Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
mehr wissen musste, als unbedingt nötig war. Das hatte zwar ihrer aller Sicherheit gesteigert, jedoch auch zu einer Menge zeitweise verwirrter Gespenster geführt. »Welche Ablenkungsmanöver?«
»Nun, das überhitzende Datapad und der Gepäckbrand waren eins. Der gesamte Raumhafen wird für eine gute Stunde abgeriegelt und in hellem Aufruhr sein. Und was das andere Ablenkungsmanöver betrifft …« Myri zählte an ihren Fingern herunter. »Drei, zwei, eins, null …«
Auf dem Monitor der Heckholokamera sah Voort, wie Treys ramponierter blauer Flitzer in einer gewaltigen Wolke grau-schwarzen Rauchs verschwand. Es gab kein Geräusch einer Explosion – die Wolke musste einer Rauchbombe geschuldet sein, keiner Sprengladung, die dazu gedacht war zu zerstören.
»Das wird einige harmlose Unfälle nach sich ziehen.« Myri klang sachlich. »Ein Feuer, der Raumhafen abgeriegelt, ein gestohlener Transporter, vier unschädlich gemachte Truppler … Sie könnten uns für so einiges belangen. Lassen wir uns also nicht erwischen.«
Voort fädelte sich in den westwärts strebenden Verkehrsstrom von Luftgleitern ein, der aus dem Umfeld des Raumhafens fortführte. Er schnaubte amüsiert. » Lassen wir uns also nicht erwischen. Das ist wohl das neue Motto der Gespenster für eine zivilisiertere Ära. Früher hieß es: Was jagen wir als Erstes hoch? «
»Nein, mir gefällt der Hochjag-Spruch besser.« Trey zog, und sämtliche von Voorts Anzeigen flackerten. Dann hob Trey die Hände, in denen er einen kleinen, glimmenden blauen Würfel hielt, aus dem Drähte baumelten. »Ein Militärtransponder. Bingo!« Er warf das Gerät hinter sich.
Myri fing es auf. Sie betätigte einen Schalter an ihrer Tür. Als das Fenster nach unten glitt und der Transporter sich mit tosender Luft füllte, die gegen Voorts Trommelfell schlug, schleuderte Myri den Kasten nach draußen und fuhr das Fenster wieder hoch. »Ups.« Sie schaute sich um und schätzte ihre gegenwärtige Position ein. Der Gleiter trat gerade in ein Viertel voller hoch aufragender, größtenteils geschäftlich genutzter Wolkenkratzer ein. Am Himmel wimmelte es nur so von Luftgleiterspuren, selbststeuernden fliegenden Werbebannern, umherschwebenden Verkehrsüberwachungsdroiden und stationären Fußgängerlaufstegen, die in regelmäßigen Abständen die Abgründe zwischen den Gebäuden überbrückten. »Sieben, flieg einen Block weiter nach Süden, wende dich dann wieder nach Westen und steig zur mittleren, nach Westen führenden Verkehrsspur auf.«
Gehorsam zog Voort den Transporter in eine Linkskurve, fädelte sich für einen langen Block in eine südwärts verlaufende Spur ein, drehte dann nach rechts bei und stieg zu der genannten Spur hin auf. All diese Flugmanöver vollführte er mit forscher Sternenjägerpräzision …
… was bedeutete, dass Myri sich mit beiden Händen an der Rückenlehne festhalten musste, um zu verhindern, dass sie in der Passagierkabine herumgeschleudert wurde. Trey, der gerade dabei gewesen war, wieder eine normale Sitzposition einzunehmen, bekam nicht rechtzeitig eine stabile Oberfläche zu fassen. Er krachte gegen die Decke des Gefährts und landete auf dem Rücksitz.
Myri räusperte sich und beugte sich vor. »Was genau war denn das ?«
Voort zuckte mit den Schultern. »Sharr, ein Gespenst aus den alten Tagen, hätte es vermutlich als passiv-aggressive Reaktion bezeichnet.«
»Ah, ich verstehe. Dann will ich mal mit offenen Karten spielen. Zwei Blocks weiter vorn, zwischen dieser Spur und der direkt darüber, ist ein Banner zwischen den Gebäuden gespannt. Ein gelbes Banner ohne Werbung. Flieg direkt hinein.«
»Mitten rein?«
»Mitten rein.«
»Ich habe das Gefühl, dass wir uns schon viel besser verstehen.«
Da war er: Ein breiter Abschnitt von etwas, das wie gelbes Flexiplast aussah, flatterte in Höhe des hundertsten Stockwerks im Wind. Voort wartete bis zum letzten Moment, ehe er die Spur verließ und höher stieg, seitlich in die Mitte der Lücke zwischen den Geschäftstürmen rauschte und frontal auf das Banner traf.
Das Flexiplast dehnte sich, und als die Spannung zu groß wurde, wurde das Banner von den Seilen losgerissen, mit denen es an den Gebäuden befestigt war. Das Flexiplast legte sich einer Decke gleich um den Militärtransporter, um ihn so eng wie eine Vakuumversiegelung zu umschließen.
Voort fühlte, wie sein Herz einen Satz machte, und überprüfte dann die Anzeigen. »Wir verlieren nicht an Höhe … Ist dieses Zeug
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