Stardoc 01 - Die Seuche
Bezeichnung für die Dominante – die zuletzt Geborene – verwandt werden, um Sie zu ehren.«
Das Männchen stieß einen Laut aus, der für mich ausgesprochen angeekelt klang.
»Danke.« Ich entdeckte einen Schatten, der auf der gegenüberliegenden Mauer des Flurs entlangwanderte. »Ich glaube, wir müssen jetzt Wichtigeres besprechen.« Ich wandte mich an das Hsktskt-Männchen. »Du weißt, dass die Miliz eingetroffen ist.«
Der Dolmetscher unterdrückte ein Aufstöhnen, bevor er die wütende Antwort übersetzte. »Dieser Mann deutet an, dass die Verteidigungskräfte dieser Kolonie seiner Aufmerksamkeit nicht wert sind.«
»Wert oder nicht, wir sollten besser sicheres Geleit aushandeln, um Daddy hier vom Planeten zu bekommen.« Die großen Augen des Hsktskt verengten sich zu Schlitzen. »Überrascht?«, fragte ich, während ich meine postnatalen Scans beendete. »Ich will nur weitere Gewalttaten verhindern. Egal von welcher Seite.«
»Dieser Mann willigt ein«, teilte mir der Übersetzer mit. »Die Frau und die Jungen werden ihn begleiten.«
»Ich weiß nicht.« Ich betrachtete die erschöpfte Mutter und die fünf Krippen unbehaglich. »Sie hat eine Menge durchgemacht, und die Neugeborenen müssen sorgfältig untersucht werden.«
Mein Ratschlag wurde natürlich ignoriert.
Ich konnte es dem Hsktskt nicht zum Vorwurf machen, dass er seine Familie mitnehmen wollte. Die Sicherheitskräfte waren außer sich vor Wut, dass ihr Verteidigungsnetz so leicht durchbrochen werden konnte. Von den Gefühlen der anderen Patienten ganz zu schweigen, die terrorisiert und als Geisel genommen worden waren. Nein, es war besser, wenn die ganze Familie den Planeten schleunigst verließ.
Danke für Ihren Besuch auf K-2, kommen Sie bitte nicht wieder.
Die Miliz stimmte den Bedingungen, die ich im Namen des Hsktskt aushandelte, schnell zu. Alle wollten die Eindringlinge so schnell wie möglich loswerden, aus Angst, dass es eine Invasion der Fraktion provozieren würde, wenn man sie länger festhielt.
T'Nliqinara, der Übersetzer und ich eskortierten die Hsktskt-Gruppe bis vor die Klinik. Wir hatten die Kleinen in eine Frachteinheit mit abgetrennten Behältern gesteckt, um zu verhindern, dass sie sich gegenseitig auffraßen. Die schwache Frau ging neben den Jungen, eine merkwürdige Zufriedenheit leuchtete aus ihren rauen Zügen.
Der kleine, schwer bewaffnete Shuttle, mit dem die Hsktskt das Sicherheitsnetz durchbrochen hatten, stand direkt am Hintereingang der Öffentlichen Klinik. Das Hsktskt-Männchen hielt die Waffe auf uns gerichtet, während er rückwärts in den Shuttle stieg, und deckte so seine Familie mit seinem riesigen Körper.
»Sind sie allein? Sind noch mehr von ihnen hier?«, wollte ein Mann der Miliz wissen, und ich zuckte mit den Schultern, während ich ihnen beim Besteigen ihres Schiffes zusah.
»Ich hab keine Ahnung. Wollen Sie ihn fragen?« Ich wies auf den Mann, der an der Rampe stehen geblieben war und sich jetzt umdrehte, um mich erneut anzusehen. Er starrte mich einige lange Momente an, dann verschwand er im Inneren des Schiffes.
»Gern geschehen«, sagte ich.
Doktor Mayer erschien neben mir, während ich zusah, wie das Schiff seine Triebwerke startete und schnell im grünen Himmel verschwand.
»Doktor Grey Veil.« Seine gewitzten Augen spiegelten die übliche, intensive Abneigung und einen neuen Schimmer von Wut wider. Er würde mir nicht auf den Rücken schlagen und mir für meine gute Arbeit danken, das war offensichtlich. »Kommen Sie mit.«
Ich hätte es vorgezogen, einen weiteren Wurf von Hsktskt-Killerbabys auf die Welt zu holen.
Der Chef besaß ein kleines, steriles Büro im Trakt der MedVerwaltung der Klinik. Ich nahm vor seinem Schreibtisch Platz und unterdrückte das Bedürfnis, mich zu verteidigen, bevor er auch nur etwas gesagt hatte. Ich würde nicht lange darauf warten müssen.
»Ich möchte genau wissen, was passiert ist.«
Ich berichtete ihm die Einzelheiten des Vorfalls so, wie ich sie auch in der Krankenakte verzeichnet hätte. Nachdem ich geendet hatte, brauchte er nur zehn Sekunden, um auf mich loszugehen.
»Was haben Sie sich dabei gedacht?«
»Ich habe einen Patienten versorgt«, sagte ich. »Unter gefährlichen Umständen.«
»Sie haben beide als Hsktskt-Attentäter erkannt, nicht wahr?«
»Ich habe eine Frau im letzten Stadium der Wehen erkannt. Das Männchen hat uns nur bedroht, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß behandelt wird.«
Er stieß einen
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