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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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als er mir sagte, dass er beinahe zehnmal so groß wie die Sunlace war.
    »Die Kommandodecks und Maschinenräume sind für Sie nicht zugänglich, befürchte ich«, sagte Colonel. »Ich bin bereit, Ihnen freie Bewegung im Rest des Schiffes zu ermöglichen, einschließlich unserer Krankenstation. Ihr Rat wird dort unseren Mannschaftsärzten stets willkommen sein.«
    Ich unterdrückte ein Schnauben. Als wenn ich Berater spielen würde. Davon träumte er. »Wohin fliegen wir? Terra?«
    Der Colonel tat überzeugend so, als täte es ihm Leid. »Ich befürchte, das ist nicht möglich, auch wenn Dr. Grey Veil darauf bestanden hat, dass er seine Forschungen nur auf Ihrer Heimatwelt durchführen kann.«
    »Dr. Grey Veil bekommt nicht, was er will. Da wird er einen schrecklichen Wutanfall kriegen. Vielleicht müssen Sie ihn in ein künstliches Koma legen, damit er keine Embolie bekommt.«
    Shropana räusperte sich. »Wir koordinieren unsere Reise und werden den Orbit morgen in Richtung Pmoc-Quadrant verlassen.« Wir kamen an drei Technikern vorbei, die sich gegen die Wandpaneele drückten, um uns Platz zu machen. »Auf Fendagal XI wird eine Liga-Konferenz über Ihre Zukunft entscheiden.«
    Das war neu. »Die ganze Liga hält meinetwegen eine Konferenz ab?«
    »Sie sind die einzige existierende, genetisch verbesserte Terranerin.« Er schaute mich von oben bis unten an. »Ihre einmalige DNA macht Sie für jedes Mitglied der Liga überlebenswichtig.«
    »Ich hoffe, die haben die Geschichte über die Gans, die goldene Eier legt, gehört«, sagte ich.
    Mittlerweile hatten wir Deck Fünfzehn erreicht, wo die Liga-Techniker eifrig die internen Systeme des Schiffs warteten und überwachten.
    Kammer Zwölf, Deck Sechzehn, hatte Tonetka gesagt. Bis dahin musste ich heute kommen. Ich wusste nicht, ob ich das nächste Mal, wenn Joseph Grey Veil mich in seine schleimigen Hände kriegen wollte, wieder eine Gabel dabeihaben würde.
    »Was befindet sich auf dem nächsten Deck?«, fragte ich. Lässig zu erscheinen, war leicht, ich tat es bei meinen Patienten andauernd.
    »Kommunikation, Ressourcenverwaltung sowie unser Fitnessraum und die Erholungsbildgeneratoren«, zählte er an seinen Krallen ab. »Man sagte mir, Sie wären eine hervorragende Simulationsprogrammierin?«
    »Ich ziehe heutzutage die Realität vor«, sagte ich und schmunzelte. »Aber man darf ja auch nicht zu wählerisch sein, nicht wahr?«
    »Ich würde Sie deswegen nicht anspruchslos nennen. Kommen Sie, ich zeige Ihnen das Beste, was die Liga ihren Mitgliedern auf Langzeit-Raumreisen zu bieten hat.«
    Deck Sechzehn war, wie der Rest des Schiffs, weitläufig. Ich zählte elf Eingänge auf der Steuerbordseite des Ganges ab und merkte mir die zwölfte: der Fitnessraum. Vielleicht hatten sie Tonetka hier regelmäßig Zutritt gewährt? Was für eine Waffe könnte sie hier versteckt haben? Es musste etwas Kleines sein, das sie am Körper verstecken konnte. Ich konnte also wohl nicht darauf hoffen, ein großkalibriges Verlagerungsgewehr zu finden. Aber ich konnte zumindest davon träumen.
    Der Colonel führte mich zu einem Simulatorraum, der mit hochentwickelten Bildgeneratoren ausgerüstet war.
    »Zeigen Sie mir etwas, das Sie früher bereits genossen haben«, sagte er.
    Wahrscheinlich alles Teil von Josephs Test. »Sicher.«
    Die Technik war nicht so gut wie die Umweltsimulatoren der Jorenianer, aber sie reichte aus. Ich programmierte eine kleine Schleife, in der ich damals im Haus meines Erschaffers viel Zeit verbracht hatte.
    Als wir die Simulation betraten, blieb Shropana stehen und bewunderte den Detailreichtum. Die feuchte, heiße Luft war von den Lauten eines Dutzends verschiedener Vögel erfüllt, und doppelt so viele Tiere krochen durch das dichte Unterholz. Das Blätterdach des tropischen Regenwaldes prangte einhundert Meter über unseren Köpfen.
    »Sehr gut, Heilerin.« Shropanas glatte Haut war bereits schweißbedeckt.
    »Nicht wirklich. Die Parameter könnten genauer sein.« Ich zog einen Farnwedel beiseite, und dahinter kam ein massiver grüner Block zum Vorschein, wo eigentlich Triebe und Wurzeln zu finden sein sollten. »Ich kriege die meisten Blätter und Stämme richtig hin, aber bei den Details versage ich.« Ich legte den Kopfschief. »Die Hälfte der Vögel sind in Nordamerika beheimatet, nicht im Amazonasbecken.« Ein großer, wunderschöner weißer Bär trottete an uns vorbei. »Habe ich erwähnt, wie sehr ich Eisbären mag?«
    Shropana grinste.
    Ich

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