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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Erde rausgucken soll?«, murmelte ich vor mich hin.
    Er hörte mich. »Wenn Sie aufgepasst hätten, als ich Ihnen die Prozedur erklärt habe, hätten Sie es gewusst.«
    Ich war empört. »Reever, Sie haben mit keinem Wort erwähnt, dass die weißen Dinger die Wurzeln sind.«
    Seine Schultern verkrampften sich, und er schwieg einen Augenblick. »Ich wusste nicht, dass ich diese Tatsache explizit erwähnen muss.«
    »Tja, ich habe keinen von ihnen umgebracht«, sagte ich und warf dann einen Blick über seine Schulter. »Oder?«
    »Sie werden es überleben.«
    »Prima. Verraten Sie mir, was dieser rasende Irre damit meinte, als er sagte, ich hätte einen schwarzen Daumen?« Ich bezog mich auf den Botaniker, der einen Wutanfall bekommen hatte, als er festgestellt hatte, dass ich jede seiner Unkrautpflanzen verkehrt herum eingepflanzt hatte.
    »Er meinte damit, dass man Sie besser einem anderen Projekt zuweisen sollte.«
    »Umso besser.« Ich mochte diesen ganzen Kultivierungsprozess ohnehin nicht. Als Arzt hatte ich große Vorurteile gegen Dreck und die darin enthaltenen Mikroorganismen. »Was würden Sie mir als Nächstes empfehlen, Oberster Linguist?«
    »Die Arbeit mit etwas Unbelebtem.«
    »Sehr witzig.«
    Duncan klopfte seine Hände ab und schaute auf sein Handgelenk-Kom. »Wir sind fertig«, sagte er.
    »Aber ich …«
    Er hob eine Hand. »Sie haben genug getan.«
    »Noch nicht«, sagte ich. »Lassen Sie mich ausreden.«
    Während wir die Erde von unseren Händen wuschen, erklärte ich ihm die Umstände des Falls Alun Karas. Reever stimmte mir zu, dass ein Besuch an der Stelle, wo der Botaniker seine Proben gesammelt hatte, nützlich sein könnte.
    »Ich bin mit seinem Arbeitsgebiet vertraut. Es befand sich in einem Abschnitt, der an den Südbereich anschließt. Wir können dorthin laufen.«
    Während ich mit Reever durch die Gärten ging, erinnerte ich mich an ein Erlebnis, das ich unlängst mit Kao Torin gehabt hatte. Alles war mir recht, was mich daran hinderte, mich für den Tod des Chakaraners zu geißeln.
    »Denken Sie an erfreuliche Ereignisse?«
    »Sie sind offensichtlich immer daran interessiert, was ich denke«, sagte ich.
    »Berufskrankheit.«
    Das war ein ernst gemeinter Versuch in Sachen Humor, den Reever da wagte. Ich zuckte mit den Schultern, aber meine Laune besserte sich gewaltig. Mittlerweile hatten wir die Hauptfelder hinter uns gelassen und liefen durch dichten Bewuchs in die nicht kultivierten Bereiche. Reever packte mich am Arm, als ich über eine verdrehte Wurzel stolperte, und blieb stehen, bis ich das Gleichgewicht wiedergefunden hatte.
    In diesem Moment geschah es.
    Reever beugte sich über mich und verdeckte das helle Licht beider Sonnen, als seine freie Hand meinen anderen Arm umfasste. Ich zog meine Arme reflexartig nach oben, und er ließ seinen Griff bis zu den Handgelenken hochrutschten.
    Handgelenke vor seinem Gesicht – das hatte ich schon einmal gesehen. Mir wurde sehr heiß, aber gleichzeitig fröstelte ich; und ich war willenlos. Ein seltsames Gefühl machte sich in meinen Gliedern breit.
    »Was tun Sie da?«, flüsterte ich, in der Überzeugung, dass er daran schuld war. Ich konnte ihn fühlen – Gott, ich fühlte ihn in meinem Kopf.
    »Er war mit Ihnen hier«, sagte der Oberste Linguist.
    »Was?«
    »Der Pilot. Torin. Er war mit Ihnen hier, nicht wahr?«
    »Woher wissen Sie …« Der Schrecken half mir, die Lähmung abzuschütteln, und ich konnte mich losreißen. Der seltsame Einfluss auf meine Sinne verschwand umgehend. Es kam tatsächlich von ihm. »Was war das? Was haben Sie mit mir gemacht?«
    »Ich habe mich mit Ihnen verbunden.«
    »Verbunden?« Ich trat zurück. »Was zur Hölle heißt das?«
    »Ich habe eine mentale Verbindung zu Ihnen aufgebaut, als ich Sie berührt habe. Ich habe dies bereits einmal versucht, aber Sie haben nicht bemerkt …«
    Seine Dreistigkeit verblüffte mich. »Sie haben das schon einmal versucht?«
    »Als wir uns zum ersten Mal trafen, im Handelszentrum.« Er ergriff meine Handgelenke erneut und hob sie an. »Dieses Bild war eines, das ich mit ihnen teilte.«
    »Reever … Sie …« Ich stotterte vor Wut. »Ich habe Ihnen niemals erlaubt, mich zu berühren oder … oder …«
    »Ich muss Sie nicht berühren.«
    Er ließ meine Handgelenke los. Ich wirbelte herum und wollte in wilder Wut davonstapfen, aber einen Augenblicke später verweigerte mein Körper die Mitarbeit. Ein unterdrückter Schrei entrang sich meiner Kehle, als ich anhielt, und

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