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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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jedoch viele Spezies, die sich hauptsächlich von solchen kleinen Säugetieren ernähren …«
    Ich erschauderte. »Schon gut. Vergessen Sie, dass ich gefragt habe.« Ich beugte mich herunter und streichelte Jenner liebevoll. Meine Katze funkelte mich an – nicht du sollst mich streicheln – und verlangte weiterhin nach Reevers Aufmerksamkeit. Der Oberste Linguist stand nur da und ahmte einen Baum nach. Ich gab es auf und richtete mich seufzend auf. »Kommen Sie, auf geht's.«
    Reevers Gleiter stand vor dem Gebäude. Ich bemerkte, dass es ein schnittiges, schönes Modell war, deutlich neuer als alles andere, was ich bisher auf K-2 gesehen hatte.
    »Wen haben Sie bestochen, um dieses Ding zu kriegen?«, fragte ich, während ich in den Innenraum glitt.
    »Niemanden. Es war ein Geschenk.«
    »Ich verstehe.«
    »Das bezweifle ich.« Seine Lippen verzogen sich nicht, aber zum ersten Mal, seit ich ihn getroffen hatte, erschien er beinahe menschlich.
    »Okay, von wem haben Sie es?«
    »Ein dankbarer Furinacer, der während eines nicht genehmigten Fluges nicht mit der Miliz der Kolonie kommunizieren konnte.«
    »Er muss sehr dankbar gewesen sein«, sagte ich und streichelte den weichen Stoff der Sitze. »Was genau haben Sie für ihn getan?«
    »Das würde eine sehr umfassende Erklärung erfordern.« Reever wechselte schlagartig das Thema. »Haben Sie bereits einen Rundgang durch das Gebiet des botanischen Projektes unternommen?«
    »Teilweise.« Kao Torin hatte mich mit zu den Hybridgärten genommen. Zu dieser Zeit war meine Aufmerksamkeit nicht von der Umgebung gefesselt. Heute interessierte mich nichts anderes.
    »Sie sind verstimmt. Warum?«
    Ich schloss die Augen und lehnte mich in die Sitzpolster zurück. »Ich habe gestern Abend einen Patienten verloren.«
    Man muss dem Obersten Linguisten zugute halten, dass er weder Mitgefühl heuchelte noch das Thema weiterverfolgte. Das war auch besser so. Ich war ziemlich gereizt und ganz und gar nicht in der Laune, Reever wegen Verletzungen zu behandeln, die ich ihm selbst zugefügt hatte.
    »Wir werden heute in der Hybridkultivierung arbeiten. Es werden diverse Pflanzen von Außenwelt mit einheimischen Pflanzen gekreuzt.«
    Ich gähnte. »Entschuldigung.«
    »Sie haben Ihre fünf Stunden Schlaf nicht bekommen.«
    »Nein.« Es waren weniger als vier gewesen, nachdem ich die Öffentliche Klinik verlassen hatte. Zwei, bis ich auf einem sehr feuchten Kissen eingeschlafen war.
    »Oberschwester T'Nliqinara hat mir verraten, dass sie in dieser Woche vier Extraschichten geschoben haben.«
    »Ä-hä.« Ich schaute zum Beifahrerfenster hinaus. Das Letzte, was ich jetzt tun wollte, war zwischen einem Haufen Pflanzen herumzugraben. Nicht, während mich der Gedanke verfolgte, dass ich mehr für Alun Karas' Rettung hätte tun können.
    Es gab etwas , das ich noch tun könnte, dachte ich und schlug mir geistig vor die Stirn. Nachdem ich meinen Gemeindedienst erfüllt hatte, könnte ich den Unfallort aufsuchen und nachschauen, ob es dort einen Hinweis darauf gab, was ihn getötet hatte.
    »Ist Doktor Mayer über ihre erweiterten Arbeitszeiten informiert?«
    Reevers anhaltende Störungen meiner Gedanken erschienen mir langsam wie das Stechen einer Dermalsonde in immer wieder die gleiche, wunde Stelle. »Doktor Mayer spuckt wahrscheinlich jedes Mal aus, wenn er meinen Namen hört«, sagte ich. »Lassen Sie es gut sein, ja?«
    »Worüber möchten Sie sprechen?«
    Ich hatte so langsam den Eindruck, dass Reever mich gerne provozierte. Er tat es zumindest oft genug. »Über nichts, Oberster Linguist.« Ich hatte nicht mehr genug Energie, um mit ihm zu streiten. »Sie können der Navigator unseres Gespräches sein.«
    »In Ordnung.« Wir kamen zu einer Ansammlung von Glashäusern, und Reever stoppte den Gleiter. »Was wissen Sie über landwirtschaftliche Kultivierung?«
    »Absolut gar nichts, von einigen botanischen Pflichtstunden in der Schule abgesehen, denen ich ausnahmslos wenig bis gar keine Aufmerksamkeit schenkte.« Mein Sarkasmus schaffte es wie üblich nicht, ihn zu provozieren.
    »Wir werden mit etwas Grundlegendem beginnen«, sagte er. »Vielleicht mit dem Einpflanzen einiger Setzlinge.«
    Zwei Stunden später, als ich Reever dabei zusehen musste, wie er geduldig den letzten meiner Setzlinge wieder ausgrub und neu einpflanzte, fuhr ich mit einem Fuß über die lockere, dunkle Erde.
    »Woher sollte ich denn wissen, dass die weißen Dinger die Wurzeln sind und der braune Teil oben aus der

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