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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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ich hinzu: »Er hat vier Mägen. Keine Sorge, er wird es überstehen.«
    »Ich bin nicht wegen der Zahl seiner Mägen besorgt, Doktor«, sagte der Omorr. »Sondern wegen Ihrer Hände.«
    »Ich werde das Laserskalpell nicht fallen lassen, versprochen.« Ich beendete meinen Scan und beugte mich näher heran. Meine Stimme wurde zu einem Flüstern. »Und wenn doch, können Sie den großen Schreibtisch haben.«
    »Den will ich nicht.«
    »Das ist eine Premiere«, sagte ich. Es war immer noch so einfach, ihn dazu zu bringen, seine Tentakel zu sträuben. »Okay, okay. Ruhen Sie sich jetzt aus. Ich sorge dafür, dass Ihnen eine Schwester regelmäßig Bericht erstattet.«
    »Stellen Sie mein Bettterminal bitte auf die Chirurgie ein«, bat er. »Ich kann nicht zusehen, aber ich kann zuhören.«
    Reever erschien, als ich mich für die Operation sterilisierte.
    »Hast du meine Nachricht erhalten?«
    »Nicht jetzt.« Ich hatte jetzt keine Zeit für ein Gespräch. Ich schob seine Hände unter den Sterilisator. »Hör auf, dich zu winden. Wenn wir sauber sind, zieh dich an.«
    »Bitte?«
    »Zieh einen hiervon an.« Ich wies auf die Ständer mit den Operationskitteln. »Und eine Maske und Handschuhe.« Er hob eine Augenbraue. »Du gehst mit mir in den OP.«
    »Warum?«
    Ich aktivierte den Sterilisator mit dem Knie und schüttelte meine Hände trocken. »Die Physiologie der Furinac ist etwas ungewöhnlich. Wir können diese Spezies nicht betäuben.« Ich zog Maske und Handschuhe an. »Ich brauche dich zum Übersetzen, während ich operiere.«
    Reever zog die Operationskluft widerwillig an. Ich wies meinem Team die Positionen zu, während eine Schwester den Patienten hereinfuhr.
    Furinacs waren langgliedrige Humanoide mit einem stämmigen Torso und einem dunklen Platten-Exoskelett. Ich nahm an, dass eine Kreuzung aus Pferd und Riesenkäfer in etwa so etwas wie die Furinacs ergeben musste. Der Patient, dessen Rüssel vor Schmerz zitterte, schaute mich mit großen Facettenaugen an.
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte ich. Reever übersetzte und seine Stimme nahm dabei einen deutlichen insektoiden Summton an.
    Die Sprache der Furinac erinnerte mich an Dr. Dloh, einen arachnoiden Kollegen, mit dem ich auf K-2 gearbeitet hatte. Der Patient summte eine schwache Antwort.
    »Der Patriarch fühlt erheblichen Schmerz und etwas Angst«, sagte Reever. »Er würde eine Erklärung zu schätzen wissen, warum du seinen Thorax öffnen willst.«
    »Sag ihm, dass wir operieren müssen.« Ich erklärte die Gefahr einer Peritonitis und was ich tun wollte, um sie abzuwenden. Reever gab diese Informationen weiter. Der Furinac nickte mit dem felligen, silbernen Kopf. »Ich weiß, dass ich Sie nicht vollständig betäuben kann, und ich kann auch Ihre Verdauungsbereiche nicht ohne Ihre Hilfe erreichen. Wir werden dies zusammen tun, Patriarch.«
    Nachdem das übersetzt worden war, entspannte sich das ältere Wesen und machte eine zustimmende Geste mit einer seiner Gliedmaßen.
    »Steriles Feld«, sagte ich. Ein bioelektrischer Vorhang umgab uns. »Den Neuroparalysator verabreichen.« Ich konnte ihn nicht betäuben, aber ich konnte sicherstellen, dass er keine Schmerzen mehr hatte. »Die Atemlöcher weiter mit Sauerstoff versorgen.« Ich zog das Laserskalpell zu mir herunter und schaute Reever an. »Bitte den Patriarchen, seine beweglichen Bauchplatten zu öffnen.«
    Der Furinac breitete die Seiten seines Exoskeletts aus, die ich umwickelte und so sicherte, dass sie nicht im Weg wären. Der weiche, verletzliche Unterbauch leuchtete im gleißenden Licht weiß. Ich nahm das Laserskalpell, aber meine Hände fühlten sich wie Stöcke an.
    Ich kann das tun, dachte ich.
    »Absaugen«
    Ich machte den ersten Schnitt. Die Furinacs besaßen fast keine Muskeln am Bauch, darum durchdrang ich die Fettschicht rasch.
    »Klammer.«
    Darunter erstreckte sich das entzündete Peritoneum, angeschwollen und rot. Ein kränklicher Geruch stieg von dem freigelegten Gewebe aus.
    »Sag dem Patriarchen, dass ich jetzt mit der Bauchuntersuchung beginne.«
    Nachdem ich das Bauchfell geöffnet hatte, zog der Furinac eine Knorpelschicht zusammen, um mir den Blick auf das zu erlauben, was als sein Verdauungssystem diente. Zwei der vier grauen Organe waren an einem Dutzend Stellen perforiert. Ein kleiner Teil des großen Verdauungsorgans war ebenfalls punktiert. Ich beschrieb, was ich sah, während ich die gefährlichen Flüssigkeiten und die Masse absaugte, die sich in der Bauchhöhle angesammelt

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