Stardoc 02 - Der Klon
Matratze senkte und Hände mich heranzogen. Xoneas Arme wiegten mich.
»Schlaf«, sagte ich murmelnd.
»Ja, Cherijo.« Er streichelte mein Haar. »Schlaf jetzt ein.«
Alles änderte sich danach. Ich war nicht an Veränderungen in meinem Leben gewöhnt. Nun ja, in den seltenen Fällen, in denen ich neben der Arbeit noch ein Leben hatte. Mein einziger ständiger Begleiter seit Maggies Tod war Jenner. Mein Kater forderte nicht mehr Aufmerksamkeit als gelegentliches Streicheln, etwas leichte Konversation und regelmäßiges Futter. Ich vermutete, dass Xonea viel mehr haben wollte.
Ich hatte ja keine Ahnung.
»Xonea?«
Ich stolperte über einen Container, als ich mein Quartier betrat. Ich fing mich wieder und trat ihn zur Seite. Das war nun wirklich der dämlichste Ort, an dem man etwas abstellen konnte.
Es gab noch mehr Container. Männliche Kleidung lag über meinen Möbeln. Video- und Audio-Discs standen in Stapeln auf dem Boden. Ich hasste solche Unordnung noch mehr als ich Schmutz hasste. Schmutz konnte man loswerden. Unordnung hingegen pflanzte sich fort.
»Xonea!«
Mein neuer Mitbewohner erschien, frisch aus der Reinigungseinheit, und trocknete sein Haar eifrig mit einem Handtuch. Er hatte nur seine Hose an. Ich hatte in der letzten Woche feststellen müssen, dass Xonea gerne halbnackt herumspazierte. Vor allem, wenn er wusste, dass ich bald nach Hause kommen würde.
Dieses Mal war ich zu genervt, um auf seine glitzernde Brust zu starren. Ich wies auf die Unordnung. »Wo kommt dieser ganze Müll her?«
»Dieser Müll gehört mir«, sagte er, als er mich in seine Arme riss und an sich drückte. »Ich habe dich vermisst.«
Ich wollte ihn treten. »Du hast mich heute Morgen erst gesehen.«
»Das ist Stunden her.« Seine Lippen näherten sich.
»Xonea, lass mich run …« Er küsste mich, schnell und grob. »Runter. Sofort!«
Ich richtete meinen Kittel, sobald ich wieder Boden unter den Füßen hatte. Mein Blut kochte, aber ich ignorierte das für den Moment. »All diese Sachen gehören dir?«
Einige der größeren Container waren erst halb ausgepackt. Dann bemerkte ich die Wände.
»Oh, nein. Nein!«
»Cherijo …«
»Ganz sicher nicht!«
Etwas von dem Schalk verschwand aus seinen Augen. »Ich wollte nur meinen Beitrag zum Dekor leisten.«
Ich ging hinüber und wies auf eine gewaltige Auswahl an altertümlichen Energiepistolen. »Mit Pistolen? Ich muss in einem Raum leben, der mit Pistolen geschmückt ist?«
»Nicht nur Pistolen.« Er wurde sehr würdevoll und jorenianisch. »Ich habe meine Klingenwaffen noch nicht aufgehängt.«
»Und was soll daran besser sein?«
»Meine Sammlung umfasst sehr alte und wertvolle Stücke.«
»Wertvoll für wen?« Ich wurde schrill. »Söldner? Plünderer? Die Hsktskt?«
»Cherijo.«
Ich klopfte mit dem Fuß auf den Boden. »Nimm sie ab.«
Er verschränkte seine Arme vor der Brust. »Wir müssen zu einem annehmbaren Kompromiss gelangen, wie wir den Lebensraum teilen.«
Ich verschränkte ebenfalls die Arme. »Das hier war zuerst mein Lebensraum, Kumpel. Räum zusammen, oder ich werfe die Sachen eigenhändig in den Vernichter.« Ich lächelte nicht, sondern fletschte eher die Zähne. »Mit großem Vergnügen.«
Er sah gequält aus, dann seufzte er und ging zu einer Wand hinüber und nahm die schreckliche Sammlung ab. »Du bist eine dickköpfige Frau.«
»Du hast einen schrecklichen Geschmack, was Inneneinrichtung angeht.« Ich ging zu meiner Konsole und rief meine Nachrichten auf. Es waren eine Million, wie immer. »Noch was. Warum räumst du nicht gelegentlich die Nachrichten auf?«
Er gab einen verärgerten Laut von sich. »Es sind deine Nachrichten.«
»Ach, hör schon auf. Du weißt genau, dass es nur beste Wünsche für unsere fruchtbare Vereinigung sind, und der ganze andere Mist, den der HausClan ausspuckt, wenn jemand Erwählt wird.«
»Das ist undankbar, Cherijo.« Er legte den großkalibrigen Betäubungsstrahler, den er gerade in der Hand hielt, mit einem Krachen ab. Ich stöhnte auf. Waren die möglicherweise alle geladen?
»Sie freuen sich für uns.«
Ich überflog die Liste. »Sie sind verrückt vor Freude, so wie es aussieht. Tja, ich bin nicht in der Stimmung dafür.« Ich schaltete den Bildschirm ab. Mein Magen verlangte nach Aufmerksamkeit. »Wer ist dran mit dem Abendessen?«
»Du.«
Jenner sprang auf die Matratze und machte es sich auf Xoneas Schoß bequem. Voll fauler Zufriedenheit sahen die beiden Männer mir zu, wie ich unser
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