Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
späteren Verlauf der Show kommen würden, waren so konzeptioniert, dass sie beträchtlich höher aufstiegen, bevor sie detonierten. Falls der Kuppelschild noch immer aktiviert war, wenn diese Raketen abgefeuert wurden, würden sie entweder viel zu früh explodieren oder möglicherweise sogar von dem Schild abprallen und als Querschläger auf die Menge unten herniedergehen.
Womöglich hatte Villachor ja alles unter Kontrolle und würde den Schild abschalten, bevor die Show an den Punkt gelangte, dass die Besucher in Gefahr gebracht wurden. Oder vielleicht war, die Besucher in Gefahr zu bringen, genau das, was jemand anders im Sinn hatte. So oder so würde es jedoch ausgesprochen interessant werden, das Spektakel zu verfolgen.
Die große Sphäre war halb durch den Tresorraum und bewegte sich auf der Schwebeplattform schwerfällig vorwärts, als Bink durch das Loch in der Decke nach unten glitt. Zu ihrer Erleichterung blieben die im Raum verteilten Zetts stumm und reglos. Ganz gleich, wie gering es auch gewesen sein mochte, es hatte stets das Risiko bestanden, dass Villachor sein Vorgehen überdenken und sie reaktivieren würde. Zerba und Kell, die sie durch das Loch über ihr beobachteten, waren fast genauso stumm wie die Droiden – was Bink nur recht war, da ihr augenblicklich nicht der Sinn danach stand, mit irgendwem zu reden.
Wusste Han, was sie vorhatte? Vermutlich. Wenn er seinen Verstand einschaltete, konnte er Leute ziemlich gut einschätzen, und er kannte sie gut genug, dass er imstande war, ihre Reaktionen zu deuten. Natürlich hätte ihm allein schon der Umstand, dass sie ihm den Ersatzzünder gegeben hatte, klarmachen müssen, was los war. Dennoch hatte er nichts unternommen, um sie aufzuhalten. Ja, er hatte nicht einmal etwas dazu gesagt.
Vermutlich wusste er, dass das Zeitverschwendung gewesen wäre, denn Tavia war in Gefahr, und Bink war diejenige, die dafür verantwortlich zeichnete. Und sosehr sie Chewbacca auch mochte und ihm vertraute, hatte sie dennoch nicht die Absicht, ihn die Bürde, Tavia zu retten, allein tragen zu lassen.
Zuvor jedoch hatte sie noch einen Job zu erledigen, und wenn auch nur aus dem Grund, dass sie dadurch sicherstellen würde, dass dies das letzte Mal war, dass ihre Schwester in dieser Art von Gefahr schweben musste. Sie landete mit einem leisen, dumpfen Laut auf dem Boden, warf einen raschen Blick auf die Tür und huschte dann auf den schwebenden Tresor zu, um ihn eingehender in Augenschein zu nehmen. Wie Rachele zuvor bereits beschrieben hatte, rotierte die Plattform langsam, als sie ihrem Pfad durch den Ballsaal folgte. Nicht sonderlich schnell, vermutlich bloß eine Drehung alle drei Minuten. Bedauerlicherweise war unter den gegebenen Umständen jede Rotation ein Problem. Aus diesem Grund bestand ihre erste Aufgabe darin, die Plattform zu stoppen.
Hinter ihr ertönte ein leiser, dumpfer Aufprall, und sie drehte sich um, um zu sehen, wie Kell sich von dem Synthseil löste. »Möchtest du, dass ich irgendwo im Speziellen anfange?«, flüsterte er vernehmlich.
»Du brauchst nicht zu flüstern«, erklärte Bink ihm. »Dieser Raum ist vollkommen schalldicht.«
Kell schaute nach oben, als wolle er darauf hinweisen, dass das offene Loch über ihnen mit Sicherheit nicht schalldicht war. Zum Glück schien er es sich dann aber doch anders zu überlegen. »Ich dachte mir, wir sollten die Plattform lieber zum Stehen bringen«, fuhr er mit nur geringfügig lauterer Stimme fort, als er auf sie zueilte. »Andernfalls könnte das Timing …«
»Exakt«, unterbrach Bink ihn. »Denkst du, du kriegst das hin, ohne dass irgendwas runterfällt?«
Kell nickte. »Kein Problem.«
»Dann los.«
Er nickte wieder und marschierte an ihr vorbei, während er seinen kompakten Werkzeugsatz und eine seiner kleinen Detonitladungen hervorholte.
Bink verfolgte, wie Zerba sich nach unten abseilte und mit beträchtlich mehr Schwung landete, als sie und Kell. »Bist du so weit?«, fragte sie.
»Sicher«, antwortete er und eilte zu ihr hinüber. »Denkst du, du schaffst es, die Tür zu finden? Ich bin nicht unbedingt begeistert von der Vorstellung, wahllos in diesem Ding herumzustochern.«
»Darauf wäre ich auch nicht besonders scharf«, meinte Bink. »Keine Sorge, ich finde sie.«
Als sie näher kamen, klappten sich automatisch die Stufen aus, genau, wie Rachele gesagt hatte. Bink stieg auf die Plattform hoch und ging langsam im Kreis, während sie mit den Fingern über die
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