Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
drin.«
»Offensichtlich engagieren die großen Fische gern Hacker, die eine Menge Zeit haben, um Spuren zu verwischen«, pflichtete Dayja bei.
»Sieht ganz so aus«, meinte d’Ashewl. »Hat er schon die naheliegendste aller Fragen gestellt?«
»Warum ich nicht einfach eine Legion der Sturmtruppen herbeipfeife und Marmorwald mit Gewalt auseinandernehme?«, fragte Dayja säuerlich. »Zwar nicht mit großen Worten, aber er hat gewisse Andeutungen in dieser Richtung gemacht. Ich habe versucht, ihm den Eindruck zu vermitteln, dass wir leider gezwungen seien, uns an die ordnungsgemäßen Rechtsverfahren zu halten. Das ganze Lied von wegen Bürgerrechte, Befugnisse und dergleichen.«
D ’Ashewl schnaubte. »Bürgerrechte und Befugnisse. Richtig.« Er seufzte. »Ich hoffe, dir ist bewusst, wie dünn das Eis ist, auf dem wir uns bewegen, Dayja. Der Direktor hat momentan ernste Probleme mit dem Gericht und ist womöglich so oder so erledigt, ob wir ihm nun das Erpressungsmaterial beschaffen oder nicht. Wenn wir direkt mit ihm in Verbindung stehen, wenn er über die Klippe geht – und bis vor neun Tagen war das noch so –, wird das für keinen von uns angenehm.«
»Noch haben wir Zeit«, sagte Dayja nachdrücklich. »Wenn er in Erfahrung bringen kann, welcher seiner Gegner auf der Gehaltsliste der Schwarzen Sonne steht, kann er ihre Bande zum Kartell zu seinem Vorteil nutzen.«
»Vielleicht«, meinte d’Ashewl, klang jedoch nicht sonderlich überzeugt. »Aber ob er es nun schafft, seinen Untergang noch abzuwenden oder nicht, unsere eigene Zukunft steht nach wie vor auf Messers Schneide. Wenn wir die Daten beschaffen, sind wir die Helden. Gelingt uns das nicht, spielt es womöglich gar keine Rolle, ob der Direktor nun abtritt oder nicht. Xizor wird allein schon über den Versuch erzürnt sein, ihm in die Suppe zu spucken, und solange er sich im Besitz seiner Erpressungsdaten befindet, ist er ein Respekt einflößender Widersacher.«
»Das Leben ist nun mal ein Glücksspiel«, erinnerte Dayja ihn, während er sich für etwas entschied, das rasch zuzubereiten und ebenso rasch zu verzehren war. »Das gilt umso mehr für die Geheimdienstarbeit. Keine Sorge, die Sache wird funktionieren.«
»Ich hoffe, dass du recht hast«, sagte d’Ashewl. »Was willst du in Bezug auf die Glitzerstim-Finte unternehmen? Das Ganze läuft bereits, nicht wahr?«
»Ja, aber das lässt sich für ein paar Tage auf Eis legen«, entgegnete Dayja. »Abgesehen von diesem Straßenvorsteher, Crovendif, weiß niemand, wie ich aussehe. Solange ich mich von seinen Straßen fernhalte, ist alles bestens.«
»Dann überlässt du also Eanjer und seinem Team das Feld?«
»Fürs Erste, ja«, bestätigte Dayja. »Ich vermute, dass Qazadi über die gesamten Festtage hier sein wird. Falls es Eanjer nicht gelingt, die Erpressungsdaten zu beschaffen, sollte mir noch genug Zeit bleiben, zu meinem ursprünglichen Plan zurückzukehren.«
»Die Typen, in deren Hände du unser Leben legst, sind ein ziemlich mieser Haufen«, warnte d’Ashewl.
»Es wird schon alles gut gehen«, versicherte Dayja ihm und gestattete sich ein kurzes Lächeln.
D ’Ashewls Besorgnis war rührend und gewiss nicht gänzlich unberechtigt. Allerdings wussten sie beide, dass seine Pronomenwahl lediglich eine Gefälligkeit war. D ’Ashewl war schon lange genug im Dienst und hatte in dieser Zeit genug Freunde und Verbündete angesammelt, dass selbst Xizor zögern würde, ihn auszuschalten – und mit Sicherheit nicht wegen eines letztlich gescheiterten Spionagemanövers. Nein, d’Ashewls Leben lag nicht in Eanjers Händen. Dayja hingegen konnte keine so einflussreiche Rückendeckung vorweisen. Was in den nächsten paar Tagen passierte, würde entweder dafür sorgen, dass er Karriere machte, oder all seinen Ambitionen ein Ende setzen. Dauerhaft.
Dieses Risiko musste er allerdings eingehen. Das Übel der Schwarzen Sonne nagte schon seit langer, langer Zeit an den Grundfesten der Galaxis und musste endlich gestoppt werden. Wenn der Imperator schon nicht geneigt war, diesbezüglich etwas zu unternehmen, und Lord Vader zu beschäftigt dafür war, dann fiel diese Aufgabe eben geringeren Männern zu. Und wenn diese geringeren Männer ebenfalls untergingen … nun, dann nahm er das in Kauf, denn, wie er zuvor schon gesagt hatte, das Leben war nun mal ein Glücksspiel. Die Würfel waren geworfen. Jetzt blieb ihm nichts anderes übrig, als abzuwarten, wie sie fielen.
Nachdem Lando
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