Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
sich zu schließen und wieder zu verriegeln.
Wenn Han je eine nahezu exakte Kopie von einem militärischen Standardbereitschaftsraum gesehen hatte, dann jetzt. Zwei der Wände wurden von den Zett-Droiden nachempfundenen Rüstungen gesäumt, vor denen Kell sie gewarnt hatte. Die Anzüge waren in dieselbe Art von mehrarmigem Automatikankleiderahmen eingehängt, die imperiale Raumtruppler zu Hilfe nahmen, um schneller in ihre Rüstungen zu steigen. Die anderen beiden Wände wurden von Kleiderspinden, Ausrüstungsschränken und einer Anrichte mit Erfrischungen wie der beherrscht, die er vorhin im Aufenthaltsraum gesehen hatte, als er sich dort versteckt hielt. In der Mitte des Raums standen ein paar Spieltische und Stühle, und durch eine offene Tür waren in einem Hinterzimmer mehrere dreistöckige Hochbetten auszumachen. »Wo fangen wir an?«, fragte er Bink.
Sie hatte sich zwischen den beiden Tischen hingekauert und hielt einen kleinen Sensor dicht über den Boden. »Genau hier wäre gut«, sagte sie und zeichnete mit dem Finger einen kleinen Kreis auf den dicken Teppich. »Zerba?«
»Wie tief?«, fragte er, hockte sich neben sie und aktivierte sein Lichtschwert.
»Ungefähr zehn Zentimeter«, sagte sie, während sie den Teppich an dieser Stelle mit einem Haken versah. »Es muss nicht genau sein – darunter befinden sich keinerlei Sensordrähte.«
Er nickte und schnitt vorsichtig einen Kreis um den Haken herum aus. Dann schaltete er das Lichtschwert wieder aus.
Bink zog das ausgeschnittene Stück heraus. »Also, wenn die Techniker ihre Arbeit ordentlich gemacht haben«, kommentierte sie, während sie das Ende ihres Optikkabels in das Loch schob und umherbewegte, »sollte es hier kreuz und quer ein Netz von Sensordrähten geben … Ja, da sind sie. In Ordnung, Zerba: ein Loch mit einem Meter Durchmesser, von hier bis hier . So tief.« Sie hielt das ausgeschnittene Bodenstück hoch, um den Abstand zu demonstrieren. »Diesmal kommt es allerdings auf Genauigkeit an.«
»Schon klar.« Zerba schaltete das Lichtschwert wieder ein und machte sich ans Werk.
Han schaute sich im Raum um, als ihm mit einem Mal ein sonderbarer Gedanke kam. Eigentlich hätte sein Beitrag zum Feldeinsatz mit dem Überbringen der manipulierten Datenkarte an Villachor enden sollen. Tatsächlich hätte er sich ihrem ursprünglichen Plan zufolge schon längst wieder in der Suite befinden sollen, um Gut Marmorwald durchs Elektrofernglas zu beobachten und Rachele und Winter dabei zu helfen, den Rest des Einsatzes zu koordinieren. Stattdessen war er jetzt hier und hatte in diesem Moment praktisch nicht das Geringste zu tun. Sein Blick fiel auf die Reihe gepanzerter Schutzanzüge. Vielleicht gab es ja doch etwas, das er machen konnte. »Kell«, sagte er hastig und ging zur nächstbesten Rüstung hinüber. Es sah nicht so aus, als sei es übermäßig kompliziert hineinzuklettern.
»Was gibt’s?«, fragte Kell und ging zu ihm hinüber.
»Weißt du irgendwas über diese Dinger?«
»Nichts Spezielles«, entgegnete Kell, während er mit den Fingern nachdenklich über das Metall des Helms fuhr. »Vermutliche volle Lebenserhaltung. Verfügt mit Sicherheit über Bewegungskraftverstärkung, Frontsichtdisplay über das halbe Gesicht, eine Kom-Einheit und eine partielle Sensorvorrichtung – vielleicht auch über automatische Zielerfassung.«
»Danke«, sagte Han trocken. Zu schade, dass der Bursche nichts Spezielles über die Anzüge wusste … »Hilf mir mal, ja?«
»Willst du irgendwo hin?«, fragte Bink von Zerbas Arbeit aufschauend.
»Ich dachte mir, ich gehe mal runter und schaue, was Villachor so treibt«, erklärte Han ihr und zog probeweise am Torso der Rüstung, der an seinem gewichtsausgleichenden Haltearm mühelos in die Höhe glitt. »Ihr drei seht aus, als hättet ihr hier alles bestens im Griff, oder nicht?«
»So ziemlich«, bestätigte Bink, als sie und Zerba den ausgeschnittenen Kreis Bodenbelag hochhoben und beiseitelegten.
Han reckte den Hals, um einen Blick in das Loch zu werfen, während er das linke Bein und die Hüfte in den unteren Teil der Rüstung zwängte. Unter dem Boden verlief ein mehrschichtiges zickzackförmiges Kabelnetz. Die einzelnen Schichten waren zwei Zentimeter auseinander in den Unterboden eingelassen. »Ist das der Alarm?«
»Das ist er«, bestätigte Bink. »Ein zufallsgesteuertes Wechselimpuls-Flackerfeld, um genau zu sein. Man könnte die Leitungen den ganzen Tag lang überbrücken und würde trotzdem
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