Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
geworden, und Lando hatte nicht vor, die zweite Fliege zu sein, die Villachor mit dieser Klappe schlug. Vor allem, wenn er an das dachte, was er unter seiner Wegreißkleidung trug. »Hat Tavia es sicher aufs Gelände geschafft?«
»Sie ist drin und treibt sich im Moment bei der großen Flammengeysir-Installation herum«, erklärte Rachele. »Warte … Ja, sie hat Chewbacca gesehen. Jetzt geht sie nach Südosten … Alles klar, jetzt habe ich auch Bink gefunden. Sie verlässt gerade mit Sheqoa den Gastronomiepavillon. Chewie und Tavia sind unterwegs, um sie abzufangen.«
»Gut«, sagte Lando. Kurz überlegte er, ob er Rachele anweisen sollte, Tavia an den geänderten Zeitplan zu erinnern, doch dann entschied er sich dagegen. Sie und Chewbacca wussten, was sie taten, und Bink war bereits informiert worden, dass sie auf die beiden warten sollte. Solange sie sich nicht zu auffällig verhielten, müsste eigentlich alles nach Plan laufen. »Okay, ich gehe jetzt los«, erklärte er. »Wie sieht es am nördlichen Ende des Kinderpavillons aus?«
»Dort ist die Luft rein, soweit ich das sagen kann«, berichtete Rachele. »Aber ich kann von hier aus nicht alle von Villachors Leuten im Auge behalten. Sei also vorsichtig.«
»Bin ich«, erwiderte Lando. »Aber vergiss nicht, vermutlich hat Villachor meine Beschreibung nur einer Handvoll Leute gegeben. Wahrscheinlich erkennen mich nicht einmal alle von seinen Sicherheitskräften.«
»Das vermutest du vielleicht«, entgegnete Rachele düster. »Ich bin mir da nicht so sicher.«
»Es wird schon gut gehen«, meinte er. »Außerdem habe ich ja Kells Sprengladungen. Falls es hart auf hart kommt, schmeiße ich einfach damit um mich und versuche, in der allgemeinen Verwirrung das Weite zu suchen.«
»Aber zu allgemein darf die Verwirrung nicht werden«, erinnerte ihn Rachele. »Das Letzte, was wir brauchen können, ist eine ausgewachsene Panik.«
»Ich weiß«, sagte Lando. »Ich melde mich nach der Übergabe wieder.«
Der Kinderpavillon war leicht zu erkennen an den bunten Spielsachen und dem ausgelassenen Rufen und Lachen, das von dort widerhallte. Lando näherte sich vorsichtig der nördlichen Ecke, konnte aber keine entschlossen dreinblickenden Männer in der Nähe entdecken. Durch das Labyrinth aus farbenfrohen Kletter- und Spielgerüsten konnte er hin und wieder einen Blick auf Villachor und seine Gruppe von Leibwächtern erhaschen, die am Südende auf ihn warteten, genau dort, wo er es verlangt hatte.
Als er an dem Pavillon vorbeiging, ließ er den Koffer unauffällig hinter dem senkrechten Stützpfeiler in der nordwestlichen Ecke verschwinden. Anschließend schlenderte er noch eine Minute umher, wanderte in einem Zickzack von einer Besuchertraube zur nächsten und schob sich dann auch noch durch die beiden Schlangen hindurch, die zwischen einer der Flammenfontänen und dem Getränkepavillon hin und her wanderten. Erst dann zückte er sein Komlink und gab Villachors Nummer ein.
Der Anruf wurde fast sofort beantwortet. »Villachor.«
»Kwerve«, meldete sich Lando. »Das Paket wartet in der nordwestlichen Ecke des Kinderpavillons auf Sie.«
Eine kurze Pause folgte. »Ich dachte, wir würden uns von Angesicht zu Angesicht unterhalten wie zivilisierte Gentlemen.«
»Ich weiß«, erwiderte Lando. »Aber mein Boss ist der Ansicht, dass es im Augenblick nichts gibt, was wir beide noch zu bereden hätten. Er möchte nur wissen, wann wir mit der Freilassung unseres Angestellten rechnen können.«
»Nachdem wir das Gerät überprüft haben«, erklärte Villachor. »Und falls es nicht dort ist, wo Sie sagten – oder falls es eine Explosion gibt, wenn wir das Paket öffnen –, dann verspreche ich Ihnen, werden wir Ihren Mann erst nach einem sehr langsamen Tod aus unserer Obhut entlassen.«
»Es wird keine Explosionen geben«, versprach Lando und zuckte zusammen. Chewies Befreiungsplan sollte besser funktionieren. »Mein Boss lässt Ihnen außerdem ausrichten, dass Sie derjenige sind, der einen sehr langsamen Tod sterben wird, sollte einem seiner Männer etwas zustoßen.«
»Gewiss«, sagte Villachor mit trügerischer Gelassenheit. »Sagen Sie ihm, ich freue mich darauf, ihn eines Tages zu treffen.«
»Eines Tages«, versprach Lando, wobei er sich bemühte, denselben Tonfall zu treffen. »Viel Spaß mit dem Paket. Wir erwarten unseren Freund baldmöglichst zurück.«
Es geschah ganz plötzlich. Gerade noch war der Korridor vor Hans Zimmer so leer gewesen wie die
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