Stardoc 02 - Der Klon
kein Essen mehr.«
»Wir können Ihnen weitere Vorräte bringen.«
»Nein, danke.«
Shropana Stimme übernahm erneut. »Dr. Grey Veil möchte mit Ihnen sprechen.«
»Wenn Dr. Grey Veil auch nur in meine Spuckreichweite kommt, werde ich dafür sorgen, dass meine Aktion an der Shuttlerampe wie ein Liebesbeweis wirkt.«
»Das wäre nicht sehr klug.«
»Vielleicht bin ich nicht so klug, wie er es Ihnen erzählt hat.«
»Ihre Feindseligkeit wird Ihren Aufenthalt bei uns nicht angenehmer machen, Cherijo.«
Ich liebte, wie er das sagte. Als wäre das ein Hotel und ich im Urlaub. »Wenn ich es hätte angenehm haben wollen, wäre ich auf Terra geblieben.«
Er grollte frustriert auf. »Sie sind die Tochter Ihres Vaters, das merkt man deutlich.«
»Danke. Ich weiß, dass Xonal sich davon geschmeichelt fühlen würde.«
Ich schlief. Wie lange wusste ich nicht. Schlafen und Dinge zerstören umfasste den Großteil meiner unmittelbaren Pläne. So verbrachte ich die ersten drei Tage meiner Gefangenschaft, bis ich so dehydriert war, dass ich nichts mehr zu Stande brachte, als unruhig zu schlafen und im Wachen Stücke zerrissenen Stoffs herumzuwerfen.
Dann holten sie mich natürlich. Obwohl ich so schwach war, betäubten sie mich trotzdem mit einem leichten Beruhigungsmittel. Als ich wieder aufwachte, lag ich in einem Krankenbett, und meine Gliedmaßen waren festgeschnallt. Intravenöse Kanülen pumpten durchsichtige Flüssigkeiten in meine Arme.
Dritter Fehler. Jetzt war ich richtig sauer.
Colonel Shropana erschien, kurz nachdem ich meine Augen geöffnet hatte, zusammen mit einer humanoiden Krankenschwester, die mir wortlos Traubenzucker in den Mund löffelte.
»Geht es Ihnen besser?«, fragte er.
Ich spuckte den Traubenzucker in sein Gesicht. »Ja, das tut es.«
Er packte mich an der Kehle, mit starken Fingern, die Klauen an der Spitze hatten. »Ich habe schon Männer aus geringeren Gründen getötet«, sagte er.
Es war schön zu sehen, dass der Chefidiot der Liga so langsam die Kontrolle verlor. Ich lächelte, als sein Griff stärker wurde. »Nur zu.« Ich lachte krächzend. »Tun Sie mir den Gefallen.«
Die Krallen verschwanden von meinem Hals, als er mich losließ. »Ich verstehe.« Er wurde still und wischte sich den Traubenzucker mit einem Tuch aus dem Gesicht, das ihm die angewiderte Schwester reichte. »Sie wollen Selbstmord begehen.«
»Wenn Sie das glauben wollen, nur zu.«
»Werden Sie mit mir reden, Cherijo?« Er versuchte aufrichtig und mitfühlend zu erscheinen. Vielleicht hätte es funktioniert, wenn er vorher etwas Erfahrung gesammelt hätte, dachte ich. Oder öfter vorm Spiegel geübt. »Wie kann ich Ihnen dabei helfen, sich an diese Veränderung in Ihrem Leben anzupassen?«
»Tja, ich weiß nicht.« Ich tat, als würde ich nachdenken. »Sie könnten mich auf dem ersten Nicht-Liga-Planeten absetzen, an dem das Schiff vorbeikommt?«
»Sie wissen, dass ich Sie nicht freilassen kann.« Seine alten Augen funkelten im Widerspruch zu seinen freundlichen Worten. »Ich meine es ernst. Lassen Sie mich Ihnen helfen.«
Er brauchte meine Kooperation und würde eine Menge anstellen, um sie zu bekommen. Und genau so wollte ich ihn haben. »Hier ein kleiner Tipp, Colonel. Wenn Sie nicht wollen, dass sich jemand wie ein feindlicher Gefangener verhält«, flüsterte ich, sodass er sich vorbeugen musste, um meine Worte zu hören, »dann sollten Sie aufhören, ihn wie einen zu behandeln.«
»Haben Sie das Gefühl, wir hätten Sie nicht angemessen behandelt?«
Ich riss die Augen auf. »Hätten Sie das nicht? In einem Käfig eingesperrt, mit Überwachungsdroiden überall? Niemand fragt, was man essen, trinken oder sich anhören möchte? Keinerlei Freiheit wird einem angeboten? Können Sie es mir da verübeln, dass ich wütend bin?« Ich brachte sogar ein pathetisches kleines Schluchzen fertig. »Wie können Sie mir das antun?«
Der durchtriebene, erfahrene Colonel Shropana fiel darauf rein. »Ich hatte keine Ahnung, dass Sie so denken.«
»Probieren Sie die Zelle doch selbst mal aus. Und dann kommen Sie zu mir und erzählen mir, wie Sie es fanden.« Ich stieß einen traurigen Laut aus. »Wissen Sie, ihr Leute habt eine riesige Menge an Credits darauf verwendet, mich zu jagen und zur Aufgabe zu zwingen. Und was macht ihr, sobald ihr mich habt? Ihr behandelt mich wie ein großes, dummes Labor-Versuchsobjekt. Die Liga schickt doch nicht hinter jedem sechzig Schiffe her, oder?«
»Nein.« Jetzt offenbarte er
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