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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Operationsteam an die Sache gewöhnt hatte, legten sie nur zu gern Instrumente in Reevers Handschuhe. Beim ersten Mal schrak er vor der kalten Berührung des Metalls in seiner Handfläche zurück.
    Ganz ruhig, Duncan. Ich lehnte mich über den ersten Magen, der bereits abgeklemmt war und auf die Entfernung wartete. Los gehts. Was immer du tust, verreiß das Laserskalpell nicht.
    Die Operation dauerte drei Stunden. Ich musste langsam arbeiten. Reevers ungeübte Hände waren der nötigen Feinmanipulationen fähig, aber nicht daran gewöhnt. Als wir den letzten Schnitt setzten, spürte ich, dass seine Hände verkrampften.
    Sag dem Patriarchen, er soll seine innere Platte lösen. Ich schob das Laserskalpell mit Duncans Händen zur Seite und bat ein Teammitglied, für uns zuzumachen. Das war’s. Du kannst die Verbindung jetzt …
    Die Welt drehte sich, verschwand. Ich war an einem dunklen, stillen Ort. Das Geräusch eines weinenden Kindes ließ mich herumwirbeln.
    Reever?
    Ich sah das Bild eines kleinen Jungen, der nicht mehr anhatte als ein schmutziges Stück Lumpen, das um seine Hüften geschlungen war. Sein bedauernswert dürrer Körper wiegte sich vor und zurück. Ein Haufen verschorfter, entzündeter Schnitte bedeckte die Handrücken des Kindes.
    Duncan?
    Das Bild löste sich auf, bildete sich neu. Jetzt stand eine größere, ältere Version des Jungen auf. Er trug einen OP-Anzug. Furinacblut bedeckte seine Handschuhe.
    Nein. Ich wollte dich nicht daran erinnern. Duncan, es tut mir Leid.
    Cherijo, ich freue mich, dass ich dir helfen konnte. Ich wollte nicht, dass der Patriarch stirbt. Aber tu mir so etwas nie wieder an.
    Wir waren wieder im OP und starrten einander an. Reever verabschiedete sich, sobald ich das sterile Feld deaktiviert hatte.
    »Doktor?« Das war der Omorr, der sehr aufgeregt klang. Ich fasste den OP-Verlauf für ihn zusammen, während ich mich wusch. Als ich zurück in den Hauptbereich der Krankenstation kam, wartete Adaola auf mich.
    »Die Sicherheit kann Dr. Rogan im Moment nicht in Verwahrung nehmen, Oberste Heilerin«, sagte sie. »Kapitän Pnor möchte, dass Xonea in Isolationshaft bleibt.«
    Bei all dem Aufruhr um Rogan, den Furinac und Squilyp hatte ich Xonea völlig vergessen. »Warum?«
    Die Schwester vollführte eine Keine-Ahnung-Geste.
    »Na gut. Aber ich will, dass er die ganze Zeit über festgeschnallt bleibt.«
    Adaola nickte. »Darf ich fragen, was mit Linguist Reever geschehen ist?«
    »Das ist kompliziert«, sagte ich und schaute mich um, konnte Reever aber nirgendwo entdecken. »Wo ist er?«
    »Er ist gegangen. Ich habe ihm ein Antemeticum angeboten, aber er hat es abgelehnt.«
    »Ein Antemeticum?«
    »Tja, ja, Oberste Heilerin. Ich dachte, das wäre hilfreich, nachdem er sich so stark übergeben hat, als er den OP verlassen hat.«
    Ich überwachte den Furinac ein paar Stunden lang, dann ließ ich ihn in den fähigen Händen Adaolas, damit ich etwas schlafen konnte. Von jetzt an würde es davon ziemlich wenig geben. Ich würde der einzige Chirurg im Dienst sein, bis Squilyp sich von Rogans Angriff erholt hatte.
    Ich stellte den Wecker so ein, dass er mich in vier Stunden wecken würde, und fiel auf die Schlafplattform. Vier Sekunden später erklang der Wecker. Na ja, es fühlte sich an wie vier Sekunden.
    Ich zwang meinen lethargischen Körper von der Matratze herunter und in die Reinigungseinheit. Natürlich erklang genau in diesem Moment das Notfallsignal meiner Konsole. Ich verfluchte die jorenianische Technik auf das Schlimmste, während ich eine Spur nasser Fußabdrücke auf dem Boden hinterließ.
    Ich schlug auf die Tastatur. »Was?«
    Salos Bild erschien. »Oberste Heilerin, Xonea hat ihre Anwesenheit erbeten. Kapitän Pnor gestattet ein überwachtes Gespräch.«
    Sollte Pnor mit ihm reden. Ich musste mich um meine Patienten kümmern. »Sag ihm, ich bin beschäftigt.«
    »Heilerin.« Salo versuchte, streng zu klingen. »Das ist die einzige Gelegenheit mit ihm zu sprechen, die man dir zugestehen wird.«
    »Warum?«
    »Das wird Xonea dir erklären.« Bevor ich noch etwas sagen konnte, beugte sich Salo vor und flüsterte. »Es ist wichtig, Cherijo.«
    »Ich kann das nicht per Bildschirm erledigen?«
    Salo schüttelte den Kopf.
    »Okay, ich bin unterwegs.« Ich zog die Brauen zusammen. »Aber wo genau befindet sich denn das Gefängnis, Salo?«
    »Deck Siebenundzwanzig.«
    Zwanzig Ebenen abwärts – und die meisten Gyrolifte waren immer noch außer Betrieb.
    Einige Zeit später

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