Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
Freundesliste eines Hutts, und eine Minute später fand plötzlich eine Parade statt. Er duckte sich, so weit er konnte, und sah zu, wie sechs Männer und drei Falleen vorbeimarschierten. Einer der Fremdweltler war gekleidet, als würde er gleich einen imperialen Orden verliehen bekommen, die beiden anderen und die Menschen waren bis an die Zähne bewaffnet. Irgendwo dort draußen hatte Lando augenscheinlich gerade das Kryodex abgeliefert.
Han wartete, bis die Prozession vorüber war, und gab ihnen dann noch eine weitere Minute. Anschließend schlich er leise zur Tür. Ein kurzer Blick in beide Richtungen zeigte ihm, dass der Gang einmal mehr verlassen war. Während er versuchte, gleichzeitig den Bereich vor und hinter sich im Auge zu behalten, machte er sich auf den Weg zum zentralen Teil der Villa. Er wusste, im Moment gab es nicht viel, was er tun konnte. Das würde sich erst ändern, wenn der Plan in die heiße Phase überging. Doch jetzt, ohne Waffen, ohne Verbündete, ohne Komlink, blieb ihm nur, eine Weile lang den Kopf einzuziehen.
Glücklicherweise hatte er reichlich Zeit gehabt nachzudenken, und dabei war ihm das perfekte Versteck eingefallen. Auf Racheles Grundriss waren nur die größten Räume beschriftet gewesen, aber ihre Analyse dieser speziellen Anordnung von Zimmern im ersten Stock hatte die Vermutung nahegelegt, dass es sich dabei um eine Wachstation handelte. Jetzt, wo das Sicherheitspersonal von Marmorwald das gesamte Anwesen überwachen musste, war davon auszugehen, dass die kleineren Unterstationen nicht besetzt waren.
Die Sicherheitszentrale war Teil dieser Zimmergruppe, und da dort wahrscheinlich Ausrüstung und Waffen verwahrt wurden, würde sie fest abgeschlossen sein. Doch der Aufenthaltsbereich daneben sollte frei zugänglich und leer sein. Und das Beste: Das Zimmer befand sich praktischerweise nur ein Stück von den zentralen Wachquartieren und dem Bereitschaftsraum entfernt – dem Raum direkt über dem kleinen Ballsaal. Dem Raum, in dem sich die Mitglieder der Gruppe wieder zusammenfinden würden, um in den Tresor einzubrechen, falls alles nach Plan lief. Han wusste, die Chance war gering, dass ihn dort jemand stören würde, bis das kleine Spektakel begann, das Kell und Zerba draußen vorbereitet hatten. Aber falls doch jemand auftauchen sollte …
Wie sich herausstellte, war der Aufenthaltsraum üppig mit Knabbereien, Wasserflaschen, Fruchtsäften und Kafgetränken bestückt. Han nahm sich ein Tablett, ging damit zur Anrichte und belud es mit der Hälfte der Getränkeflaschen und dem halben Inhalt einer Fruchtschale. Anschließend stellte er sich mit dem Rücken zur Wand und schob den Kleiderbügel, den er aus dem Schrank mitgenommen hatte, in seinen Gürtel, sodass er sofort griffbereit wäre.
Eine patrouillierende Wache würde vermutlich sofort Verdacht schöpfen, wenn ein Fremder durch die Korridore der Villa streifte. Doch wenn es sich dabei dem Anschein nach nur um einen Angestellten handelte, der die Snacks und Getränke aufstockte, sollte sich sein Misstrauen in Grenzen halten. Mit ein wenig Glück würde er die Wache lange genug täuschen können, um sie zu überwältigen.
Während er sich auf eine längere Wartezeit einstellte, wanderte sein Blick über das Knabbergebäck, und er fragte sich, ob es wohl Verdacht erregen würde, wenn man einen der Angestellten im Dienst beim Essen erwischte.
Dayja war noch immer dabei, seine Kreise auf dem Anwesen zu ziehen und nach dem Rest von Eanjers Gruppe Ausschau zu halten, als er schließlich einen von ihnen entdeckte. Nicht dass es eine Meisterleistung gewesen wäre, dieses Mitglied aufzuspüren. Der Wookiee überragte sämtliche Menschen und die meisten der Fremdweltler in der Menge – tatsächlich war er so groß, dass er und die anderen anwesenden Mitglieder seiner Spezies Gefahr liefen, von einigen der tiefer hängenden Feuerströme versengt zu werden. Er ging in nordöstlicher Richtung, wie Dayja sah, und die Entschlossenheit, mit der er sich durch die Menge schob, ließ erkennen, dass er nicht nur ziellos die Darbietungen genoss.
Angespannt lächelnd wechselte Dayja den Kurs, um dem Wookiee zu folgen und herauszufinden, was er vorhatte. Er kam gerade vier Schritte weit, bevor sich ihm plötzlich etwas Hartes in die Rippen bohrte und er ebenso unvermittelt stehen blieb.
»Ja, ja«, flüsterte eine Stimme neben Dayjas Ohr. »Wurde auch Zeit, dass Sie Ihr Gesicht zeigen.«
Dayja schluckte einen Fluch hinunter. So, wie
Weitere Kostenlose Bücher