Stardoc 01 - Die Seuche
verboten.«
Vor-Erwählungsintimitäten waren verboten ! Fantastisch. Warum stand so was nicht in den Datenbanken, unter Bevor Sie mit einem Jorenianer Sex haben, lesen Sie dies hier ? Sein Timing war auch nicht eben perfekt. Es wäre schön gewesen, dieses kleine Detail zu erfahren, bevor er mich ausgezogen und halb wahnsinnig vor Lust gemacht hatte. Der einzige Trost war: Ich wusste jetzt, dass ich nicht die einzige Jungfrau in diesem Zimmer war.
Ich hörte ihn in seiner eigenen Sprache sprechen. »Etarra nik t'nili. M'adeunal«, sagte er. Dann aktivierte sich mein TE, als er die rituellen Worte wiederholte. »Komm mit mir in die gemeinsame Ewigkeit. Werde meine Erwählte.«
Das war's. Kao wollte mich als Erwählte. Es gäbe kein Zurück. Egal, wie ich mich entschied, es würde meine Zukunft beeinflussen. Es gab so viel, was er noch nicht wusste. Ich musste es ihm sagen, dachte ich, und öffnete die Augen.
»Ich werde dir niemals wehtun«, flüsterte er und ließ seine großen Hände über mich gleiten, bis die Anspannung von mir abfiel. »Aber ich werde dich auch nicht gehen lassen.«
Vielleicht ja doch. »Es gibt Dinge, die du über mich noch nicht weißt«, sagte ich. »Ich muss dir von …«
Seine Finger berührten meinen Mund. »Es spielt keine Rolle.«
»Doch, das tut es«, sagte ich und schob seine Hand weg. »Ich bin nicht das, was du denkst.«
»Du bist Cherijo Grey Veil. Das ist alles, was für mich zählt.«
»Kao, ich bin nicht … ich bin ein … Ich bin …« Ich suchte nach den richtigen Worten, um ihm die frohe Kunde zu überbringen.
»Cherijo, du könntest eine Hsktskt in Verkleidung sein, und es würde meine Entscheidung nicht ändern. Ich werde keine andere Erwählen.«
Also: mich oder keine. Punkt. Für immer. Und nach dem, was ich bisher über sein Volk erfahren hatte, meinte er es auch so. Jorenianer vermählten sich fürs ganze Leben.
»Na gut«, sagte ich schließlich. Auf der Liste der begehrenswerten Erwählten eines Jorenianers musste ein Klon über einem Hsktskt stehen. Sogar über einem in Verkleidung. »Ich werde deine Erwählte.«
Kao stand auf. Ein Arm umfasste meine Hüfte, ein Muskel wurde angespannt und plötzlich befand ich mich auf seiner Augenhöhe. Meine Füße baumelten einen halben Meter über dem Boden. Instinktiv legte ich meine Beine um ihn.
In einem unerwartet heftigen Ton sagte er: »Ich beanspruche meine Wahl.«
Und das tat er dann auch. Es folgte ein Gefühl des Gedehnt-und Ausgefülltwerdens, Wonne, von einem kurzen Schmerz begleitet. Ich war so mit der Betrachtung von Kaos Reaktion beschäftigt, dass es mir nichts ausmachte. Einen Moment später wurde ich von der Reaktion meines eigenen Körpers eingehüllt.
Das Zimmer drehte sich. Wir waren miteinander verbunden, bewegten uns gemeinsam, bis ich atemlos und benommen war. Ich brauchte etwas … wollte … die Wonne änderte sich, wurde eine Qual, trieb uns wieder und wieder zusammen, bis das Gefühl mich beinahe zerstörte.
»Kao!«
Als ich wieder zu Atem kam, sank ich leicht wie eine Feder nach unten – schwebend, ohne Sorgen, erfüllt. Wir standen immer noch in der Mitte seines Quartiers, die Kleidung lag um uns verstreut. Meine Haare und Glieder waren um ihn geschlungen. Er löste meinen Körper von seinem und setzte mich vorsichtig wieder ab. Ich lächelte ihn an.
»Wow.« Irgendwer würde die Datenbanken updaten müssen.
»Das war unglaublich.« Er presste seine Lippen kurz auf meine, aber als er sich wieder zurückzog, sah ich die Sorge in seinen Augen, spürte die Anspannung in seinen Gliedern.
»Kao?«
»Ich konnte mich nicht zurückhalten«, sagte er und strich das Haar aus meiner Stirn. »Ich habe dir Angst gemacht, dir wehgetan.«
»Nein.« Ich schüttelte meinen Kopf, was mich leicht schwanken ließ. »Überhaupt nicht.«
Jetzt verstand ich, warum einige Patienten sich so aufregten, wenn ich ihnen bestimmte Aktivitäten zeitweise untersagen musste. Ich wäre auch wütend.
Er hob mich auf, trug mich zu seiner großen Schlafplattform und legte mich darauf. Vorsichtig deckte er mich zu, und es schien, als wollte er aufstehen.
Ich zog ihn wieder zu mir. »Geh nicht.«
»Du bist so klein«, sagte er und drückte seine Stirn gegen meine. »Ich habe dir wehgetan.«
»Bei terranischen Frauen tut es beim ersten Mal immer weh«, sagte ich. »Es war nicht schlimm, ich habe es kaum bemerkt.«
»Cherijo.« Er setzte sich neben mich und hielt meine Hand in seinen. »Du ehrst mich, aber
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