich ein Kryodex gezeigt hatte. Dass der Kerl ihnen das Gerät so leichtfertig ausgehändigt hatte, beunruhigte Villachor allerdings ein wenig. War ihr Gefangener seinem Boss so viel wert? Oder ging da unter der Oberfläche noch etwas anderes vor sich?
»Möchtet Ihr, dass wir nach ihm suchen, Sir?«, fragte Tawb. »Oder sollen wir eine Meldung rausgeben? Wir haben Kwerves Beschreibung.«
»Aber ein Bild von seinem Gesicht haben wir nicht«, knurrte er.
Tawb zuckte zusammen. »Nein, Sir.«
Villachor richtete den Blick hinauf in den Himmel. Diese verfluchten, nutzlosen Kameradroiden! Und die Techniker hatten noch immer nicht herausgefunden, warum sie keine scharfen Aufnahmen machen konnten. »Vergiss es«, entschied er. Seine beiden Leibwächter und Sheqoa waren die Einzigen, die den Mann wirklich gesehen hatten, und im Augenblick brauchte er die drei genau da, wo sie waren. »Hier draußen kann er ohnehin keinen ernsten Schaden anrichten. Nicht jetzt.« Er winkte den übrigen Sicherheitsleuten zu. »Ihr anderen, kehrt in die Bereiche zurück, die euch zugeteilt wurden«, sagte er laut genug, um den Lärm der Menge zu übertönen. »Und haltet die Augen offen.«
Jemand anders, vielleicht sogar ein anderer Verbrecherlord, hätte seine Ungeduld dadurch zum Ausdruck gebracht, dass er im Foyer auf und ab geschritten wäre. Doch ein Vigo ging nicht auf und ab. Zumindest nicht dieser Vigo. Qazadi stand reglos da, als Villachor und seine beiden Leibwächter durch die Tür eintraten, und seine Augen waren völlig kalt, als er den Sektorchef anblickte und dabei gleichzeitig durch ihn hindurchzustarren schien.
»Wir haben das Kryodex, Euer Exzellenz«, meldete Villachor. »Es wird in diesem Moment auf Fallen überprüft.«
»Und dieser Kwerve?«, fragte der Falleen.
»Er ist nicht zu unserem Treffen erschienen, sondern hat den Koffer an einem anderen Ort
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