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Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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bedeutungsschwer, dann hielt er inne, um einen unheilvollen Basstriller zu spielen. «Truslow, Starbuck, ist unser County-Mörder! Unser Geächteter! Unser Hungerleider-Dämon aus den Bergen! Unsere Bestie, unsere Satanskreatur, unser böser Geist!» Bird kicherte über diesen gelungenen Katalog teuflischer Bezeichnungen, dann drehte er sich auf dem Klavierhocker zu Starbuck um. «Thomas Truslow ist ein Gauner, und mein Schwager, der Colonel, dem es erheblich an gesundem Menschenverstand mangelt, wünscht Truslow für die Legion zu rekrutieren, weil Truslow, so sagt er, als Soldat in Mexiko gekämpft hat. Und das stimmt, aber der wahre Grund ist, denken Sie an meine Worte, Starbuck, dass mein Schwager glaubt, er könne sich Truslows Ruf zum höheren Ansehen seiner lächerlichen Legion zunutze machen. Kurz gesagt, Starbuck, der große Washington Faulconer sehnt sich nach der Anerkennung eines Mörders. Die Welt ist wahrhaftig ein sehr seltsamer Ort. Sollen wir jetzt die Petticoats kaufen gehen?»
    «Sie sagen, Truslow ist ein Mörder?»
    «Ganz recht. Er hat einem anderen Mann die Frau weggenommen und diesen Mann umgebracht, um sein Ziel zu erreichen. Dann hat er sich freiwillig für den Krieg gegen Mexiko gemeldet, um den Constables zu entkommen, aber nach dem Krieg hat er genau dort weitergemacht, wo er aufgehört hatte. Truslow ist nämlich kein Mann, der seine Talente vergeudet, verstehen Sie? Er hat einen Mann getötet, der seine Frau beleidigt hat, und einem anderen die Kehle durchgeschnitten, weil der ihm sein Pferd stehlen wollte, und das ist ein echter Witz, das können Sie mir glauben, denn Truslow ist mit Sicherheit der größte Pferdedieb diesseits des Mississippis.» Bird zog eine dünne und sehr dunkle Zigarre aus einer Tasche seines schäbigen Rocks. Er biss die Zigarrenspitze ab und spie das Tabakstückchen in die ungefähre Richtung des Porzellan-Spucknapfs durch den Raum. «Und er hasst Yankees. Verabscheut sie! Wenn er Ihnen in der Legion über den Weg läuft, Starbuck, übt er sich wahrscheinlich noch ein bisschen weiter in seinen Talenten als Mörder!» Bird zündete die Zigarre an, paffte Rauchwolken und lachte in sich hinein. Sein Kopf ruckte vor und zurück. «Habe ich Ihre Neugierde befriedigt, Starbuck? Reicht es mit dem Tratsch? Gut, denn nun sollten wir feststellen, ob die Uniformen des Colonels auch wirklich fertig sind, und dann gehen wir die Petticoats für Anna kaufen. Auf in den Kampf, Starbuck, auf in den Kampf!»

    Zuerst ging Thaddeus Bird mit langen Schritten quer durch die Stadt bis zu dem riesigen Warenhaus Boyle and Gamble, wo er eine Bestellung für Munition aufgab. «Minié-Geschosse. Die aufstrebende Legion verfeuert sie schneller, als sie hergestellt werden können. Wir brauchen mehr und immer mehr. Können Sie Minié-Geschosse liefern?»
    «Das können wir, Mister Bird.»
    «Ich bin nicht Mister Bird», verkündete Bird großartig, «sondern Major Bird von der Legion Faulconer.» Er schlug die Hacken aneinander und verbeugte sich vor dem ältlichen Händler.
    Starbuck starrte Bird an. Major Bird? Dieser lächerliche Kerl, von dem Washington erklärt hatte, er würde ihn niemals berufen? Ein Mann, so hatte Faulconer behauptet, dessen Fähigkeiten nicht einmal zum Kantinen-Korporal ausreichen würden? Ein Mann, wenn sich Starbuck richtig erinnerte, der nur über Faulconers Leiche zur Legion bestellt werden würde? Und Bird sollte nun also Major sein, während erfahrene europäische Soldaten, echte Kriegsveteranen, selbst für den Posten eines einfachen Lieutenants abgelehnt wurden?
    «Und wir brauchen noch mehr Zündhütchen», Bird beachtete Starbucks Erstaunen nicht, «Tausende von den kleinen Teufeln. Schicken Sie die Sachen zum Feldlager der Legion Faulconer bei Faulconer Court House im Faulconer County.» Er unterzeichnete die Bestellung mit einem schnörkeligen Major Thaddeus Caractacus Evillard Bird. «Großeltern», erklärte er Starbuck die grandiosen Namen, «zwei walisisch, zwei französisch, alle tot. Gehen wir.» Er ging voran aus dem Warenhaus und hügelabwärts Richtung Exchange Alley.
    Starbuck passte sich dem weit ausholenden Schritt Birds an und wagte sich an das heikle Thema. «Darf ich Ihnen zu Ihrer Berufung gratulieren, Major Bird?»
    «Also funktionieren Ihre Ohren, was? Das ist schön, Starbuck. Ein junger Mann sollte all seine Fähigkeiten ausgebildet haben, bevor sie von Alter, Suff und Dummheit wieder zerstört werden. Ja, in der Tat. Meine

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