Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
Vom Netzwerk:
Lösung.
    Ich sah Ktarka Torin durch das Fenster einer der Isolationskammern und ging hinein, um zu sehen, was sie da tat. Auf dem Krankenbett lag ein terranischer Mensch.
    »Wer ist das?«, fragte ich.
    »Einer der Söldner«, antwortete Ktarka. »Er hat versucht, das Schiff zu entern, als die Sunlace sprang. Sie haben ihn auf Deck zwei gefunden, ohnmächtig, mit leichten Verletzungen.«
    Er hatte Glück, dass er noch lebte. Ich bemerkte, dass er einen durchtrainierten, sehnigen Körper und eine struppige Mähne aus schmutzigem Haar hatte. Obwohl seine Gesichtszüge entspannt waren, blieben tiefe, brutale Falten. Ein Jäger. Einer der vielen, die hinter mir her waren.
    »Ist er schon wieder zu Bewusstsein gekommen?«
    »Nein.« Ktarka wies auf die Fesseln, die den Söldner auf dem Bett festhielten. »Wenn das der Fall ist, will Kapitän Pnor ihn befragen. Kennst du ihn?«
    Jorenianer nahmen an, dass jeder aus einer Spezies entweder verwandt oder bekannt mit jedem anderen war, so wie bei ihnen.
    »Nein, ich kenne ihn nicht.« Ich nahm seine Krankenakte und vermerkte, dass ich informiert werden wollte, wenn er zu sich kam. Ich wollte wissen, wie viele Schiffe die Liga noch hinter mir hergeschickt hatte.
    »Er sieht gemein aus.« Ich schaute in das müde Gesicht der Jorenianerin und berührte sie an der Schulter. »Warum bist du hier?«
    »Meine Kollegen und ich haben uns freiwillig gemeldet, um bei der Versorgung der Kranken zu helfen«, sagte Ktarka. »Adaola bat mich, diesen hier zu überwachen. Die Schwestern sind sehr beschäftigt und niemand wollte …« Sie machte eine diplomatische Geste.
    Niemand wollte denen helfen, die fünf Torins auf dem Gewissen hatten. Das konnte ich gut verstehen. Ich fragte mich, warum niemand sich mir gegenüber genauso verhielt, denn ich war auch eine der Verantwortlichen.
    Eine Schwester ging am Isolationsraum vorbei. Ihr wütender Blick sprang vom Gesicht des Mannes zu meinem. Ich beschloss, sie hereinzurufen, damit sie Ktarka ablöste, aber bevor ich etwas sagen konnte, drehte sich die Frau weg.
    Tja, das beantwortete meine Frage und tat weh, mehr als ich zugeben wollte. »Ich muss hier weg, bevor mich die Chefin rausjagt, Ktarka. Danke für deine Hilfe.«
    Aus meinem Quartier rief ich auf dem provisorischen Kommandodeck an und erkundigte mich nach dem Zustand des Schiffes. Er war nicht gut. Verlagerungsfeuer hatte die oberen drei Decks unbrauchbar gemacht. Deck Eins war fast vollständig zerstört. Die Hälfte der Gyrolifte funktionierte nicht. Wir würden in den nächsten Tagen alle ziemlich viel laufen.
    Im Gegenzug gab ich die Todesrate durch, die Verletztenzahlen und Details über Patienten in kritischem Zustand.
    Jeder Name ließ die fünf Toten noch schwerer auf meinem Gewissen lasten. Als ich fertig war, wusste ich, was zu tun war.
    »Kann ich mit dem Kapitän sprechen?«, fragte ich den Dienst habenden Offizier, der mir mitteilte, dass der Kapitän gerade unabkömmlich war. »Bitte ihn darum, dass er mich so bald wie möglich anruft.« Ich erinnerte mich an den verletzten Terraner. »Was habt ihr mit dem Söldner vor, den wir in der Krankenstation liegen haben?«
    Der Jorenianer lächelte nur und krümmte die Finger.
    »Vergiss es. Ich will es gar nicht wissen.«
    Jenner sprang hoch und schmiegte sich an mich, als ich mich in die weichen Kissen der Schlafplattform sinken ließ. Er stieß mir die kalte Nase gegen die Hand, und ich streichelte ihn geistesabwesend.
    »Hey, Kumpel. Bist du hungrig? Ich mache …«
    Ich schlief stattdessen ein. Meine Träume waren sofort da und gar nicht schön. Voller gesichtsloser Dämonen, die mich überallhin verfolgten, egal, wo ich hinlief, die mich immer fanden, egal, wo ich mich versteckte. Ihre Hände grabschten nach mir, zerrissen meinen Kittel, zogen mich an den Haaren. Raue, Angst einflößende Stimmen riefen meinen Namen, lachten mich aus. Ich rannte, bis ich ausrutschte und hinfiel. Dann umringten sie mich mit glitzernden scharfen Zähnen.
    »Es gibt keinen Ausgang, Laborfleisch.« Eines der schrecklichen Dinger beugte sich zu mir herunter. »Du wirst niemals entkommen. Jetzt steh auf. Steh …«
    »Steh auf.«
    Ich öffnete die Augen. Ein Terraner starrte mich über den Rand einer OP-Maske an. Die Mündung eines Impulsgewehrs ruhte auf meiner Nasenwurzel.
    »Steh schon auf.« Es war der Söldner, den Ktarka überwacht hatte. Irgendwie war es ihm gelungen, sich eine vollständige OP-Ausrüstung anzuziehen und aus der

Weitere Kostenlose Bücher