Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
war sogar noch bequemer, als er aussah. Die weichen Armlehnen und die Sitzkissen gaben seinem Gewicht nach und schmiegten sich um ihn. Wäre es seine Absicht gewesen, einen schnellen, unerwarteten Abgang hinzulegen, hätte er diesen Plan jetzt vergessen können. Vermutlich war der Sessel genau deshalb so entworfen. »Ich weiß, Zeit ist wertvoll.«
»Das ist sie in der Tat«, erklärte Villachor, während er sich auf seinen eigenen Sessel setzte.
»Aber noch wertvoller als Zeit sind Informationen«, fuhr Lando fort. »Und ich bin ziemlich sicher, dass das, was ich gleich sagen werde, von niemandem außer Ihren engsten, vertrauenswürdigsten Mitarbeitern gehört werden soll.«
Villachor setzte ein schmales Lächeln auf. »Würde ich diesen Männern nicht trauen, wären sie schon längst gegangen.«
»Natürlich«, meinte Lando. »Aber es gibt Vertrauen, und es gibt Vertrauen .«
Einen Moment lang musterte Villachor ihn nachdenklich. Auf der anderen Seite des Raums öffnete sich eine Tür, und der Mann, den Racheles Nachforschungen als Sicherheitschef Sheqoa identifiziert hatten, trat herein. Villachor warf ihm einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder Lando widmete. »Gut«, sagte er dann. »Tawb, Manning – wartet draußen. Der Rest kümmert sich wieder um seine normalen Pflichten. Sheqoa, du bleibst hier.«
So leise der Sicherheitschef den Raum betreten hatte, so leise verließen ihn nun die übrigen Wachen. Villachor wartete, bis die Tür sich wieder geschlossen hatte, dann gab er Sheqoa ein Zeichen, sich hinter Lando zu stellen. »So, jetzt sind wir unter uns, ganz, wie Sie wollten«, meinte er. »Aber seien Sie versichert, falls das hier eine Art schlechter Scherz ist, dann ist mein Gesicht das Letzte, was Ihre Augen je sehen werden.«
»Ich mache keine Scherze«, versicherte Lando ihm. Er war an Drohungen gewöhnt, aber da war etwas in Villachors Stimme, das ihm einen eisigen Schauer über den Rücken jagte. »Lassen Sie mich Ihnen zuerst ein paar Dinge erklären, die Sie bereits wissen. Sie sind ein hochrangiges Mitglied der Schwarzen Sonne, und Sie haben gerade Besuch von einem noch hochrangigeren Mitglied, einem Vigo namens Qazadi. Dieser ist im Besitz einiger Dateien, die Sie benutzen, um Ihren Einfluss auszubauen oder zu zementieren. Sie erpressen damit einige Bürger von Wukkar und vermutlich auch einige Festivalbesucher von anderen Planeten.« Er hielt inne, um Atem zu holen.
»Nun, zumindest sind Sie ein unterhaltsamer Geschichtenerzähler«, merkte Villachor an. Sein Gesicht blieb völlig regungslos. »Bitte, fahren Sie fort.«
»Die Erpressungsdateien sind natürlich gut codiert«, sagte Lando. »Das Gerät, das man braucht, um sie zu dechiffrieren, nennt sich Kryodex. Ein alderaanisches Modell. Es gibt nur noch sehr wenige davon.«
»Vielleicht gibt es überhaupt keines mehr«, warf Villachor ein.
»Nein, zumindest zwei existieren noch«, versicherte ihm Lando. »Qazadi hat eines.« Er schob den Kopf vor. »Und ich habe das andere.«
Villachors Augen huschten zu Sheqoa hinüber, dann wieder zu Lando. »Ich schließe aus Ihrem dramatisierenden Tonfall, dass mir das etwas sagen sollte.«
»Das sollte es«, stimmte Lando zu. »Und da wir uns darauf geeinigt haben, dass Zeit wertvoll ist, lassen Sie mich die Karten auf den Tisch legen. Ich vertrete eine Gruppe, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, im Imperium nach gleichgesinnten Personen zu suchen, deren Talente nicht ausreichend genutzt oder in manchen Fällen sogar völlig verschwendet werden. Wann immer sie solche Personen findet, bietet diese Gruppe ihnen eine bessere Alternative. Manchmal handelt es sich dabei um eine Position in einer anderen Organisation, die ihre Talente besser zu schätzen weiß. Manchmal bedeutet das auch, dass man ihnen hilft, sich selbstständig zu machen. Und manchmal wird ein Mittelweg gewählt, eine vertragliche Verpflichtung oder eine Art gemietete Autonomie.«
»Und was, wenn diese Person dort, wo sie ist, wunschlos glücklich wäre?«, fragte Villachor.
Lando zuckte lächelnd mit den Schultern. »Ich habe die Erfahrung gemacht, dass niemand, der unter seinen Möglichkeiten arbeitet, wirklich wunschlos glücklich ist.«
»Es sei denn, er weiß, dass seine gegenwärtige Situation das Beste ist, was er vermutlich je erreichen könnte.«
»Es gibt immer etwas Besseres«, erwiderte Lando. »Man muss nur die Gelegenheit erkennen, wenn sie sich eröffnet.«
»Bei Ihnen klingt das alles so einfach«,
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