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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Gestalt, allein, eine Silhouette vor der roten Sonne. Ich hob die Hand.
    Xonea winkte nicht zurück.

 19 Auf die eine oder andere Weise
     
     
    Dhreen saß an der Steuerkonsole des Shuttles und bereitete den Start vor. Ich schnallte mich auf dem leeren Kopilotensitz an. Er schaute überrascht auf. »Willst du selbst fliegen?«, fragte er.
    »Nein, nur etwas Gesellschaft«, sagte ich. »Du wirst für lange Zeit das letzte freundliche Gesicht sein, das ich sehe.«
    Er initiierte die Startsequenz und zog das Schiff in den Himmel. Ich erschauderte beim Anblick der puren Menge der Schiffe über Joren.
    »Die kleckern nicht, was?«, sagte Dhreen und stieß einen Pfiff aus.
    »Nein, das tun sie nicht.«
    »Ich möchte dir etwas geben, bevor du zu ihnen gehst.« Dhreen zog ein kleines Paket aus der Tasche und reichte es mir. Ich packte es aus und gab einen erschrockenen Laut von mir, als ich Ktarkas Anhänger an einer Schmuckkette erkannte.
    »Trage ihn. Vielleicht denken sie, es sei nur Schmuck.« Er erklärte mir während des restlichen Fluges, wie der winzige Mechanismus darin funktionierte. Ich hängte mir die Kette um und ließ den Anhänger unter meinem Oberteil verschwinden.
    »Danke, Dhreen.«
    »Wenn du eine Energiequelle findest, hilft es dir vielleicht zu entkommen.«
    Wir erreichten den angegebenen Übergabepunkt, und Dhreen holte die Landeerlaubnis ein. Eine kalte Stimme gewährte sie. Bevor unser Shuttle an der gigantischen Shuttlerampe landete, suchte ich nach Tonetka. Sie stand direkt hinter dem Schott, flankiert von drei Wachen und mit weiteren Söldnern hinter sich.
    »Das ist sie.« Warum hatte ich mir Sorgen gemacht, dass die Liga sie gefoltert haben könnte? Sie sah nie besser aus. »Ich wette, sie hatten keine Millisekunde Ruhe, seit sie sie entführt haben.«
    Der Shuttle landete, und jetzt zeigten alle Gewehre auf Dhreen und mich.
    »Was auch immer du tust«, murmelte der Oenrallianer, »beleidige sie nicht.«
    Dhreen eskortierte mich aus dem Shuttle, und wir wurden sofort von Liga-Soldaten umringt. Ich entdeckte ihren Anführer, der etwas abseits vom Rest seiner Männer stand. Er war ein dünner, glatthäutiger Humanoide mit alten Augen und ausgeprägten, raubkatzenartigen Gesichtszügen. Den zahlreichen Orden an seiner Kommandantenuniform nach zu schließen, war er ebenso erfahren wie wichtig. Oder hatte das Bedürfnis, sich wichtig zu fühlen.
    »Können Sie Ihre Schläger vielleicht zurückpfeifen?«, fragte ich, und Dhreen krümmte sich deswegen zusammen. »Wir sind unbewaffnet.«
    Einer der Männer reichte mir ein Handgelenk-Kom – ich hatte vergessen, dass mein Vocollier hier nicht funktionieren würde. Ich legte es an und wiederholte meine Frage.
    »Rühren, Männer«, rief der Anführer mit einem tiefen Bariton. Seine dicken Lippen teilten sich über einer beeindruckenden Menge scharfer Zähne, als er auf mich zukam. Die Männer gingen ihm so schnell aus dem Weg, dass sie beinahe dabei stolperten. Als wir nur noch einige Schritte voneinander entfernt waren, blieb er stehen und betrachtete mich eingängig. »Ihretwegen der ganze Ärger?«
    »Schwer zu glauben, was?« Ich musterte ihn ebenso abschätzend. »Und wer sind Sie? Der Oberste Schoßhund der Liga?«
    Er lachte. »Man hat mich vor Ihrer spitzen Zunge gewarnt. Colonel Patril Shropana, Truppenkommandant der Liga.« Er deutete eine Verbeugung an.
    »Heilerin Cherijo Torin«, antwortete ich. Ich verbeugte mich nicht. »Mein Pilot, Dhreen.«
    »Es freut mich, Sie kennen zu lernen, Doktor. Ich muss gestehen, nachdem ich all die Geschichten über Sie gehört habe, habe ich Sie mir … größer vorgestellt.«
    »Wirklich?« Ich schnüffelte. »Und ich hätte erwartet, dass Liga-Soldaten besser riechen.«
    »Vielleicht sollten wir dieses Gespräch woanders …«
    »Alles zu seiner Zeit, Colonel. Sie müssen eine Gefangene herausgeben.«
    »Natürlich.« Er vollführte eine kleine Geste mit der Hand. Die Wachen, die Tonetka hielten, zerrten sie nach vorne. Sie zerrten sie wirklich, denn sie wehrte sich trotz der Fesseln an den Hand- und Fußgelenken mit jedem Quäntchen ihrer bemerkenswerten Stärke.
    »Hallo, Chefin«, sagte ich. »Jetzt bin ich wirklich froh, dass ich nicht bei deiner Todeszeremonie war.«
    »Wie … geht es dir … Cherijo?« Tonetka versuchte, einer der Wachen ihre gefesselten Hände ins Gesicht zu schlagen. Schließlich mussten sie die Frau hochheben und die letzten Meter tragen. »Lasst mich los, ihr …« Der Rest

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