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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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offensichtlich sein. Sie arbeiten laut Plan heute nicht, Doktor.« Leuchtete da Humor in den eisernen Augen des Chefs auf? Nein, ich musste halluzinieren.
    »Öffnen sie das Labor. Bitte«, sagte ich.
    »Nicht heute.«
    »Ich werde morgen freinehmen. Ich will nur noch diese Scanserie fertig stellen, die ich …«
    »Nicht heute«, sagte Mayer erneut. »Ich habe einen Flug arrangiert, der K-2 noch in dieser Stunde verlassen wird.«
    »Ein Flug?« Meine Stimme überschlug sich. »Ins All?«
    »Betrachten Sie es als Urlaub.«
    »Aber ich will nicht ins All.«
    »Sie haben keine Wahl, Doktor«, sagte Mayer. »Sie nehmen entweder Urlaub, oder Sie melden sich in der psychiatrischen Abteilung zu einer Tauglichkeitsprüfung.« Der Chef nickte Ana zu und schlenderte davon.
    Ana hob ihre Hände, als ich mich zu ihr umdrehte. Sie schaute schuldbewusst drein. »Es war nicht meine Entscheidung. Fertig?«
    Ich schloss meine Augen. »Wohin geht es?«
    »In einem Shuttle hinaus ins All, weg von …«
    »Ich hab's verstanden«, sagte ich. »Was hält mich davon ab, einfach nach Hause zu gehen und mich schlafen zu legen?«
    »Ich muss dich bis zum Shuttle begleiten«, sagte Ana, hakte sich ein und tätschelte meinen Arm wie die gute Glucke, die sie war. »Anweisung des Chefs.«
    »Es hat mir besser gefallen, als er mich noch gehasst hat.«
    Wir fuhren bei mir Zuhause vorbei, wo ich nach Alunthri und Jenner sah und einige Sachen zusammenpackte. Alunthri war von der Tatsache begeistert, dass man mich kidnappte, und versprach, sich um Jenner zu kümmern. Ana bewunderte die neue Einrichtung, die der Chakakatze einen eigenen Raum und ein eigenes Terminal verschaffte. Ich hatte in Erfahrung gebracht, dass Alun Karas die große Katze auf den Fußboden verbannt hatte. Ich weigerte mich, diesem Vorbild zu folgen.
    Während Ana sich mit Alunthri unterhielt, rief ich Kao an. Er antwortete nicht, also war er vermutlich bei der Arbeit. Ich hinterließ eine Nachricht, in der ich versprach, mich später noch einmal zu melden.
    Auf dem Weg zu den Shuttle-Startplätzen sprachen wir über meinen neuen Mitbewohner. Ana deutete an, dass unser einzigartiges Zusammenleben im Kampf um den Status der Chakakatze als vernunftbegabtes Wesen nützlich sein könnte. Als wir in den Raumhafen einfuhren, klappte mir beim Anblick der vertrauten, unförmigen Silhouette der Mund auf.
    »Bestshot!« , sagte ich. »Warum hat mir niemand gesagt, dass Dhreen auf dem Planeten ist?«
    »Er ist gerade erst eingetroffen«, sagte Ana und grinste mich sehr zufrieden an. »Geh schon, er wartet auf dich.«
    Ich nahm mir die Zeit, sie zu umarmen, dabei ihre perfekt gebügelte Uniform zu zerknittern und sie zum Lachen zu bringen.
    »Danke, Ana.«
    Im Shuttle ersetzte der Oenrallianer gerade einige zerfranste Kabel durch etwas weniger heruntergekommene. Dhreen grüßte mich fröhlich, als ich die alles andere als stabile Rampe hinaufging. »Doc!«
    »Dhreen, ich hätte mir denken können, dass du an dieser Sache beteiligt bist.« Ich umarmte ihn. »Flickst du die alte Dame immer noch zusammen?«
    »Ich repariere nichts, was nicht kaputt ist«, sagte er. »Komm rein und verstau deine Sachen, wir erhalten bald Starterlaubnis. Ich warte nur noch auf einen weiteren Passagier.«
    »Einen weiteren Passagier?«
    »Einer, der genauso schwer umzubringen ist wie du.«
    »Unverwüstlich«, sagte ich und kicherte. Vielleicht würde mir dieser Urlaub ja doch Spaß machen. »Wohin schicken sie uns?«
    »Caszarias Mond. Ein netter kleiner Unterschlupf mit allen Annehmlichkeiten.«
    Der andere Passagier kam die Rampe herauf und betrat die Kabine. Ich sah, dass es der Oberste Linguist Reever war, und meine Laune verschlechterte sich zusehends.
    »Oh, wunderbar«, murmelte ich.
    »Doktor Grey Veil.« Reever schien noch stärker verärgert als ich. »Pilot Dhreen.« Er setzte etwas in der Heimatsprache des Oenralhaners hinzu, aber zu leise, als dass mein TE es empfangen konnte.
    »Was auch immer ihren Schild intakt hält«, antwortete Dhreen. »Verstauen wir die Ladung, ich will unser Zeitfenster nicht verpassen.«
    Wir setzten uns in der Passagierkabine so weit wie möglich auseinander und schnallten uns an, während Dhreen den Start einleitete. Ich studierte eingehend meine Fingernägel. Reever war augenscheinlich mit dem Studium seiner Schuhe beschäftigt.
    Die Gerüchte, die in der Öffentlichen Klinik über Kao und mich im Umlauf waren, waren offensichtlich nicht bis an Anas Ohren gelangt. Ich

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