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Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Kaliko-Stoff, der zu ihrem hellgrünen Leinenbatistkleid passte. Dazu trug sie einen Paisley-Fransen-Schal, Garnstrümpfe, einen breitkrempigen, mit Seidenlilien besetzten Hut, weiße Knöchelstiefel und weiße Spitzenhandschuhe. Außerdem hatte sie eine kleine, perlengeschmückte Handtasche dabei und, in grobem Kontrast dazu, ihre alte Segeltuch-Reisetasche.
    «Lass mich die Tasche für dich tragen», sagte Ridley. Sally wollte einen Leinenhut mit steifer Krempe und einem Musselinschleier aufprobieren.
    «Pass gut darauf auf.» Widerstrebend reichte ihm Sally die Tasche.
    «Natürlich.» Die Segeltuchtasche war schwer, und Ridley fragte sich, ob sie einen Revolver darin hatte. Ridley selbst trug einen Revolver an der Hüfte, der zu seiner Uniform gehörte. Er war in das mit gelben Litzen besetzte Grau der Legion Faulconer gekleidet, trug links einen Säbel und rechts den Revolver.
    Sally wiegte sich vor dem Drehspiegel und bewunderte den Hut. «Er ist wirklich schön», sagte sie.
    «Du siehst reizend aus», sagte Ridley, obwohl er ihre Gesellschaft in den vergangenen Tagen als zunehmend unangenehm empfunden hatte. Sie besaß keine Bildung, keine Raffinesse und keinen Esprit. Was sie besaß, war das Gesicht eines Engels, den Körper einer Hure und seinen Bastard in ihrem Bauch. Außerdem hatte sie den verzweifelten Wunsch, der begrenzten Welt und den beengenden Räumen im Haus ihres Vaters zu entkommen, doch Ridley sorgte sich viel zu sehr um seine eigene Zukunft, um Sallys Misere zu verstehen. Er sah sie nicht als junge Frau, die einer unerträglichen Vergangenheit zu entkommen versuchte, sondern als Erpresserin, die sich eine Zukunft als Parasit sichern wollte. Er sah die Ängste nicht, die sie antrieben, nur ihre Entschlossenheit, sich zu holen, was sie wollte. Er verabscheute sie. Nachts, wenn ihn die Leidenschaft übermannte, wollte er nichts, als mit ihr zusammen zu sein, doch tagsüber, wenn er ihren unausgegorenen Ideen und ihrer schrillen Stimme ausgesetzt war, wollte er sie einfach nur loswerden. Und an diesem Tag würde er sie tatsächlich loswerden, doch davor musste er sie in eine wohlige Stimmung einlullen.
    Er ging mit ihr in Lascelles Jewelry Store in der Eighth Street, wo er sich die verdrießlichen Beschwerden des Besitzers über den Plan anhörte, direkt vor seinem Ladenfenster eine Schienenverbindung zu legen. Die Gleise, die in der Mitte der steilen Straße verlaufen würden, sollten die Richmond, Fredericksburg and Potomac Rails mit der Richmond-and-Petersburg-Linie verbinden, sodass der Nachschub für das Militär durch die Stadt gebracht werden konnte, ohne dass die Güter aus den Waggons auf Pferdefuhrwerke umgeladen werden mussten. «Aber haben die Herren auch einmal an die Auswirkungen für den Handel gedacht, Captain Ridley? Haben sie? Nein! Und wer will kostbaren Schmuck kaufen, wenn von draußen Lokomotivenrauch hereinzieht? Es ist grotesk!»
    Ridley kaufte Sally eine filigrane Halskette, die ausreichend glitzerte, um ihr zu gefallen, und billig genug war, um sich mit seinem Geiz vereinbaren zu lassen. Außerdem kaufte er einen schmalen Goldring, kaum mehr als einen Wollfaden dick, den er in einer Uniformtasche verstaute. Die Einkäufe, einschließlich des Sonnenschirms und des Leinenhuts, kosteten ihn vierzehn Dollar, und die Rinderbrust, die sie zum Mittag im Spotswood House aßen, kostete noch einmal einen Dollar dreißig. Er schläferte damit Sallys Befürchtungen ein, und es war das Geld wert, wenn sie damit ohne Aufsehen dem entgegenging, was ihr künftiges Schicksal auch immer sein würde. Er gab ihr zum Essen Wein zu trinken und danach einen Brandy. Sie wollte eine Zigarre und störte sich kein bisschen daran, dass keine andere Lady im Speisesaal rauchte. «Ich hab immer gern ’ne Zigarre geraucht. Ma rauchte Pfeife, aber mir schmecken Zigarren besser.» Zufrieden schmauchte sie vor sich hin, blind für die belustigten Blicke der anderen Gäste. «Es ist wirklich schön hier.» Sie war vom Luxus angezogen wie eine halbverhungerte Katze vom Sahnetopf.
    «Du solltest dich an Orte wie diesen gewöhnen», sagte Ridley. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, stützte einen Fuß im eleganten Stiefel auf den kalten Ofen, der unter dem Fenster stand, und sah auf den Innenhof des Hotels hinaus. Seinen Säbel hatte er an die Luftklappe des Ofens gehängt. «Ich mache dich zu einer richtigen Lady», log er ihr vor. «Ich lehre dich, wie eine Lady spricht, wie sich eine Lady benimmt, wie

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