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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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riskieren wir die Zukunft?«
    »Wir nehmen das Jetzt an. Das Morgen … kommt von alleine.«
    »Ich weiß, wie ernst es für einen Jorenianer ist, zu Erwählen«, sagte ich. »Es ist für immer.«
    Seine Hände hielten in der Bewegung inne. »Du hast dich über meine Kultur informiert.«
    »Eure HausClans gründen sich auf das Ritual des Erwählens.«
    Ich schaute ihn an und spürte Panik aufsteigen. »Wenn du mich Erwählst, wirst du mich für den Rest deines Lebens nicht mehr los. Das ist eine lange Zeit, Kao. Und dann ist da dieses andere kleine Problem beim Erwählen: Alles zusammenpacken zu müssen, um nach Joren zu ziehen.«
    »Wir sind noch nicht verbunden«, sagte Kao.
    Ich entzog meinen Zopf seinem Griff. »Du denkst darüber nach, mich zu Erwählen.« Ich spie diesen Satz wie eine Herausforderung aus.
    ».«
    »Wenn du das tust, kannst du deine Meinung nie mehr ändern. Du wirst dich mit mir verbinden müssen.«
    »Sicherlich«, sagte Kao. »Eines Tages.«
    »Eines Tages?«, sagte ich. Das hatte ich in den Daten über die Kultur meines Freundes nicht gelesen. Es gab eine ganz klare kurze Zeitspanne, in der nach dem Erwählen das Verbinden auf Joren folgen musste.
    »Cherijo, ich respektiere die Traditionen der HausClans. Bewahre sie sogar in meinem Herzen. Dennoch habe ich die Sterne bereits viele Umläufe lang bereist. Wenn du eine Jorenianerin wärest« – Kao machte eine kleine Geste, von der ich gelernt hatte, dass sie für leichtes Bedauern stand –, »würden meine ClanEltern in diesem Moment eine Zeremoniekammer errichten und eine Verbindungseinladung an jeden Torin in Signalreichweite verschicken.«
    »Aber ich bin keine Jorenianerin«, sagte ich. »Werden deine Eltern mich deswegen hassen?«
    Kao kicherte. »Nein, mein Herz. Die Tatsache, dass du Terranerin bist, wird ihre Freude nicht schmälern.«
    »Dann verstehe ich nicht, was für einen Unterschied es macht.«
    »Die terranische Kultur hat für diese Angelegenheit ihre eigenen Bräuche. Glaubst du, ich würde von dir verlangen, den Praktiken meiner Welt zu folgen und die der deinen zu ignorieren?«
    Ich war nicht die Schnellste, aber langsam dämmerte mir, was er meinte: »Du meinst, du erwartest nicht, dass wir direkt eine Verbindung eingehen, wenn du mich Erwählt hast?«
    »Nicht, bevor du es nicht willst und die Zeit für dich gekommen ist.« Kao seufzte, als er meinen offensichtlichen Unglauben sah. »Cherijo, hältst du mich für so kompromisslos?«
    Ich war immer noch nicht ganz überzeugt. »Du bist sicher, dass du warten willst?«
    »Ja«, sagte Kao. »Ich könnte dich nicht ehren, wenn ich deine Ansichten und deine Arbeit nicht ehren würde. Auch wenn es manchmal so erscheint, als würdest du von tausend und einer Angelegenheit zugleich in Anspruch genommen.«
    Zweitausend und einer, dachte ich bitter. »Das wird sich nicht ändern.«
    »Es ist ein Teil von dem, was dich ausmacht. Eine starke, entschlossene, mitfühlende Heilerin.« Kao presste seine Lippen auf meine Stirn und umarmte mich. Gott, es fühlte sich wunderbar an, wenn er mich so hielt. »Glaube mir.«
    »Es tut mir Leid. Ich glaube dir.« Ich streichelte den unteren Teil seiner Brust. »Ich will mit dir zusammen sein, Kao.«
    »Ich will ein Teil von dir sein, Cherijo. Ich will mit dir zusammen beobachten, wie die Sterne aufgehen, ich will mit dir einschlafen, genau so. Ich werde auf all diese Dinge warten. Für uns beide.«
    Seine Augen glänzten. »Ich würde eine Ewigkeit auf dich warten.«
    »Ich glaube nicht, dass es so lange dauern wird«, sagte ich und schmiegte mich an ihn. »Sofern nicht Doktor Mayer persönlich meine Arbeitspläne für die nächsten dreißig Jahre aufstellt.«
    »Es gibt noch etwas, das ich mit dir besprechen muss«, sagte Kao und fuhr mit den Fingern durch meinen langen Zopf, um die Haare zu öffnen. Seine Finger waren magisch. Er sog den Geruch des Reinigungsmittels ein, das ich benutzte. »Terraner brauchen keine Verbindungszeremonie, um miteinander intim werden zu können, oder?«
    »Oh.« Ich versuchte, nicht wie ein Idiot zu klingen. Es misslang mir. »Terraner haben in der Regel … ich meine, es wird allgemein geduldet, dass …« Ich wand mich. Warum plapperte ich? Ich plapperte doch sonst nie. »Äh … nein. Warum?«
    »Was diese Sache angeht, Cherijo«, sagte er und hob mein Kinn an, »möchte ich keine Ewigkeit warten.«
    Kao küsste mich. Wie kann ich es beschreiben? Es war stimulierend, aufregend … nein. Es machte mich völlig

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