Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)
begrüßen.
Denn Adam war nach Hause gekommen.
Sieben
D ie Freunde zügelten ihre Pferde, als sie sich erreicht hatten, redeten gleichzeitig, unterbrachen sich, lachten, redeten wieder, doch sie waren beide viel zu erfüllt von Neuigkeiten und der Freude, sich wiederzusehen, als dass sie viel von dem verstanden hätten, was der andere erzählte. «Du wirkst erschöpft.» Schließlich war es Adam doch gelungen, eine verständliche Bemerkung zu machen.
«Das bin ich.»
«Ich muss zu Vater. Danach reden wir.» Adam galoppierte zu Washington Faulconer, der seinen Misserfolg offensichtlich völlig vergessen hatte und vor Freude über die Wiederkehr seines Sohnes übers ganze Gesicht strahlte.
«Wie bist du zurückgekommen?», rief er ihm entgegen.
«Sie wollten mich nicht über die Long Bridge in Washington lassen, also bin ich flussauf geritten und habe einen Fährmann bei Leesburg fürs Übersetzen bezahlt.»
«Und wann bist du gekommen?»
«Erst gestern.» Adam ließ sein Pferd neben dem seines Vaters anhalten. Jeder sah, dass Washington Faulconers Laune gänzlich wiederhergestellt war. Sein Sohn war nach Hause gekommen, und Faulconers Unsicherheit, was Adams Loyalität anging, war damit ausgeräumt. Das Glück des Colonels ging so weit, dass er sogar Starbuck um Entschuldigung bat. «Ich war gedankenlos, Nate. Das musst du mir verzeihen», sagte er leise zu Nate, als Adam weitergeritten war, um Murphy, Hinton und Truslow zu begrüßen.
Starbuck war die Abbitte des älteren Mannes so unangenehm, dass er nichts sagte.
«Leistest du uns zum Abendessen Gesellschaft auf Seven Springs, Nate?» Faulconer hatte Starbucks Schweigen als Groll gedeutet. «Du darfst nicht ablehnen.»
«Gewiss, ich komme, Sir.» Starbuck hielt inne, dann schluckte er die bittere Pille: «Und es tut mir leid, wenn ich Sie enttäuscht habe, Sir.»
«Das hast du nicht, das hast du nicht, das hast du ganz und gar nicht.» Hastig fegte Faulconer Starbucks Entschuldigung beiseite. «Ich war gedankenlos, Nate. Weiter nichts. Ich habe zu große Hoffnungen in diesen Vorstoß gesetzt, und ich habe nicht mit diesem Wetter gerechnet. Nur daran lag es, Nate, am Wetter. Adam, komm!» Adam hatte schon den größten Teil des Vormittags damit verbracht, seine alten Freunde in der Legion zu begrüßen, dennoch bestand sein Vater nun darauf, mit seinem Sohn noch einmal im ganzen Lager herumzuparadieren, und gutmütig bewunderte Adam die Reihen der Zelte und die Reihen der Pferde und das Kochhaus, den Wagenpark und das Konferenzzelt.
Inzwischen waren sechshundertachtundsiebzig Freiwillige im Lager, die beinahe ausnahmslos keinen halben Tagesritt von Faulconer Court House entfernt wohnten. Sie waren in zehn Kompanien unterteilt worden, die jeweils ihre eigenen Offiziere gewählt hatten, auch wenn, wie Faulconer heiter einräumte, ein gewisses Maß an Bestechung notwendig gewesen war, um sicherzustellen, dass die besten Männer gewannen. «Ich glaube, ich habe vier Fässer guten Whiskey verbraucht», vertraute Faulconer seinem Sohn an, «damit weder Miller noch Patterson gewählt werden.» Jede Kompanie hatte einen Captain und zwei Lieutenants und manche auch einen Second Lieutenant. Die Mannschaft für sein Hauptquartier hatte Washington Faulconer selbst bestimmt, und den Posten des Zweiten Kommandanten an den betagten Major Pelham gegeben, während der unfassbare Major Bird zu seinem überprotegierten Kommis wurde. «Ich wollte uns Pecker vom Hals halten, aber deine Mutter hat absolut darauf bestanden», erklärte der Colonel seinem Sohn. «Hast du deine Mutter schon gesehen?»
«Heute Morgen, Sir, ja.»
«Geht es ihr gut?»
«Sie sagt nein.»
«Gewöhnlich verbessert sich ihr Befinden, wenn ich nicht da bin», sagte der Colonel trocken, aber amüsiert. «Und das hier sind die Zelte des Hauptquartiers.» Anders als die glockenförmigen Zelte der Infanteriekompanien waren die vier Hauptquartierszelte große Hauszelte mit senkrechten Zeltwänden. Jedes war mit einer Unterlegplane, Feldbetten, Klappstühlen, einer Waschschüssel mit Wasserkrug und einem Tisch ausgerüstet, der zusammengeklappt in eine speziell angefertigte Segeltuchtasche passte. «Das ist meins.» Faulconer deutete auf das sauberste Zelt. «Daneben steht das von Major Pelham. Dort drüben habe ich Ethan und Pecker einquartiert, und du und Nate könnt euch das vierte Zelt teilen. Das gefällt euch, oder?» Adam und Ridley waren zu Captains ernannt worden, während Starbuck mit der
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