Stardoc 02 - Der Klon
war, schaltete ich das Feld wieder ein. Das schützte Sberea und Darea, aber ich war mit Salo zusammen ausgesperrt.
Sobald er wieder auf die Füße kam, stürzte er sich auf mich.
»Salo, hör mir zu.« Ich sprang schnell aus dem Weg. »Ich habe ihr nicht wehgetan. Darea muss operiert werden. Sie …«
»Du lügst.« Er stürzte sich erneut auf mich und erwischte mich diesmal an der Vorderseite der Kleidung. Seine Krallen schnitten durch die äußeren Lagen meiner Kluft, als er mich auf den Boden warf und dort niederhielt.
Man konnte mit einem rasenden Mann, der seinen Beschützerinstinkt auslebte, nicht diskutieren. Ich bekam einen Arm frei, täuschte einen Schlag an und benutze den anderen Arm, um die Druckspritze in meiner Hand gegen seine Kehle zu drücken.
Wir starrten einander für einen langen Moment an.
»Entschuldige«, sagte ich.
Einen Moment später fiel der große Krieger bewusstlos vornüber.
Sberea deaktivierte das Feld in dem Moment, wo ein weiterer Doktor und zwei Schwestern jenseits der zerstörten Scheibe erschienen. »Bringt diesen Mann zurück in sein Bett, schnallt ihn fest und macht einen kompletten Scan. Erstattet mir dann sofort Bericht, ob er weitere innere Verletzungen erlitten hat.«
Als sie Salo hochhoben, beugte sich Sberea zu mir herunter und stellte mich auf die Füße. »Heilerin, bist du verletzt?«
Ich war es nicht, aber meine Kluft war ruiniert. Da wir beide durch die Berührungen verschmutzt waren, mussten Sberea und ich uns erneut waschen und frische Sachen anziehen. Ein besorgter Assistent überwachte Darea, bis wir an den Tisch zurückkehrten.
Ich atmete tief durch, um mich zu beruhigen, dann stellte ich den Laser erneut ein. »Also gut. Los geht’s.«
Zwei Stunden später nähte ich Dareas Kopfhaut wieder zu und schaute auf ihren Monitor. Sie war stark; ihre Werte waren während der ganzen heiklen Operation stabil geblieben. Sberea sah erschöpft aus. Ich bewegte meine verkrampften Hände, zog meine Handschuhe aus und deaktivierte das sterile Feld.
»Das war’s, Leute. Bringt sie in den Aufwachraum. Ich will, dass sie in dreißig Minuten aufgeweckt wird.« Ich ging nach draußen, wo Xonal und Adala warteten.
Die ClanMutter berührte mich am Arm. »Wie geht es Darea?«
»Sie hat die Operation problemlos überstanden. Sie wird wieder gesund.« Ich schaute an den Bettreihen der stationären Patienten entlang. »Salo ist hingegen durch eine Plastscheibe gesprungen und hat versucht, mich zu töten.«
Xonal und Adala starrten mich erschrocken an.
»Es ist nicht Salos Schuld. Wir haben ihm von der Operation nichts erzählt. Aufgrund der Medikamente, die er nach der Operation noch im Blut hatte, und seines Beschützerinstinkts konnte er kaum anders handeln.« Ich lächelte sie müde an. »Ihr könnt Darea in ein paar Stunden besuchen, sobald wir sicher sind, dass ihr Zustand stabil bleibt. Warum überbringt ihr in der Zwischenzeit nicht Fasala die gute Nachricht?«
Sberea und ich gingen zum Aufwachraum zurück und führten die Nachuntersuchung durch, dann weckten wir Darea aus ihrer Narkose. Sie hob automatisch die Hand zum Kopf, aber ich fing sie sanft ab und legte sie wieder an ihre Seite.
»Nicht anfassen, zupfen oder rumstochern«, sagte ich. Die schläfrigen weißen Augen versuchten sich auf mein Gesicht scharfzustellen. »Darea, die Operation verlief wunderbar. Ich habe das Gerinnsel entfernt und die beschädigten Adern verschlossen.« Ich sagte bewusst nichts über Salos Angriff. »Jetzt liegt es an dir.«
Sie nickte. »Danke …«
Als Sberea und ich den Aufwachraum verließen, wartete Salo davor auf uns.
»Wie geht es meiner Gefährtin? Geht es ihr gut? Hat sie Schmerzen?«
Es war sinnlos, ihn wieder in sein Bett schicken zu wollen. »Ihr Zustand ist stabil, sie hat keine Schmerzen und sie erholt sich wie ein Profi.« Ich tauschte einen Blick mit Sberea. »Möchtest du sie sehen?«
»Ja.« Salo zeigte seine Dankbarkeit, indem er seine Verletzungen ignorierte, mich hochnahm und umarmte. »Ich werde meine Dankbarkeit niemals angemessen ausdrücken können, Heilerin«, sagte er. »Niemals.«
»Du könntest damit anfangen, dass du mir nicht das Rückgrat brichst«, sagte ich und meine Stimme wurde gedämpft, weil mein Mund an seiner breiten Brust ruhte. Er stellte mich sofort ab.
»Ich bitte um Entschuldigung.« Salo richtete meinen Kittel, wie er es auch bei Fasala getan hätte. Dann drückte er seine Stirn gegen meine, eine Geste, die normalerweise
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