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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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angewiderten Laut aus. »Ich verlange einen vollständigen Bericht über die Angelegenheit vor Ihrer nächsten Schicht, Doktor.« Ich nickte. »Den Berichten der Miliz zufolge wurde niemand während des Angriffs verletzt.«
    Ich würde ihm meine blauen Flecken ganz sicher nicht zeigen. »Es war kein Angriff.«
    »Sie sollten dem Gott danken, zu dem sie beten, dass es keiner war, Doktor.«
    »Ich bin erleichtert, dass niemand verletzt wurde«, sagte ich. »Meine Handlungen zielten darauf ab, dass niemand verletzt wird, Doktor Mayer.«
    »Glauben Sie das wirklich?« Er hob die Augenbrauen. »Ihre leichtsinnigen Aktionen haben heute das Leben des Personals und der Patienten der Öffentlichen Klinik und aller Einwohner dieser Kolonie in Gefahr gebracht.« Er stützte sich mit den Händen auf der Kante seines leeren Schreibtisches ab, und mir fiel auf, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Mannomann, war der wütend. »Die Sicherheit der Kolonie wird eine umfassende Untersuchung Ihrer Rolle bei diesem Zwischenfall durchführen. Dabei werden die anerkannten Statuten der Gesetzgebung angewandt.« Der Chef musste nicht betonen, dass dies auf seine Anregung hin passieren würde. »Sie haben heute zu viele Leben aufs Spiel gesetzt, Doktor.«
    »Was hätte ich sonst tun sollen?«
    »Sie hatten genug Möglichkeiten, beide Terroristen außer Gefecht zu setzen. Sogar ein MedTech-Student weiß, dass man eine Druckspritze auch als Waffe einsetzen kann.«
    Ich dachte daran, wie oft ich heute hätte getötet werden können und was Doktor William »der Allmächtige« Mayer an meiner Stelle getan hätte. Ich wandte den Blick von meinem Boss ab und sah ein kleines, altmodisches, holografisches Dokument an der Wand hängen.
    »Ich werde diejenige Art der Behandlung anwenden, die ich nach meinem Wissen und Können als die beste für meine Patienten erachte, und wende mich ab von allem, was schädlich oder nachteilig ist; ich werde keine tödliche Arznei verabreichen, wenn jemand es verlangt, noch solches anraten«, las ich laut vor.
    Die Augen des Personalchefs zuckten zu seiner Kopie des hippokratischen Eids, dem Schwur, den alle terranischen Ärzte ablegten. Seine Lippen wurden weiß.
    »Entschuldigen Sie mich, Doktor Mayer.« Ich stand auf und verließ sein Büro. Und stieß prompt gegen Duncan Reever.
    Es war, nun ja, aufwühlend . Ich stieß einen spitzen Schrei aus und sprang zurück. Er nahm meine Reaktion mit einer gehobenen Augenbraue zur Kenntnis.
    »Doktor Grey Veil«, grüßte er mich und seine Stimme war emotionslos. Ich drückte mich an ihm vorbei und marschierte den Korridor hinab. »Doktor?«
    Ich hatte nicht erwartet, dass er mir folgen würde, als ich durch den Haupteingang hinaustrat. Die Dämmerung verdunkelte sich von Olivgrün zu Smaragdgrün, und der Mondring glühte wie eine lose Perlenkette. Ich blieb stehen, schaute über meine Schulter und stieß einen erzürnten Laut aus. Für einen Telepathen war Reever ausgesprochen schwer von Begriff.
    »Was wollen sie, Oberster Linguist Reever?«
    »Ich werde Sie begleiten«, sagte er. Als wäre dies eine Ehre für mich.
    »Ich gehe nirgendwohin«, sagte ich und ging weiter. Er blieb neben mir, bis ich das letzte bisschen Geduld verlor. Ich hielt an, wandte mich dem unergründlichen Blick zu und schaffte es, gerade eben, nicht zu schreien. »Reever, verschwinden Sie!«
    »Sie laufen in Kreisen um die Öffentliche Klinik herum«, befand er für nötig zu erwähnen.
    »Ich weiß .«
    »Sie sind wütend.«
    »Na das ist doch mal eine scharfsinnige Beobachtung.« Ich wischte mir eine Hand voll dunkler Haare aus dem Gesicht. »Sonst noch was?«
    »Einer meiner Untergebenen war während Ihrer Behandlung der Hsktskt-Plünderer anwesend«, sagte er.
    »Ja, sicher.« Ich hatte den Übersetzer ganz vergessen und schämte mich jetzt etwas über meinen Ausbruch. »Er war wunderbar.«
    »Das freut mich zu hören.«
    »Mehr als wunderbar. Um ehrlich zu sein, der Erfolg gründet sich zu einem großen Teil auf seine hervorragenden Fähigkeiten und seine Leistung unter schwierigen Umständen. Sie sollten ihm dafür eine Gehaltserhöhung geben.« So, ich hatte die entsprechenden Kommentare abgegeben. Damit würde er sich zufrieden geben müssen.
    Er tat es nicht. »Man hat mir mitgeteilt, dass das Hsktskt-Weibchen das dominante Neugeborene nach Ihnen benannt hat.«
    »Und?«
    »Das ist eine große Ehre.«
    »Ehre?« Ich war baff. »Glauben Sie mir, Oberster Linguist, ich habe sie nicht

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