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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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durchführen.« Darea sah ängstlich aus, und ich beeilte mich, sie zu beruhigen. »Ich habe diese Prozedur schon einhundertmal durchgeführt, Darea. Keine Sorge.«
    »Und wenn ich die Operation nicht durchführen lasse?«, fragte Darea.
    Sberea und ich tauschten einen Blick, bevor ich antwortete. »Dann wird Fasala mit großer Wahrscheinlichkeit ohne ihre ClanMutter aufwachsen.«
    Sie riss sich sichtbar zusammen. »Nun gut. Sagt es bitte Salo nicht, er macht sich sonst Sorgen.«
    Darüber war ich nicht sonderlich erfreut – immerhin war er ihr Lebensgefährte –, nickte aber. »Und ich möchte vor der Operation meinen Sprecher sehen.«
    Ich sah sofort Rot. »Du wird doch nicht mit diesem Lass-mich-sterben-Blödsinn anfangen, oder?«
    Darea schüttelte den Kopf. »Nein. Aber ich möchte, dass meine Wünsche bekannt sind, falls ich die Operation nicht überlebe.«
    »Sie hat offenbar viel Vertrauen in meine Fähigkeiten«, sagte ich zu Sberea, dann schaute ich meine Patientin an. »Okay, Darea. Rede mit deinem Sprecher. Wir werden gemeinsam darüber lachen, wenn du im Aufwachraum liegst.«
    Sie schaute auf ihr schlafendes Kind. »Nichts wünsche ich mir sehnlicher, Heilerin Cherijo.«
    Ich schickte eine Nachricht an den Pavillon, um Xonal und Adala über die bevorstehende Operation an ihrer ClanNichte zu informieren. Wir wuschen uns, während Sbereas Krankenschwestern alles vorbereiteten. Er stellte ein Assistententeam zusammen, das Erfahrung mit Operationen am offenen Hirn hatte und desinfizierte den OP durch statische Entladungen. Eine Stunde später waren wir da und bereit anzufangen.
    Dareas rasierter Kopf steckte in einem Haltering, der ihn während der komplizierten OP völlig bewegungslos halten würde. Ich lud den Laser, nahm den ersten Einschnitt vor und legte so den Bereich von Dareas Schädel frei, den ich zeitweilig entfernen musste.
    »Werte, bitte.«
    Die Schwester ratterte Dareas Lebenszeichen herunter, alles normal.
    »Los geht’s«, sagte ich und schnitt vorsichtig innen an den Markierungen entlang. »Klammer.« Ich klappte die äußeren Lagen zur Seite, kauterisierte zwei blutende Adern und wies die Schwester an, die kleine Menge Blut von dort abzusaugen. Das Dunkelgrau von Dareas Schädel schimmerte im hellen Licht. »Sieht gut aus.« Ich überprüfte ihre Lebenszeichen erneut und sagte dann: »Parietalbohrer bitte.«
    Ich machte ein paar Schnittlöcher in die Parietal-Platte, die es mir erlaubten, vorsichtig den Schädel aufzusagen. Sobald alle Löcher gebohrt waren, legte ich eine Plastführschiene darum, stellte das Laserskalpell ein und schnitt den Teil aus. Ich hob den Knochen zur Seite und legte ihn auf ein Tablett, um ihn später wieder einzusetzen. Dareas Gehirn war nun völlig freigelegt, zusammen mit dem großen, dunkelgrünen Gerinnsel.
    »Das ist der Übeltäter«, sagte ich und saugte das geronnene Blut vorsichtig ab. Darunter fand ich nicht eine, sondern gleich drei angerissene, blutende Adern. »Oder besser: das Übeltäter-Trio.«
    Sberea lehnte sich vor. »Du musst bei der mittleren Ader vorsichtig sein. Sie scheint den größten Schaden abbekommen zu haben.«
    Ein lautes Krachen ließ uns zusammenzucken und herumwirbeln. Salo war durch die Beobachtungsscheibe gekracht und hart auf dem Boden gelandet. Bevor ich regieren konnte, war er wieder auf den Füßen und rannte auf mich zu, seine weißen Augen zu wütenden Schlitzen verengt.
    »Salo?« Ich reichte Sberea das Laserskalpell und schob mich vor ihn. »Beruhige dich.«
    »Meine Gefährtin!« Er umklammerte seinen Bauch und atmete schwer. Er schaute Darea an und knurrte wie ein Tier.
    »Nein, Salo. Darea geht es gut. Ich tue ihr nicht weh. Ich operiere sie.« Ich keuchte auf, als er auf das sterile Feld einschlug und die daraus resultierende bioelektrische Entladung ihn rückwärts taumeln ließ. »Lass das sein. Du kannst da nicht durch.«
    »Ich erkläre dich … zu meiner ClanBeute.« Salo warf sich erneut gegen die Barriere, und diesmal prallte er ab und fiel in sich zusammen.
    »Salo!«, rief ich, als er sich mühsam erhob. Frisches Blut befleckte seine Verbände. »Hör auf!«
    Ich hörte, wie hinter mir abgesaugt wurde.
    »Heilerin, er wird nicht aufhören, bis er dich getötet hat oder selbst stirbt«, sagte Sberea.
    »Das glaube ich kaum.« Ich nahm, was ich brauchte, vom OP-Bestecktablett und deaktivierte das sterile Feld. Sberea gab ein erschrockenes Geräusch von sich. Sobald ich außerhalb der Generatorreich weite

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