Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)
Vater mit. Spiel ein bisschen Soldat, genieße das Leben im Lager, verbringe einen prachtvollen Sommer. Es wird Frieden geben, Adam, vielleicht erst nach einer Schlacht, aber es wird Frieden geben, und zwar bald. Warum willst du das Glück deines Vaters zerstören? Was hast du davon?»
«Aufrichtigkeit?», sagte Adam. «Ich muss mit mir im Reinen sein, Nate.»
Adam fand es schwer, mit sich selbst im Reinen zu sein, wie Nate sehr wohl wusste. Adam war ein strenger und anspruchsvoller junger Mann, besonders was ihn selbst anging. Er konnte anderen ihre Schwächen vergeben, aber nicht sich selbst. «Und warum bist du dann zurückgekommen?», ging ihn Starbuck erneut an. «Nur um deinem Vater Hoffnungen zu machen, bevor du ihn enttäuschst? Meine Güte, Adam, du redest über meine Pflicht gegenüber meinem Vater, und was ist deine? Ihm eine Predigt zu halten? Sein Herz zu brechen? Warum bist du hier? Weil du erwartet hast, dass eure Pächter und Nachbarn kämpfen, aber selbst denkst, du könntest hier die Schlacht aussitzen, weil du Skrupel hast? Bei Gott, Adam, du wärst besser im Norden geblieben.»
Adam ließ viel Zeit verstreichen, bevor er etwas sagte. «Ich bin hier, weil ich schwach bin.»
«Schwach!» Das war die letzte Eigenschaft, die Starbuck seinem Freund zugeschrieben hätte.
«Weil du recht hast: Ich kann Vater nicht enttäuschen. Weil ich weiß, was er will, und es scheint nicht so schwer zu sein, ihm das zu geben.» Adam schüttelte den Kopf. «Vater ist ein so großzügiger Mann, und so oft wird er enttäuscht. Ich würde wirklich gern dazu beitragen, dass er glücklich ist.»
«Dann zieh einfach die Uniform an, spiel Soldat und bete um Frieden. Übrigens», sagte Starbuck in einem Versuch, die Stimmung aufzuheitern, «ich kann den Gedanken an einen Sommer ohne deine Gesellschaft nicht ertragen. Kannst du dir Ethan und mich als einzige Adjutanten deines Vaters vorstellen?»
«Kannst du Ethan nicht leiden?» Überrascht hatte Adam die Abneigung in Nates Stimme gehört.
«Er scheint mich nicht leiden zu können. Ich habe ihm fünfzig Mäuse bei einer Wette abgenommen, und das hat er mir nicht vergessen.»
«Ja, er ist heikel, wenn es um Geld geht», sagte Adam. «Manchmal frage ich mich, ob das der Grund ist, aus dem er Anna heiraten will, aber das ist eine sehr unwürdige Verdächtigung, nicht wahr?»
«Ist es das?»
«Ganz bestimmt.»
Starbuck erinnerte sich daran, dass Belvedere Delaney den gleichen Verdacht geäußert hatte, erzählte es Adam aber nicht. «Warum will Anna ihn heiraten?», fragte er stattdessen.
«Sie will einfach hier weg», sagte Adam. «Kannst du dir ein Leben in Seven Springs vorstellen? Sie betrachtet die Hochzeit als Fahrschein in die Freiheit.» Unvermittelt sprang Adam auf und fuhr hastig in seine Hose, denn er hatte einen leichten Einspänner entdeckt, der von Anna selbst kutschiert wurde. «Sie ist hier!», warnte Adam Starbuck, der wie sein Freund eilig in Hose und Hemd schlüpfte und gerade die Socken anzog, als Anna das Pferd zügelte. Ihre Kutsche wurde von drei kläffenden Spaniels begleitet, die nun begeistert an Adam und Starbuck hochsprangen.
Anna, die sich mit einem großen, fransengeschmückten Schirm vor der Sonne schützte, sah ihren Bruder vorwurfsvoll an. «Du kommst zu spät zum Abendessen, Adam.»
«Meine Güte, ist es schon so spät?» Adam tastete in dem unordentlichen Kleiderhaufen nach seiner Uhr. Einer der Spaniels sprang weiter an ihm hoch, während der andere geräuschvoll Wasser aus dem Fluss schleckte.
«Es ist in Wirklichkeit gleichgültig, ob du zu spät kommst», sagte Anna, «weil es im Lager Ärger gegeben hat.»
«Was für Ärger?», fragte Starbuck.
«Truslow hat entdeckt, dass sein Schwiegersohn in die Legion eingetreten ist, während er weg war. Und er hat ihm einen Fausthieb verpasst!» Anna war vollkommen entsetzt über diese Brutalität.
«Er hat Decker geschlagen?»
«Heißt er so?», sagte Anna.
«Was ist mit Deckers Frau?», fragte Starbuck ein wenig zu interessiert.
«Das erzähle ich Ihnen beim Abendessen», sagte Anna. «Und jetzt könnten Sie sich fertig anziehen, Mister Starbuck, Ihr müdes Pferd hinten an den Wagen binden und mit mir nach Hause fahren. Sie können den Sonnenschirm halten und mir von dem Überfall erzählen. Ich möchte alles hören.»
Ethan Ridley ging mit Sally Truslow zu Muggeridge’s Drapery and Millinery in der Exchange Alley und kaufte ihr einen Sonnenschirm aus bedrucktem
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