Star Wars(TM) - Die Feuertaufe - Sherman, D: Star Wars(TM) - Die Feuertaufe - Star Wars: Jedi Trail (Clone Wars3)
anderen Soldaten auf einer gefährlichen Mission, Tod oder Ruhm nur wenige Meter entfernt. Dafür lebte er. Er hörte zu, wie eine der beiden Wachen der anderen zuflüsterte: »Kommt schon, kommt«, sagte einer. »Ja, immer her mit ihnen!«, antwortete der andere. Grudo lächelte in die Dunkelheit. Soldatengerede, gespielte Tapferkeit, um die Angst zu verbergen – »die Mitternachtsglocke verspotten«, hatte es mal jemand genannt, diesen trotzigen Mut, der Kriegern die Kraft und das Selbstvertrauen für den Kampf vermittelte. Das gefiel ihm. Er dachte an Anakin, den er in ihrer gemeinsamen Zeit sehr lieb gewonnen hatte. Der junge Jedi hatte etwas an sich, das Grudo schon bei ihrer ersten Begegnung in der schmierigen Bar auf Coruscant aufgefallen war. Zunächst hatte er es nicht benennen können, aber nach und nach hatte er die Fähigkeit bei ihm erkannt, andere dazu zu bringen, ihm zu folgen.
In der Dunkelheit vor ihnen stieg L’Loxx die Rückseite des niedrigsten Hügels hinauf. Es ging überraschend leicht voran. Vorsichtig spähte er über die Felsen von hinten auf die feindlichen Verteidigungsstellungen. Kaum zehn Meter weiter links hockte eine Gruppe Kampfdroiden hinter einer hastig errichteten Mauer aus natürlichen Steinen. Durch sein Nachtsichtgerät
sah er winzige glühende Punkte, die Infrarotstrahlungen von Batterien und Schaltkreisen. Während er zuschaute, gab es einen kleinen, aber hellen Blitz bei einem der Droiden; daraufhin glühte es nur noch schwach an dieser Stelle, bis dort vollständige Dunkelheit herrschte. L’Loxx grinste. Das Ding hatte gerade einen Kurzschluss erlitten. Köstlich! Sie wurden nicht anständig gewartet! Gut zu wissen. Langsam suchte er die Front ab. Er wünschte, ihm würde ein Telemetriegerät zur Verfügung stehen, das alles, was er sah, automatisch zum Hauptquartier schickte, doch sie hatten sich gegen diese Möglichkeit entschieden: Es bestand die Chance, dass eine solche Übertragung abgefangen wurde. Während er die Positionen genauestens erforschte, begann ihm das Herz in der Brust zu rasen. Das war es, das hier war die Schwachstelle. An dieser Stelle konnten sie die feindlichen Linien aufrollen. Er musste diese Information zum Hauptquartier zurückbringen.
Er kroch den Hang hinunter und erwartete jeden Moment, von Blasterfeuer überrascht zu werden, doch das blieb aus. In wenigen Minuten war er wieder zwischen den Felsen bei seinen drei Gefährten.
»Wir können zurück«, flüsterte er, »und Mann, ich habe einiges in Erfahrung gebracht.« Er holte sein Komlink hervor und gab das Zeichen, dass sie bereit zum Rückzug seien. »Während wir auf das Signal warten, muss ich Ihnen sagen, was ich dort oben gesehen habe. Sie werden es nicht glauben, aber sie …«
Zwei Kampfdroiden sprangen in den kleinen Spalt zwischen den Felsen. Vick zog den Blaster und erledigte beide mit zwei schnellen Schüssen.
»Los! Los!«, schrie L’Loxx.
»Ich bleibe hier und halte sie auf«, rief Vick zurück. Die anderen drei rannten zwischen die Felsen. Ein Hagel von Blasterblitzen leuchtete in der Nacht hinter ihnen. Vick kam hinter ihnen hergerannt. »Zu viele!«, rief er, während er an Grudo
vorbeirutschte. Ruhig zog Grudo den Blaster und mit der anderen Hand das Vibromesser. Als die Droiden ihn aus den Felsen heraus angriffen, erledigte er einen mit dem Blaster und schlitzte einem anderen die Kabel am Hals mit dem Vibromesser auf. In zehn Sekunden legte er sechs der Kampfmaschinen flach und baute so ein kleines Hindernis für die anderen, die darüber klettern mussten, um ihn zu erwischen. In aller Seelenruhe feuerte er auf die angreifenden Droiden. Blasterblitze prallten von den Felsen ab und versengten ihn; zwei trafen ihn mit ziemlicher Wucht, aber er ging nicht zu Boden. Die Droiden stapelten sich vor ihm auf. Dreißig Sekunden Kampf, und es gab keine Droiden mehr, auf die man schießen konnte. Grudo keuchte. Er schob den Blaster ins Holster. Totenstille. Nein! Vor ihm kamen weitere Droiden den Hügel herunter. Es war Zeit zu verschwinden. Er drehte sich um und rannte hinter seinen Gefährten her. In diesem Moment eröffnete die Artillerie erneut das Feuer, und die Nacht verwandelte sich in ein vollkommenes Chaos.
Odie steckte den Kopf durch das Loch, das sie in den Fels geschnitten hatte. »Ein paar Minuten noch, dann komme ich durch!« Sie setzte sich neben ihn. »Wie geht es deinem Arm?«
»Nun, ein gewöhnlicher Mensch würde schreien und sich winden, aber ich?
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