Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
Kryodex-Verschlüsselung geknackt.«
Han nickte nachdenklich, als sich ein Teil ihrer geheimnisumwobenen Aura lüftete, und mit einem Mal verstand er diesen Eindruck von Anspannung und Traurigkeit, der sie umgab. »Persönliche Erfahrung?«, erkundigte er sich.
Winter drehte sich zu ihm um, und einen Moment lang blickten sie sich in die Augen. Er verfolgte, wie sie einen kurzen Kampf mit sich selbst ausfocht und widerwillig eine Entscheidung traf. »Ja«, sagte sie leise. Der flüchtige Anflug von Schärfe war verschwunden, zurück blieb bloß die Traurigkeit. »Ich hatte Verbindungen zum königlichen Palast von Alderaan.«
Ein Augenblick des Schweigens folgte, während die anderen diese Neuigkeit verdauten. Zwar wusste Han, dass die offiziellen Informationen über den einzigen Einsatz des Todessterns nach wie vor ausgesprochen dürftig waren, aber die Kunde von Alderaans Zerstörung war das Thema im HoloNet.
»Das tut mir so leid«, murmelte Rachele schließlich.
»Danke«, sagte Winter, als sie sich wieder gefangen hatte.
Han fragte sich flüchtig, wie es ihr wohl möglich war, die Gedanken an die Katastrophe so schnell aus ihren Gedanken zu verdrängen. Er hatte gesehen, wie sehr das Unglück Prinzessin Leia und die anderen auf Yavin getroffen hatte, und obgleich Han selbst dabei nicht etliche Freunde und Familienangehörige verloren hatte, war es dennoch wie ein harter Schlag in die Magengegend gewesen, durch einen Schwarm Felsbrocken zu fliegen, die einst eine blühende Welt waren. Entweder besaß Winter eine bemerkenswerte Selbstbeherrschung, oder sie war ziemlich gut darin, Erinnerungen zu verdrängen.
»Ich habe euch das nicht erzählt, um euer Mitgefühl zu wecken«, fuhr Winter fort, »sondern, wie Han schon sagte, damit ihr versteht, dass ich aus erster Hand weiß, wovon ich rede.«
»Und wo kommt dieses konkrete Kryodex her?«, fragte Zerba. »Irgendeine Idee?«
Winter kniff kurz die Lippen zusammen. »Angeblich gab es offiziell einhundertsiebenunddreißig Kryodexe, bis …« Sie brach ab. »Alle bis auf acht befanden sich auf Alderaan«, fuhr sie fort. »Von diesen acht befanden sich sieben in den Händen hochrangiger Diplomaten.« Sie zögerte. »Das achte verschwand vor vier Jahren. Man nahm an, es sei gestohlen worden.«
»Dreimal dürft ihr raten, mit welchem dieser acht wir es hier zu tun haben«, murmelte Kell.
»Hast du irgendeine Ahnung, wer das Gerät geklaut hat?«, fragte Bink.
»Seinerzeit wurde ein potenzieller Dieb ermittelt«, sagte Winter. »Aber wir haben nie herausgefunden, ob er das Kryodex tatsächlich gestohlen hat, und falls doch, wem er es anschließend übergab.«
»Ich vermute, die anderen wurden aus dem Verkehr gezogen, als dieses hier abhandenkam?«, fragte Lando.
Winter nickte. »Hin und wieder wurden sie zwar noch für weniger wichtige Angelegenheiten eingesetzt, aber die komplette Verschlüsselung elementarer diplomatischer Unterlagen wurde unverzüglich auf andere Methoden umgestellt.«
»Moment mal«, sagte Tavia plötzlich stirnrunzelnd. »Du sagst, bloß ein Kryodex wurde gestohlen?«
»Sie hat recht«, sagte Zerba, der sich ein bisschen gerader hinsetzte. »Du sagtest doch gerade, man braucht zwei, um eine Nachricht zu schicken. Was könnte jemand mit nur einem einzigen anfangen?«
»Vielleicht hatte dieser Jemand ja bereits Zugriff auf die diplomatisch genutzten Geräte«, mutmaßte Bink skeptisch. »Nein, das funktioniert nicht. Wenn er bereits eins hätte, warum sollte er sich dann die Mühe machen, noch ein anderes zu stehlen? Damit könnte er lediglich den Diplomatendreck entschlüsseln, den er lesen möchte, und die Nachricht an jemand anders weiterleiten, der Interesse daran hat.«
»Ich habe keine Ahnung, was es mit dem Verschwinden des Geräts auf sich hat«, sagte Winter. »Der Grund dafür, dass wir nie in Erfahrung bringen konnten, was passiert ist, war der, dass der vermeintliche Dieb kurz nach seiner Verhaftung starb.«
Kell erschauderte. »Reizend.«
»Was hast du anderes erwartet?«, murmelte Dozer. Seine Stimme klang düster, während er einen grüblerischen Blick auf das große Glas Bier gerichtet hielt, das er sich eingeschenkt hatte, sobald sie wieder in der Suite gewesen waren. Soweit Han sich erinnerte, waren dies die ersten Worte, die dem Mann über die Lippen gekommen waren, seit sie gemeinsam vom Kronenhotel Lulina weggefahren waren.
»Wie meinst du das?«, fragte Tavia.
»Ich meine damit, dass er selbstverständlich in
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