Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
Vom Netzwerk:
Stimme wurde schriller, als ihm seine unheilvolle Situation vollends bewusst wurde. „Ich weiß nicht genau, worüber ich rede, aber das bin ich und … das sind Worte und …“
    „Das reicht.“
    „Das reicht wofür?“ Er konnte nicht anders. Die Worte kamen ihm über die Lippen, ehe er sie zurückhalten konnte.
    Sie lächelte. Stettman fragte sich, was es über ihn aussagte, dass er zwar immer noch starr vor Schreck war – ja, das ist wirklich zum Totlachen, Egon, alter Freund – , sie aber trotzdem nach wie vor attraktiv fand. „Ich habe eine Probe Ihrer Stimme gebraucht. Die werde ich in die Dateien des Adjutanten einspeisen, und wenn dann jemand versucht, sie hierüber“ – damit griff sie in seine Tasche und nahm sein Funkgerät heraus – „zu erreichen, kann ich jeden davon überzeugen, dass Sie wohlauf und in Sicherheit sind.“
    „Das ist … schlau“, meinte er niedergeschlagen.
    „Ich habe drei Diplome“, sagte sie.
    „Und, äh … was jetzt?“ Er straffte sich und versuchte, einen tapferen Eindruck zu machen. „Werden Sie mich exekutieren?“
    Sie lachte ein sehr undamenhaftes Schnauben, das irgendwie der Gipfel der Beleidigung war. „Narud will Sie lebend. Wahrscheinlich, um Ihnen das bisschen nützliche Information zu entlocken, das sich in Ihrem Hirn verstecken mag.“
    „Oh!“ Nun, das war immerhin eine gute Nachricht.
    „Sie können von Glück reden, Dr. Stettman. Sie sind besser dran als Sarah“, hörte er de Vries noch sagen, und dann wusste er nichts mehr. Er erwachte weiß Gott wie viel später mit fürchterlichen Kopfschmerzen. Er versuchte sich zu bewegen, musste sich unversehens übergeben – und zwar heftig – und zuckte zusammen, weil er das Gefühl hatte, dass er eben alles noch viel schlimmer gemacht hatte.
    Denk nach! Er musste nachdenken. Darauf verstand er sich doch. In dem Raum war es dunkel, aber durch den Türspalt drang Licht. Dass es sich nicht um eine der ach so schicken Irisblendentüren handelte, die er bislang gesehen hatte, war ermutigend. Das hieß, dass dies kein besonders wichtiger Raum war und er womöglich in der Lage sein mochte, daraus zu flüchten. Na ja, wenn er nicht an Händen und Füßen gefesselt wäre, wie er erst jetzt bemerkte.
    Seine Augen waren so lange geschlossen gewesen, dass ihm das bisschen Helligkeit zum Sehen genügte. Er lag unter einem Schreibtisch, zu seinen Füßen und hinter seinem Kopf befanden sich Kartons. Er wappnete sich gegen die Schmerzen und tat sein Bestes, um in die Mitte des Raumes zu rutschen. Ungraziös und krampfartig zuckend, weil seine Hände auf dem Rücken gefesselt und seine Füße zusammengebunden waren, gelang es ihm. Einmal musste er wegen des Staubs und weil er fror, so laut niesen, dass er überzeugt war, es werde jemand kommen und zu Ende bringen, was de Vries wohl in Naruds Auftrag begonnen hatte, dieser verdammte Mistkerl! Die Minuten verstrichen, und schließlich beruhigte sich sein Herzschlag. Noch ein gutes Zeichen – draußen stand niemand, um ihn zu bewachen.
    Jetzt lag er also mitten im Raum auf der Seite. Er hatte es sogar fertiggebracht, sich mit seinem eigenen Erbrochenen einzusauen. Egon schaute sich um, so gut er es in seiner Lage konnte, und sah seine Vermutung bestätigt, dass er sich in einer Abstellkammer befand.
    Was wurde in der Abstellkammer eines wissenschaftlichen Stützpunkts aufbewahrt? Nadeln … Reagenzgläser … Behälter aller Art … Aber keine Messer oder …
    Nein, Messer nicht. Aber zerbrochenes Glas war auch ziemlich scharf. Und Reagenzgläser und Behälter wurden für gewöhnlich immer noch aus Glas gefertigt. Das war nach wie vor das zuverlässigste Material für die heiklen Arbeiten, die in Labors stattfanden. Es war billig und so gut wie nicht reaktiv. Mit einiger Anstrengung – bei der er zweifellos aussah wie ein auf dem Trockenen zappelnder Fisch – setzte er sich auf. Auf dem Schreibtisch, unter dem man ihn verstaut hatte, stapelten sich Kartons. Auf der anderen Seite des engen Raums befand sich ein Regal mit kleineren Kartons. Das Licht war nicht hell genug, als dass er aus dieser Entfernung hätte lesen können, was draufstand. Er musste irgendwie aufstehen.
    Im Moment saß Egon da und hatte seine langen Beine vor sich ausgestreckt. Jetzt winkelte er sie seitlich an und schaffte es unter allerlei Verrenkungen in eine kniende Position. Und auf den Knien hoppelte er dann in Richtung Regal. Der Inhalt war auf den Kartons verzeichnet, doch weder im ersten

Weitere Kostenlose Bücher