Stardoc 02 - Der Klon
Krankenstation zu spazieren. »Langsam und vorsichtig.«
Ich bewegte mich vorsichtig, glitt von meiner Schlafplattform und stellte mich hin. Ich hatte nur ein Unterhemd und ein Höschen an. Er nahm Haube und Maske ab und musterte mich lange.
»Na, na, na. Du wirst mir ein schönes, kleines Kopfgeld einbringen, Dr. Grey Veil.«
Ihn konnte ich vermutlich nicht so überraschen, wie ich es bei Squilyp getan hatte. Das auf mich gerichtete Gewehr bewegte sich keinen Millimeter. Die Konsole war zu weit weg, um hinzugelangen und nach Hilfe zu rufen. Und vermutlich würde er mich niederschlagen, wenn ich Stimmkommandos benutzen würde.
Ich ließ die Schultern hängen. Ich konnte einfach friedlich mitgehen, dachte ich, und es wäre vorbei.
»Sehr nett.« Er kam näher und grabschte nach meiner Brust. Ich versteckte meine Abscheu hinter Gleichgültigkeit. »Schade, dass ich gerade keine Zeit habe. Vielleicht, wenn wir wieder an Bord meines Schiffes sind.«
Nein, ich würde nicht friedlich mitgehen. Nicht mit diesem Vieh. »Darauf würde ich an deiner Stelle nicht hoffen.«
Er drückte brutal zu, bis ich vor Schmerz nach Luft schnappte. »Ganz recht, Doktor. Ich habe hier das Sagen. Denk immer daran.« Er ließ die Hand sinken. »Zieh dir was an.«
Ich zog das Erste an, was mir in die Hände fiel. Jenner war nirgendwo zu sehen. Hatte er meinem Kater etwas angetan? Ich konnte nicht fragen, denn wenn Jenner sich versteckte, war er in Sicherheit.
»Wohin gehen wir?«, fragte ich.
»Halts Maul und komm hier rüber.«
Ich schlüpfte in meine Schuhe und ging langsam auf ihn zu. Als ich auf einen halben Meter heran war, packte er meinen Zopf und riss mich daran zu sich heran. Das Impulsgewehr drückte er gegen meinen Hinterkopf. Jorenianisches Blut klebte an ihm, ich konnte es riechen. Wen hatte er verletzt oder sogar getötet, um von der Krankenstation zu entkommen?
Ktarka.
»Vielleicht habe ich ja doch genug Zeit«, sagte er und rieb seinen Unterkörper an mir. »Den alten Mann interessiert es nicht, in welchem Zustand du bist. Er will dich nur zurück auf Terra haben.«
Ich nahm alle Kraft zusammen, um bewegungslos bleiben zu können, als er seinen Mund auf meinen presste. Seine wulstige Zunge schmierte an meinen geschlossenen Zähnen entlang, und mir wurde übel. Er packte meine Brüste mit schmerzhafter Gier. Ich blieb still und wehrte mich nicht. Schließlich hob er den Kopf, offensichtlich enttäuscht.
»Da werden wir dran arbeiten müssen«, sagte er. »Du bist zu lange bei diesen blauhäutigen Freaks gewesen.« Grob zwang er meine Oberschenkel auseinander und bewegte in einer grotesken Liebkosung seine Finger hin und her. »Hast du vergessen, wie es ist, einen deiner eigenen Art zwischen den Schenkeln zu haben?«
Höflichkeit war die beste Politik. »Ich würde es eher mit einem Hsktskt treiben.«
Er rammte mir mit einem Rückhandschlag die Faust ins Gesicht und packte mich dann vorn am Pullover, um mich am Umfallen zu hindern. Blut lief über mein Kinn. Ich musste mir die Lippe an den Zähnen aufgeschnitten haben, als mein Kopf zurückgeruckt war.
Ich erwiderte seinen Blick und spuckte dann absichtlich blutigen Speichel auf seine Schuhe. »Zwei Hsktskts.«
»Komm schon, du dumme Schlampe.« Er schob mich vor sich her. »Wir gehen.« Ich ging durch die Tür und wandte mich dem Gyrolift zu, aber er riss mich zurück. In diesem Moment entdeckte ich Ktarka an der Gangwand zusammengesunken sitzen. Blut und Wunden bedeckten ihr Gesicht. Bevor ich zu ihr gehen konnte, krachte das Gewehr in meine Seite. »Nein.« Der Terraner riss die Lehrerin auf die Füße. »Sie kann noch selbst gehen.«
Er musste sie als Geisel benutzt haben. »Sie werden dich töten«, sagte ich.
»Nicht, wenn ihr zwei dafür sterben müsstet.«
Während wir den Gang entlanggingen, pochte mein Herz wie wild. Ich konnte nur hoffen, dass uns niemand über den Weg lief. Die Crew würde auf die Bedrohung reagieren, und er würde sie im Gegenzug einfach abknallen. Jetzt, wo ich darüber nachdachte: Warum war der Gang so leer? Wir hätten uns eigentlich durch Jorenianer durcharbeiten müssen, weil doch mehrere Gyrolifts kaputt waren.
»Wie konntest du dich befreien?«, fragte ich ihn.
»Ich hatte Hilfe«, sagte der Söldner und kicherte.
Wer würde ihm helfen? Der Saboteur? Ich versuchte mich erneut nach Ktarka umzudrehen, aber wieder stieß er mich mit der Waffe. »Musstest du sie zusammenschlagen?«
»Ich hätte sie töten sollen, aber ich
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