Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
sie an.
Huhunna wies in die Runde. Rechts von ihnen, im Süden, befanden sich die verwaisten Exerzierplätze. Linker Hand waren noch mehr davon. Zehn Meter hinter ihnen begann die dichteste Baumgruppe. Nirgends war jemand zu sehen. Die Stimmen von Schnapphunden, die Gleichschritt-Drillübungen absolvierten, klangen weit entfernt. Huhunna hob den Bogenspanner und warf Jesmin einen vielsagenden Blick zu.
»Oh, in Ordnung.« Jesmin steckte ihren elektronischen Dietrich wieder in die Tasche und trat einige Schritte zurück. »Dann los!«
Huhunna feuerte. Der Bogenspannerbolzen traf die Tür neben dem Schloss und detonierte, um das Türmetall zu versengen. Das Schloss und der linke Teil des Öffnungsriegels lösten sich in Wohlgefallen auf. Huhunna packte die Tür ein gutes Stück über dem glühend heißen Bereich und stieß sie auf.
Dahinter stand Botschaft-die-emporsteigt. Er stemmte wie empört die Hände in die Hüften. »Trampel!«
Der Gebäudealarm schrillte los.
Sie sprinteten – oder, in Turmans Fall, trotteten sehr schnell – zwischen die Bäume, während auf dem Stützpunkt andere Sirenen losheulten. Sie schafften es gerade weit genug zwischen die Bäume, dass das Gebäude nicht mehr in Sicht war.
Dann blieb Turman stehen. Er hob die Hand und riss seine Fremdweltlermaske auf, sodass die anderen sein wahres Antlitz sehen konnten, gerötet und verschwitzt. Er zerrte an der Brust, bis sie sich öffnete, und schälte sich ungestüm aus dem Anzug, begleitet vom süßlichen, ekelhaften Geruch von verrottenden Meereslebewesen.
Jesmin und Huhunna wichen mehrere Schritte zurück.
Turman wand sich aus den Anzugbeinen und kam auf sie zu. Sein Körper glänzte vor Schweiß und dem, was das Innere des Anzugs an Sekreten ausschied. Sein Blick war wild, und seine Worte drangen als Schrei über seine Lippen: »Ich will eine Sanidusche!«
»Zeit zu verschwinden, Bühnenboy. Hier lang!« Jesmin wies nach Norden und übernahm die Führung, bemüht, ein gutes Stück vor der Dunstwolke zu bleiben, die Turman umgab.
»Ein Teich, ein Wasserfall, ein Säurebad! Sandpapier! Ganz egal. Nur macht mich sauber !«
Drikall holte den zusammenklappbaren Schwebewagen vom Heck des Gleiters, machte ihn einsatzbereit und aktivierte ihn. Dann hob er die bewusstlose Ledina Chott vom Rücksitz und legte sie ausgestreckt auf den Karren. Er schlug eine Decke über sie und deckte sie von Kopf bis Fuß zu.
Erst dann stieg Trey in seiner autoritären General-Thaal-Aufmachung aus dem Gefährt. »Hast du ihren Ring wieder eingeschaltet?«
»Ich hab’s nicht vergessen.«
Die Eingangstür des Gebäudes war mehrere Meter entfernt, direkt unter dem Schild, auf dem stand: ARMEEBEDARF FÜR JEDERMANN . Allerdings marschierte Trey zu einer nicht gekennzeichneten Seitentür aus Transparistahl. Durch die Tür konnte er ein kleines Büro sehen, einen Gang, der – davon ausgehend – weiter ins Gebäude hineinführte, und einen muskulösen jungen Mann mit kurz geschorenem, braunem Haar, der auf dem Schreibtischstuhl faulenzte. Trey verzog missbilligend das Gesicht – Thaals Gesicht. Er hämmerte gegen die Tür.
Der Mann hinter dem Schreibtisch schaute herüber, ehe er so schnell aufsprang, dass es aussah, als würde er den Bodenkontakt verlieren. Er öffnete die Tür. »General!«
»Die Sache ist übel, Junge, ganz übel.« Trey winkte Drikall nach vorn. Der Devaronianer trat vor und schob den Schwebewagen vor sich her. »Diese Leiche … Kennen Sie die Gefreite Zizbisterling?« Trey stand im Türrahmen und hielt die Tür auf, während Drikall den Karren hindurchschob.
»Nein, Sir.«
»Nun, jetzt ist sie tot, also haben Sie keine Gelegenheit mehr, sie kennenzulernen. Hören Sie die Sirenen?«
Der Mann legte den Kopf schief. Obgleich die heulenden Alarmsirenen auf dem Stützpunkt auf diese Entfernung nicht sonderlich laut waren, hörte man sie dennoch. Das Gesicht des Mannes wurde weiß. »Sir, werden wir angegriffen?«
»Teufel, ja! Bringen Sie uns unverzüglich nach unten.«
»Jawohl, Sir!« Der vorgebliche Angestellte salutierte halb, entsann sich dann, dass das nicht das richtige Verhalten für seine derzeitige Rolle war und stürmte in den Flur. Trey und Drikall folgten ihm.
Während sie sich ein gutes Stück hinter dem Angestellten durch einen von Lagerräumen gesäumten Korridor bewegten, beugte Drikall sich vor, um Trey zuzuraunen: »Gut improvisiert, das mit dem Alarm.«
»Eigentlich sollten wir noch gar keine Sirenen hören. Ich
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