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Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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die Trümmerwand. Das geschah mit einem dumpfen, aber lauten Krachen, dann erklang ein heller, durchdringender Ton.
    Valerians Messer nagelte den zerfetzten Ärmel des Mannes an die Überreste einer alten Matratze.
    Narbenlippe starrte ihn einen Moment lang an, dann lachte er. Er zog das Messer heraus, drehte sich um und umklammerte die Waffe mit seiner großen Hand.
    „Nix getroffen“, höhnte er.
    Valerian lächelte glückstrahlend. „Nein“, sagte er sanft. „Ich lege keinen Wert darauf, einem Kind den Vater zu nehmen – nicht einmal dann, wenn es einer von Ihrer Sorte ist.“ Narbenlippe und Matt bemerkten im selben Moment, dass Valerian ein zweites Messer in der Hand hielt. „Und nun?“, fuhr der Prinz fort. „Lassen Sie uns passieren, oder müssen wir diesen Kampf bis zu seinem logischen Ende fortsetzen?“
    Die Schweinsäuglein des Mannes wanderten von Valerians ruhiger Miene – verdammt, dachte Matt, Valerian atmete nicht einmal schwer – zu der Waffe in dessen Hand und wieder zurück. Er brummte etwas, warf das erbeutete Messer zu Boden und ging zu seinem Sohn.
    Valerian nickte, hob das Messer auf und drehte sich zu Matt um. Der starrte ihn eine Sekunde lang stumm an, dann gingen sie weiter. Niemand folgte ihnen.
    „Ich … hatte keine Ahnung, dass Sie das draufhaben“, sagte Matt.
    „Was denn?“
    „Na, das … alles .“
    Valerian entbot ihm ein kleines, gepresstes Lächeln. „Sie dachten, ich wäre ein schwächlicher, weibischer Bücherwurm, nicht wahr?“
    „Ich …“ Das wollte Matt nicht bestätigen, aber er wollte auch nicht lügen. Also bemühte er sich, die goldene Mitte zu finden. „Sagen wir einfach, ich habe nicht damit gerechnet, dass Sie sich in einem Kampf gegen drei Mann so gut schlagen würden.“
    „Ich war ja nicht allein“, sagte Valerian. „Ich habe gesehen, wie Sie Ihre Pistole zogen.“
    „Sie haben sich zu schnell bewegt, deshalb konnte ich keinen sicheren Schuss anbringen.“
    „Äh … tut mir leid?“
    Matt musste lachen. „Eher muss wohl ich Sie um Entschuldigung bitten.“
    „Nicht doch. Sie wissen eben nur sehr wenig über mich, Mr. Horner“, wiegelte Valerian ab, während sie weiterstapften. „Sie haben auf UNN gesehen, wie ich Zeremonienbänder durchschneide, und persönlich gehört, wie ich über alte Artefakte ins Schwärmen gerate. Sie wissen, dass ich einen Sinn für Luxus und Kunst habe, und ich trage keine sichtbaren Narben aus Kämpfen oder Schlachten. Sie wissen allerdings nicht, dass ich die meiste Zeit meines Lebens ein Geheimnis hütete. Ich habe wahrscheinlich mehr Zeit in der Gesellschaft des Militärs verbracht als Sie. Vielleicht sogar mehr als Mr. Raynor. Ich habe lange und hart trainiert, mit alten Waffen wie Schwertern …“
    „Und Messern.“
    „… und Messern.“ Valerian nickte. „Ich beherrsche drei verschiedene Kampfsportarten.“
    „Könnten Sie mich mit einem Löffel töten?“
    „Nur Amateure brauchen Löffel“, sagte Valerian so trocken, dass Matt sich einen Moment lang fragte, ob er das ernst meinte. Ihre Blicke trafen sich, und Matt entdeckte Belustigung in der grauen Tiefe seiner Augen, bevor Valerian wegsah. „Ich habe mich in meiner ganzen Kindheit keine Sekunde lang sicher gefühlt. Ich habe gelernt, ständig auf der Hut zu sein, auch wenn es nicht nötig ist. Ich habe mich hier für den Kampf entschieden statt für den Rückzug, weil sich so etwas an solchen Orten schnell herumspricht. Ich rechne nicht damit, dass wir noch weiteren Ärger bekommen werden.“
    „Sie haben Aufmerksamkeit erregt“, sagte Matt.
    „Lieber errege ich Aufmerksamkeit und bleibe am Leben, als unbemerkt zu sterben. Wie es wohl, wie ich vermute, das Schicksal der meisten hier ist.“
    „Ich habe versucht, Sie vorzuwarnen.“
    „Das haben Sie auch, und es hat gefruchtet. Es …“ Valerian suchte nach Worten, konnte die passenden aber scheinbar nicht finden. „Eine Regierung hat die Aufgabe, sich um das Volk zu kümmern. Aber nach den jüngsten Zergangriffen … Matt, diese Menschen sollen hier verrotten. Männer, Frauen, Kinder … die Liga rührt keinen Finger, um ihnen zu helfen.“
    „Na ja, die Liga ist hier auch nicht gerade willkommen.“
    „Und trotzdem habe ich gesehen, wie man sich Essen teilte, obwohl anderen die Taschen leer geklaut wurden. Haben Sie die Pakete gesehen?“
    „Äh …“, schnaubte Matt etwas unbeholfen.
    „Ich nehme alles wahr“, sagte Valerian. „Ich kann nicht anders. Ich sah zwei Pakete mit

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