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Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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noch im zweiten Fach fand Egon etwas Nützliches. Er reckte den Hals und seufzte. Ihm blieben zwei Möglichkeiten – er konnte versuchen, aus seiner jetzigen Position heraus aufzustehen, oder er konnte probieren, seine gefesselten Hände irgendwie nach vorne zu bringen, sodass sie ihm nicht mehr auf den Rücken gebunden waren.
    Aber seine Beine waren wirklich sehr lang.
    Egon sank zurück, im ersten Moment entmutigt angesichts der Anstrengung, die dazu nötig wäre. Er war weder gelenkig noch fit. Er war nur ein Wissenschaftler.
    Für ein kluges Kerlchen, sagte er sich, bist du ziemlich dämlich. Du bist mit einem TRITT MICH-Schild auf dem Rücken in diese Falle getappt. Als kluges Kerlchen hast du versagt. Jetzt musst du ein harter Bursche sein. Wie Jim.
    Raynor hätte sich seiner Fesseln zweifellos längst entledigt und sich den Weg durch die Station frei geballert. Niemand wusste, wo Egon steckte. Wahrscheinlich wusste nicht einmal jemand, dass er in Schwierigkeiten war. Etwas, das de Vries gesagt hatte, kam ihm wieder in den Sinn: Sie können von Glück reden, Dr. Stettman. Sie sind besser dran als Sarah.
    Was meinte sie damit …?
    Oh nein! Sie wollten sich Kerrigan schnappen. An ihr herumexperimentieren. Sie vielleicht töten. Womöglich würden sie auch Raynor töten. Und soweit Egon wusste, war er im Moment der Einzige, der diese Pläne kannte.
    Er gestattete sich ein kurzes Wimmern. Dann setzte sich Egon Stettman grimmig wieder auf den kalten Boden, schob seine fest zusammengebundenen Hände langsam und unter Schmerzen an seinem sich windenden Körper hinab und versuchte, seine schlaksigen Beine durch eine sehr, sehr schmale Lücke zu zwängen.

    Matt Horner hasste Einsatzverpflegung ebenso so sehr wie jeder andere Mensch mit Geschmacksnerven, aber noch mehr hasste er es, in unbehaglichen, formellen Situationen mit Leuten herumzusitzen, denen er nicht traute. Er korrigierte sich fast augenblicklich. Natürlich traute er Jim , und Valerian begann er zumindest vorsichtig über den Weg zu trauen.
    Narud mochte er allerdings nicht, und er hätte eine Menge Credits dafür gegeben, heute Abend nicht bei diesem Dinner sein zu müssen. Zum Glück war er in der Lage, darauf zu verzichten, ohne jemanden dafür bezahlen zu müssen.
    Der Reparaturtrupp leistete laut Swann gute Arbeit; jedenfalls deutete Horner die Worte des Chefingenieurs aufgrund des zufriedenen Tons in seiner Stimme so. „Und unsere Miss Annabelle heckt eine gute Idee aus. Wenn sie funktioniert, werden wir Ihnen mehr darüber erzählen. Wenn nicht, will ich nichts gesagt haben.“
    „Äh … okay“, hatte Matt erwidert.
    Er ging davon aus, sich für ein paar Stunden entspannen zu können. Das Schiff war im Augenblick sicher, genau wie Jim, Valerian und Sarah. Und dass Swann nicht herumgrummelte, war eine schöne Dreingabe. Matt lehnte sich in seinem Sitz nach hinten, richtete seinen Arm vorsichtig, atmete tief durch und schloss die Augen. Sein Arm tat weh.
    „Captain Horner?“
    Seine Lider schnappten förmlich auf. „Was ist, Marcus?“
    „Ich bekomme hier Anzeigen rein, die … nun, ich weiß nicht, was Naruds Jungs dort unten treiben, aber es sieht so aus, als hätten sie Mist gebaut.“
    „Was sehen Sie?“ Matt war aufgestanden und blickte schon über Cades Schulter, bevor er die Frage gestellt hatte, weil er sich selbst ein Bild machen wollte.
    „Also, das hier geht offenbar am äußeren Rand des Asteroidenfelds vor“, sagte Marcus.
    Auf dem Bildschirm waren blinkende Lichtpunkte zu sehen. Und zwar viele.
    „Das … das können doch keine Schiffe sein“, meinte Horner. In seiner Magengrube machte sich ein Gefühl der Leere breit.
    „Nun, Sir, danach sieht es aber aus, weshalb ich mich gefragt habe, ob …“
    „Horner an Swann. Treiben Naruds Jungs noch irgendetwas anderes, außer Reparaturen vorzunehmen? Irgendetwas, das die Sensoren stören könnte?“
    „Das glaub ich eigentlich nicht, aber ich guck mal nach. Ich melde mich wieder bei Ihnen.“
    „Tun Sie das.“
    Matt begann auf und ab zu laufen. Er dachte angestrengt nach, sein Blick zuckte wieder zum Bildschirm. Das sah nicht nach einer Fehlfunktion aus. Die kleinen Lichtpunkte folgten keinem einheitlichen Muster. Einige blieben, wo sie waren, andere bewegten sich ein wenig, und dann kamen noch mehr dieser Pünktchen dazu …
    Er hatte eine Entscheidung gefällt. Wenn es ein Fehler war, würde er sich entschuldigen. Verdammt, er würde zur Wiedergutmachung ein Dinner auf

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